Doischer spielte Keeper Dominik Biemer aus, stand vor dem Tor, wollte das Leder einschieben. Doch FTS-Kapitän Tony Stenzinger war mitgelaufen und klärte als Abwehrmann für seinen Torwart auf der Linie. Eine Niederlage freilich hätten die Freien Turner auch gar nicht verdient gehabt. Immerhin mussten sie eine halbe Stunde lang in Unterzahl antreten, da Florian Riegel eine ein bisschen umstrittene Ampelkarte sah. Zumindest die erste Gelbe Karte hätte nicht unbedingt sein müssen.
Die Verfolgung eines Kapitäns: Bergrheinfelds Frank Schneider jagt FTS-Spielführer Tony Stenzinger.
Michael Horling
Gegen Bergrheinfelds junges Team fehlten den Schweinfurtern kurzfristig zwei Akteure. Sebastian Ziegler musste genauso wie Michael Mantel aus beruflichen Gründen eine Stunde vor der Partie absagen. Lkw-Fahrer Ziegler steckte mit seinem Gefährt fest. So kamen Paul Karg und Tobias Kukoll zu einem Einsatz von Beginn an. Mit Florian Heller, Danny Djalek und dem nicht eingewechselten Thomas Heinisch hatte die FTS drei Mann an Bord, die unlängst noch das Bergrheinfelder Trikot trugen. Beide Leibchen unterscheiden sich angesichts des gleichen Hauptsponsors ohnehin nicht sonderlich voneinander. Bergrheinfeld spielte in Rot, Schweinfurt in Weiß. Die ersten 45 Minuten tat sich soviel nicht. Nun gut, Patrick Geißler tauchte nach einer Viertelstunde nach einem Missverständnis frei vor dem Kasten auf, verschoss aber. Zuvor schon prüfte Florian Riegel aus größerer Distanz TSV-Keeper Benedikt Stöcker. Mit zunehmendem Verlauf aber wurde Bergrheinfeld gleichwertig, war phasenweise sogar leicht überlegen. Die beste Chance vergab Frank Stoll in der 38. Minute nach einer Ecke. Seinen Kopfball konnte Dominik Biemer parieren. Nach dem frühen verletzungsbedingten Aus von Markus Friedel traten die Angriffssorgen des Aufsteigers nun vermehrt zu Tage. Bergrheinfeld hat - und das ist nicht abwertend gemeint - eine mittelmäßige Durschnittself. Die Spielernamen mögen das verdeutlichen: Es gibt einen Schneider, einen Müller, einen Mayer und einen Bauer. Doch andere Namen zeigen, dass die Unterfranken den Kampf um den Klassenerhalt annehmen werden: Ein Stöcker steht im Kasten, ein Stoll im Mittelfeld. Ein Zänglein, ein Edelmann, ein Eisend oder ein Hart stehen für Kraft, Gegenwehr und mehr. Und schon letzte Saison starteten die Bergrheinfelder unterdurchschnittlich, bekamen von Trainer Berthold Göbel, der sich am Freitag als Ersatzspieler zur Verfügung stellte, im Lauf der Runde beigebracht, wie es besser laufen kann.
Mit diesem Kopfball hätte Bergrheinfelds Frank Stoll beinahe Sominik Biemer überwunden. Doch der FTS-Torwart parierte. Dazwischen: Schweinfurts Toias Kukoll.
Michael Horling
Und das, was die Hausherren im Derby in den zweiten 45 Minuten zeigten. macht auch richtig Mut. Gleich fünf Minuten nach dem Seitenwechsel stand plötzlich Christoph Weeth in bester Ausgangsposition, traf aber den Ball nicht richtig. Kurze Zeit später fiel das unglückliche 0:1, weil Bergrheinfelds Keeper Benedikt Stöcker dem Turner Benjamin Freund das Leder vor die Füße legte. Ob der abgefangene Ball vorher im Aus war? Die Gastgeber jedenfalls waren der Meinung, zeigten sich vom Rückstand aber nicht beeindruckt. Aus rund 20 Metern gelang Frank Stoll das Ausgleichstor per Freistoß. Kurz danach dezimierten sich die Schweinfurter, die in der Folgezeit dennoch und trotz numerischer Unterlegenheit durchaus selbst wieder in Führung hätten gehen können. Eine Viertelstunde vor dem Ende stand der eingewechselte Thilo Wilke nach einem tollen Kombinationsspiel frei, hatte das Visier aber zu hoch eingestellt. Es folgte die letzte Minute einer zumindest nach dem Seitenwechsel richtig flotten Partie mit beinahe dem unglücklichen Ende für die Gäste und einem dreifachen Triumph für Bergrheinfeld. Doch der Premierensieg steht weiter aus. Am Mittwoch muss der TSV nach Kitzingen und die Freien Turner erwarten mit Oberhaid einen weiteren Neuling.
Spielbericht eingestellt am 04.08.2012 14:33 Uhr