Als in der 52. Minute der Schweinfurter Thomas Heinisch auf das gegnerische Tor zueilte, da prallte nach dem Laufduell Unterspiesheims Abwehrchef Christoph Pickel auf seinen eigenen Torwart Lukas Böhm. Heinisch mag zwar ein wenig geschubst haben, sah deshalb auch die Gelbe Karte. Doch absichtlich war das sicherlich nicht. Pickel jedenfalls ging zu Boden. Spätestens als einer seiner Mitspieler "der ist weg!" rief, wurde die Auswirkung des Zusammenpralls deutlich. Pickel war benommen, blutete später aus dem Mund. Wie sich herausstellte, muss er sich wohl eine innerliche Platzwunde zugezogen haben. Doch der zunächst vermutete Kieferbruch bestätigte sich dann doch nicht. Pickel konnte sogar selbst wieder aufstehen und nach einer längeren Behandlung hinter dem Tor zur Kabine laufen. Der herbeigerufene Notarzt brachte ihn nach weiteren ersten Untersuchungen im Stadion umgehend ins Krankenhaus.
Und hoch die schönen Beine: Schweinfurt Florian Riegel gegen Unterspiesheims Udo Mauer.
Micha Horling
Zu diesem Zeitpunkt stand es zwar "nur" 2:0, die Partie schien aber trotzdem bereits entschieden zu sein. Unterspiesheim verkaufte sich für seine Möglichkeiten zunächst richtig gut. Immerhin fehlten einige Leistungsträger beim Sensations-Aufsteiger. Der hatte die erste richtig gute Gelegenheit zur Führung schon in der vierten Minute. Bach einem Pass stand beziehungsweise lag Alexander Heim im Fünf-Meter-Raum freistehend, beförderte das Leder aber hauchdünn am Pfosten vorbei. Kurze Zeit später tauchte auf der anderen Seite Patrick Geißler frei vor Ersatzkeeper Lukas Böhm auf und zwang ihn zu einer Fußabwehr. Fortan nahmen die Freien Turner das Heft in die Hand. Nahezu unbehindert konnte Florian Riegel nach etwas mehr als einer halben Stunde den Ball annehmen, mit der Brust stoppen und und zum 1:0 in die Maschen schießen. Keine 120 Sekunden später schoss Namenskollege Florian Heller gekonnt mit dem Außenrist in die Ecke zum 2:0. Per Doppelschlag sorgten die Schweinfurter für ein Erlahmen der Unterspiesheimer Gegenwehr.
Unterspiesheim Andre Schenk gegen Schweinfurts Torjäger Marcel Hartmann.
Micha Horling
Nach dem Seitenwechsel ereignete sich die eingangs schon beschriebene Szene. Danach war eindeutig der Pfeffer aus der Partie gewichen. 15 Minuten nach dem Zusammenprall, als Christoph Pickel gerade vom Notarzt vor der Kabine untersucht wurde, kam Patrick Geißler nach einer Flanke eher an den Ball als Keeper Böhm. Auf das 3:0 folgte schon drei Minuten später der nächste Streich: Der eingewechselte Torjäger Marcel Hartmann zog ab, traf zum 4:0 und baute sich danach etwas provozierend vor Unterspiesheims Ersatz-Kapitän Thomas Engert auf. Sechs Minuten später netzte Geißler ein zweites Mal ein. Kurz zuvor blieb Unterspiesheims Moritz Nunn nach einem weiteren Zusammenprall schreiend auf dem Rasen liegen und musste danach ausgewechselt werden.
Fazit: Die ohnehin geschwächten Gäste wurden weiter dezimiert, verkauften sich für ihre Verhältnisse aber gut und müssen nun einfach gegen andere Vereine Punkte holen. Ob das aber schon am nächsten Wochenende gegen Bayern Kitzingen klappen kann? Die Freien Turner Schweinfurt werden dank ihrer Offensivkraft sicherlich weiter vorne mitspielen. Nächsten Freitag schon treten sie bei der TG Höchberg an.
Spielbericht eingestellt am 02.09.2012 11:53 Uhr