Wie im Vorfeld berichtet, hatte der TSV Karlburg leichte Personalprobleme. Neben den verletzten Paul Karle und Max Lambrecht fehlte wie schon die Woche zuvor in Mönchröden die wichtige Offensivkraft Sebastian Fries. Im Vergleich zu diesem Spiel fielen aber auch noch zusätzlich Jonas Leibold (privat verhindert), Nico Kuß, Markus Mjalov (beide krank) und Jan Martin (beruflich verhindert) aus. Trainer Markus Köhler beorderte daher Maurice Kübert, Jan Wabnitz und Pascal Jeni in die Startelf und war vor allem über die Rückkehr von Stürmer Marco Kunzmann nach muskulären Problemen froh.
Auf der Gegenseite tauschte Alemannia-Coach Daniel Diaconu nach dem 3:1-Sieg gegen Schweinfurt nur einmal - Kai Philipp verdrängte den 42-jährigen Ex-Karlburger Marco Trapp auf die Bank.
Pacal Jeni in Verfolgung von Sadate Moussa auf der Suche nach einer Anspielstation.
Max Scholz
Die gut 270 Zuschauer bekamen im Fundamentum-Sportpark in Karlburg von Anfang an ein Match mit vielen packenden Zweikämpfen zu sehen, die großen Torraumszenen blieben aber vor allem zu Beginn aus.
Eine Schlüsselszene in der zwölften Minute: Außenspieler Jari Heuchert hatte bei einem Konter auf der linken Seite viel Platz und wollte mit Tempo an Rechtsverteidiger Felix Bergmann vorbei, der diesen daraufhin an der Schulter festhielt und dafür verdient Gelb sah. Heuchert ging sofort zu Boden und nach wenigen Momenten stand fest, dass eine schwere Verletzung vorliegt - das Spiel ging aber zunächst normal weiter, da der Verletzte außerhalb vom Spielfeld zwischen Bande und Linie lag.
Für Heuchert schickte Markus Köhler Youngster Cornelius Hock ins Rennen, sah aber die nächsten Minuten stark spielende Gäste aus Haibach. Zunächst (19.) tauchte Max Grünewald nach einer Freistoßflanke von Links plötzlich frei im Fünfer vor Keeper Fischer-Vallecilla auf, der allerdings einen bärenstarken Reflex auspackte und den Rückstand verhinderte.
Und zwei Minuten später war wieder die Alemannia am Drücker. Diesmal legte Nikolaos Koukalias gut auf Luca Gelzleichter ab, der aus 20 Metern sein Glück versuchte und genau Richtung Eck zielte. Aber Marvin Fischer-Vallecilla war wieder stark auf dem Posten, tauchte ab und vereitelte auch diese Möglichkeit.
Nach einer knappen halben Stunde kam auch der TSV zu seinen ersten zwei Halbchancen. Erst schoss Fabio Tudor aber einen abgeprallten zweiten Ball links vorbei (27.), ehe der aufgerückte Innenverteidiger Fabian Jordan nach einem langen Freistoß drüber köpfte.
Wenig später (34.) durften die Gäste dann jubeln: Kapitän Marvin Schramm spielte einen Rückpass zu seinem Keeper etwas zu kurz, so dass dieser in höchster Not nur nach vorne und direkt zu Kai Philipp klären konnte. Philipp zog sehenswert aus 25 Metern direkt ab und die Kugel senkte sich genau unter die Latte zur verdienten Gästeführung, da von Karlburg bis dato vorne zu wenig kam.
Für den immer noch an der Seite liegenden Jari Heuchert wurde mittlerweile ein Notarzt und RTW gerufen, so dass die Parte ca. ab der 39. Minute unterbrochen wurde, da Heuchert auf eine Trage und über die Bande gehoben werden musste.
Die Unterbrechung dauerte um die 15 Minuten, aber danach war der TSV Karlburg sofort hellwach, während bei den Gästen irgendwie die Luft raus war.
