Ein Glücksfall für die Pettstädter war bisher die Rückkehr von Manfred Schmitt, der nach Trainerstationen in Trunstadt, Trailsdorf oder Gaustadt wieder zu den Hammerstädtern zurückgekehrt ist. Dabei wurde in Pettstadt zunächst nur von Klassenerhalt gesprochen, doch nachdem sich die SV-Kicker seit Wochen mit an der Spitze etabliert haben, dürfte es langsam Zeit sein, andere Ziele in Angriff zu nehmen. Die Gastgeber konnten sich dagegen zuletzt über drei Siege in Serie freuen und schienen deshalb für das Kräftemessen mit dem Tabellenführer bestens gerüstet zu sein. Noch vor zwei Jahren hatten sich die beiden Kontrahenten in einem entscheidenden Spiel getroffen – damals ging es allerdings um den Abstieg aus der Landesliga.
Fällt Pettstadt nach der Partie zurück?
Hans Wunder
Es gab auch bei diesem Spitzenspiel Plätze im Stadion, in dessen Nähe viel passiert und Ränge, wo sich kaum etwas abspielte. Die Zuschauer hinter beiden Toren jedenfalls sahen die Akteure zunächst erst einmal meist aus der Ferne, weil sich beide Teams im Mittelfeld neutralisierten. Zwar darf man den Kitzingern in der ersten Hälfte sicherlich nicht das Bemühen absprechen, Druck aufzubauen. Trotzdem war Gästekeeper Oliver Ochs meist nur in Bewegung, wenn er sich um den Ball nach einem sehr ungenauen Schussversuchen holen musste. Umso überraschender dann die Führung der Bayern-Kicker. Nach einem Freistoß aus 25 Metern halbrechter Position kam Tolga Arayi am Elfmeterpunkt ans Leder und vollstreckte eiskalt zum Treffer für die Unterfranken. Auf eine Reaktion der Pettstädter wartete man danach zunächst vergebens. Bezeichnenderweise lag der Ausgleich ebenfalls nach einem Freistoß in der Luft, doch Jochen Kutzelmann traf aus sechs Metern bei seinem Kopfball nur den Außenpfosten. Beim Weg in die Kabinen war klar, dass der Spitzenreiter im zweiten Abschnitte mehr riskieren musste.
Markus Schnitzer (am Ball) will Oliver Stark enteilen.
Hans Wunder
Mit Stürmer Lukas Dütsch und Michael Rausch brachte Gästetrainer Manfred Schmitt zu Pause zwei frische Kräfte, die für mehr Angriffsschwung sorgen sollten. Zunächst schien die Rechnung auch aufzugehen, denn kurz nach dem Seitenwechsel scheiterte Josef Lorber nurt knapp, als er seinen Schuss aus 20 Metern etwas zu hoch ansetzte. Anschließend kam aber nur wenig von den Gästen. Oft scheiterten sie an der vielbeinigen, einheimischen Abwehr oder spielten ihre Diagonalpässe zu ungenau, um die Kitzinger Defensive in Bedrängnis bringen zu können. Auf der anderen Seite schlossen Tolga Arayi, Shawn Hilgert und Jörg Otto aus aussichtsreicher Position viel zu überhastet ab und verpassten damit eine mögliche Vorentscheidung. So kam es noch einmal zu einer aufregenden Schlussphase, bei der Pettstadt alles auf eine Karte setzte. Dabei kam Lukas Dütsch vor dem leeren Tor nach feiner Vorarbeit nur einen Schritt zu spät, um den Ausgleich zu markieren. Noch besser war die Torchance unmittelbar vor dem Schlusspfiff. Dieses Mal war der eingewechselte Pettstädter Stürmer nach einer Flanke völlig frei am Elfmeterpunkt, säbelte über den Ball und ließ sich anschließend etwas theatralisch fallen. Trotz unberechtigter Proteste zeigte der Unparteiische aber nicht auf den Punkt und nach angemessener Nachspielzeit durften sich die Kitzinger über einen weiteren Arbeitssieg freuen.
Durch den Kitzinger Erfolg zieren im Moment drei punktgleiche Teams die Tabellenspitze. Jetzt entscheidet die Breite des Kaders, Leistungseinbrüche und Verletzungen von Schlüsselspielern über die weiteren Etappen in der Meisterschaftsrally. Zwischen den beiden Kontrahenten, die an diesem Tag am Sportplatz neben dem Main die Klingen gekreuzt hatten, war jedenfalls kein großer Leistungsunterschied erkennbar.
Spielbericht eingestellt am 30.09.2012 05:00 Uhr