Trotz einer herausragend guten Vorbereitung auf die Restrunde kamen die Bamberger in den ersten Spielen nicht richtig in Tritt. Zuletzt gab es lediglich zwei Mal ein Remis. Der Kontakt zum Relegationsplatz 2 ist abgerissen und in weite Ferne gerückt, weshalb man bei der DJK vor dem Spiel auch an den Charakter der Mannschaft appelliert hat. Etwas besser lief es bis dato bei den Gästen, die allerdings mit der Niederlage in Schweinfurt am letzten Wochenende einen Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen mussten. Angesichts eines schweren Restprogramms der Korbstädter galt eigentlich: verlieren verboten! Und im allerbesten Fall den Sieg aus dem Hinspiel wiederholen. Das sah auch deren Trainer Stefan Dietz so und sagte vor dem Anpfiff: „Wir haben nichts mehr zu verschenken!“
Zwei Lichtenfelser Spieler beäugen den ballführenden Bamberger.
Ralf Riemke
Vom Anstoß weg sah man den Gastgebern das Bemühen an, Wiedergutmachung zu leisten. Sie traten relativ forsch auf und belohnten sich bereits nach noch nicht einmal einer viertel Stunde mit einem Tor. Sebastian Zweyer, der gerade in der ersten Halbzeit gut performte, setzte sich auf seiner linken Seite durch und drang in den 5-Meter-Raum ein. Dort wurde es unübersichtlich, aber irgendwie landete der Ball im Tor der Gäste. Lukas Dietz war der Unglücksrabe, der ihn am Ende im Gewühl über die eigene Torlinie befördert hatte. Das war natürlich maximal unglücklich für die Lichtenfelser, die in der Folge aber wenig beeindruckt versuchten, im Spiel zu bleiben. Das stellten sie ganz geschickt an und gingen energisch in die Zweikämpfe. Dabei haderten sie im weiteren Verlauf immer wieder mit der Schiedsrichterin, die aus neutraler Sicht aber fast fehlerfrei pfiff. Das war mitunter kein leichtes Spiel für sie, da sie viele Zweikämpfe zu bewerten hatte und sowohl von den Gäste-Zuschauern, als auch der Auswechselbank verbal angegangen wurde. Sie behielt aber auch in den hektischen Phasen komplett den Überblick. Das Spiel selbst gestaltete sich relativ ausgeglichen. Die vielen Zweikämpfe forderten aber ihre Opfer. Zwei Mal mussten die Korbstädter, einmal die Domstädter, bereits innerhalb der ersten halben Stunde entsprechend verletzungsbedingt wechseln. Am schwersten erwischte es Christoph Mohr, der nach einem Zusammenprall mit seinem eigenen Torwart wohl mit einer Gehirnerschütterung von einem Krankenwagen ins benachbarte Klinikum gebracht wurde. Er war kaum mehr ansprechbar. Die Partie wurde dadurch natürlich gehemmt, es gab viele Unterbrechungen und der Spielfluss ging dahin. Es wurde zäh. Große Chancen blieben in Anbetracht der Umstände auf beiden Seiten aus. Erst unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff wurde es noch einmal aufregend. Zuerst sah Heimkeeper Kilian Wagner bei einem Fernschuss nicht gut aus, konnte ihn erst im Nachfassen vor dem schon einschussbereiten Lichtenfelser Stürmer in die Arme nehmen. Dann fiel in der Nachspielzeit noch ein zweites Tor, das den Gastgebern eine etwas sorgenfreiere zweite Halbzeit bescheren sollte. Maximilian Kaiser schlenzte das Spielgerät aus knapp 20 Metern unhaltbar und sehenswert ins lange Eck. Die Lichtenfelser waren zu diesem Zeitpunkt keine zwei Tore schlechter, gingen aber mit einer entsprechenden Hypothek in die Pause.
Jonathan Müller und Maximilian Pfadenhauer im Zweikampf.
Ralf Riemke
Die Gäste kamen sichtlich um den Anschlusstreffer bemüht aus der Kabine. Ihr Spiel gestaltete sich vertikaler, mit mehr Zug zum Tor und einer ganz anderen Körpersprache. Und tatsächlich sollten sie sich fast sofort belohnen. Nach einer Flanke von Daniel Blinzler stand Hannes Reichel fast unbedrängt im Strafraum, köpfte den Ball aber genau in die Arme von Keeper Wagner. Die Begegnung hatte nun ihre beste Phase. Es blieb körperlich, voller Einsatz, Power und Dynamik. Schiedsrichterin Lutz hatte weiterhin alle Hände voll zu tun. Wenige Minuten später hatte Luis Nüßlein das erste Mal die große Möglichkeit, die Partie zu entscheiden. Gästekeeper Till Wagner konnte seinen gut platzierten Schuss aber abwehren. Man hatte nun das Gefühl, das sowohl der Anschlusstreffer, als auch die Vorentscheidung durch ein drittes Tor der Domstädter möglich war. Zweiteres sollte eintreffen. Nach einer knappen Stunde sorgte Luis Nüßlein nach einer flachen Hereingabe von rechts aus kurzer Entfernung für Aufatmen bei den Bambergern. Den Gästen wurde dadurch spürbar der Stecker gezogen. Es war mitnichten so, dass sie sich aufgaben. Jedoch hatte der Treffer seine Wirkung erzielt. Die Gastgeber bekamen die Angriffe der Korbstädter gut wegverteidigt, standen hinten gut und konnten selbst immer wieder Akzente nach vorne setzen. Dabei ließ die Intensität der ersten viertel Stunde nach der Halbzeit nach. Das Geschehen beruhigte sich zusehends. Der FCL verstand es nicht, richtig gefährlich vor das Tor der Hausherren zu kommen. Zwar konnte er sich immer wieder einmal Möglichkeiten erarbeiten bzw. herausspielen, aber richtig zwingend war das nicht. Auf der anderen Seite war es ähnlich. Und so neigte sich die Begegnung ihrem Ende entgegen. Die Luft war weitestgehend raus. Den Lichtenfelsern sollte trotz einigem Bemühen der Ehrentreffer verwehrt bleiben. Die Bamberger hingegen nutzten ihre guten Chancen konsequent. So setzte Luis Nüßlein mit seinem zweiten Treffer kurz vor Spielende den Schlusspunkt, indem er den Ball ansehnlich von der Strafraumgrenze ins Tor schlenzte.
Der eingewechselte Volkan Pancar behauptet den Ball.
Ralf Riemke
Die DJK Don Bosco konnte sich mit dem deutlichen Erfolg nicht nur für die Hinspielniederlage revanchieren, sondern scheint nach der Winterpause auch endlich wieder in der Liga angekommen. Die Gäste müssen nicht nur eine herbe, sicherlich etwas zu herbe Niederlage verdauen, sondern auch den Ausfall von Christoph Mohr. Die sichtlich enttäuschte Mannschaft und das Trainerteam haben aber kaum Zeit, um wehzuklagen. Denn am nächsten Wochenende kommt mit TuS Frammersbach der aktuelle Zweite der Landesliga Nordwest ins Karl-Fleschutz-Stadion.
Spielbericht eingestellt am 04.04.2025 23:40 Uhr