So glich die Heimelf gleich mit der ersten Aktion aus. Der stark spielende Cedric Fenske eroberte an der linken Seitenlinie die Kugel, steckte sofort auf Marco Kunzmann durch und dieser traf aus 18 Metern zu seinem elften Saisontor (45.+9).
Und noch in der Nachspielzeit drehte Karlburg das Spiel komplett: Kai Schlagmüller trat zu einer Ecke an, brachte diese gut in die Box und Kunzmann stieg hoch. Der erste Versuch ließ noch den Querbalken zittern, aber Marco Kunzmann stand goldrichtig, so dass er den Abpraller zum 2:1 verwertete, während die Gäste nur zuschauten. Direkt danach ging es in die Kabinen.
Fabio Tudor (re.) spielt weiter.
Max Scholz
Nach Wiederanpfiff wirkte Haibach bemüht, brachte vorne aber selten etwas Zwingendes zustande. Stattdessen hatte Karlburg in der 53. Minute eine gute Möglichkeit, seine Führung auszubauen. Aber Fabio Tudor wurde nach feinem Querpass von Marco Kunzmann noch im letzten Moment fair per Monster-Grätsche von Kapitän Lukas Fröhlich gestoppt.
Die nächsten zwei Chancen gehörten dann der Alemannia. Aber weder Sadate Moussa (54., vorbei), noch Kai Philipp (58., parallel zum Tor) brachten die Kugel Gehäuse unter.
Spätestens nach einer Stunde hätte Karlburg dann aber endgültig den Sack mit dem 3:1 zumachen müssen. Kapitän Marvin Schramm setzte zu einem unwiderstehlichen Solo an und fand mit seinem Abspiel an der Grenze des 16ers Pascal Jeni, der dann aber nur die Latte traf.
Einen Aufreger gab es noch in der 76. Minute, als der kurz zuvor eingewechselte Berkay Sepik wegen einer kurzen Behandlung nach draußen geschickt wurde, dann aber mit seiner ersten Aktion bei der Rückkehr aufs Feld Kai Schlagmüller mit Ansage abräumte. Hier hätte sich der Haibacher auch nicht über einen Roten Karton beschweren dürfen. Görtler beließ es aber zum Unmut der TSV-Anhänger bei Gelb.
Jari Heuchert (li.) wird von Niclas Kiefer angelaufen.
Max Scholz
Da die Hausherren die beiden Megachancen liegen ließen, blieb es bis zum Ende spannend. In der 84. Minute fiel auf der Gegenseite plötzlich Luca Gelzleichter im Strafraum das Leder direkt vor die Füße, aber der Angreifer verzog und schoss über das Gebälk.
In der Schlussminute war Karlburg abermals auf dem Weg zur endgültigen Entscheidung, diesmal in Person von Cornelius Hock. Aber trotz Geschwindigkeitsvorteilen zielte Hock frei vor dem Tor kläglich daneben und traf nur das Außennetz.
So bekam auch Haibach noch eine allerletzte Chance. Wieder kam Luca Gelzleichter aus aussichtsreicher Position an das Spielgerät. Sein strammer Schuss aus 20 Metern aus der zweiten Reihe wurde aber von einem Karlburger Verteidiger schmerzhaft mit dem Bauch geklärt, so dass es letztlich beim knappen, aber verdienten 2:1 blieb.
Haibach machte nach den beiden Gegentreffern in der Offensive zu wenig, so dass keine richtig zwingenden Gelegenheiten mehr heraussprangen. Karlburg hingegen hätte noch höher gewinnen können, wenn nicht müssen. Aber auch beste Möglichkeiten wurden ausgelassen.
Kommenden Samstag empfängt Haibach die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach und will hier vor heimischem Publikum Wiedergutmachung betreiben. Der TSV Karlburg muss hingegen zum neuen Tabellenvierten nach Großbardorf reisen.
Spielbericht eingestellt am 09.03.2024 22:04 Uhr