Eine ergebnistechnische Ernüchterung für die Hutzler-Mannen war die jüngste Niederlage am vergangenen Sonntag bei der TuS Frammersbach, als man nach 1:0-Führung noch mit 1:2 unterlag. Nachdem man vor dem spielfreien Wochenende schon zu Hause gegen Rimpar unterlag, war für die Gelb-Grünen ein Sieg gegen den Lokalrivalen von der DJK Dampfach fast schon Pflicht. Im Hinspiel glückte das den Bambergern auch, als man in Dampfach vor 350 Zuschauern den ersten Sieg der Saison einfahren konnte (0:3). Dennoch war Michael Hutzler im Gespräch vor dem Spiel zufrieden mit der Leistung seines Teams. Nur das Ergebnis konnte nicht zufrieden stimmen. In beiden Spielen hatte man seine Möglichkeiten, doch es gelang leider nicht, die Chancen zu nutzen. Die jüngste Niederlage im Landkreis Main-Spessart war aber nun auch abgehakt und der Blick ging nach vorne. Man wollte nun in die Erfolgsspur zurückkehren mit personell deutlich entspannterer Situation. Auf der anderen Seite zeigte die Leistungskurve bei der DJK Dampfach ebenfalls nach oben. Mit dem 4:2-Heimsieg über den direkten Konkurrenten vom FC Oberhaid konnte man über den "Strich" springen und die direkten Abstiegsplätze hinter sich lassen. Nun musste man aber erneut voll fokussiert sein, da es gegen die DJK Don Bosco ging. Man sollte sich keine leichten Fehler erlauben, in der Defensive kompakt stehen und selbst Nadelstiche nach vorne setzen. So dürfte der Dampfacher Matchplan beim Favoriten aus Bamberg gelautet haben.
Andreas Kundmüller (re.) im packenden Fight um den Ball gegen den heimischen Jona Bretterreich.
Alexander Grober
Die Gäste von der DJK Dampfach erwischten zu Beginn des Spiels den besseren Start. Die Mannschaft von Oliver Kröner stand defensiv sehr kompakt und kam durch gezielte Nadelstiche nach vorne. So entstand auch das 0:1 nach nur sieben Minuten, als Christopher Gonnert Lars Tully auf die Reise schickte. Der flinke Außenstürmer der Gäste blieb dann vor dem Tor eiskalt und schob zur frühen Dampfacher Führung ein. Der Matchplan der Kröner-Elf schien voll aufzugehen. Man stand kompakt in der Defensive und nach vorne konnte man gezielte Angriffe setzen. Zu mehr Chancen kam man zwar nicht, auf der anderen Seite ließ man aber auch nicht viel zu. Die erste zaghafte Torannäherung von Don Bosco ergab sich nach 16 Minuten, als Phillipp Hörnes zu Jona Bretterreich flankte, sein Kopfball aber ohne den nötigen Druck in Richtung Gästekeeper Mack flog. Die erste bessere Szene für die heimische DJK dann nach 22 Minuten durch Sayko Trawally. Er wurde von Marco Haaf freigespielt, doch sein Chipball flog knapp am Tor vorbei. Die heimischen Akteure setzten viel auf lange Bälle, die meist Philipp Pfeiffer aus dem Abwehrzentrum oder Sechser Simon Allgaier nach vorne chipten. Diese wurden zumeist von den Dampfachern ohne größere Probleme wegverteidigt. Nach einer guten halben Stunde ergab sich erst die nächste gute Szene der Hutzler-Elf. Marco Haaf erneut Drahtzieher der guten Chance, als er Phillipp Hörnes auf die Reise schickte. Sein Abschluss aus spitzem Winkel ging aber knapp am langen Pfosten vorbei. Man probierte einiges, doch die letzte Genauigkeit fehlte bei der Heimmannschaft in der Offensive. Zumeist ging der letzte Pass zu einem Dampfacher, oder die Kröner-Verteidiger hatten wenig Mühe, die Angriffsversuche der Gelb-Grünen zu verteidigen. Als dann nur noch fünf Minuten im ersten Durchgang auf der Uhr waren, zeigte Schiedsrichter Niklas Wich auf den Punkt. Es war eine knifflige Szene zwischen Max Witchen und Phillipp Hörnes, die ihn dazu bewog, auf den Punkt zu zeigen. Kapitän Simon Allgaier konnte den fälligen Elfmeter souverän zum 1:1-Ausgleichstreffer verwandeln, als die Hausherren sich für ihre Angriffsbemühungen belohnen konnten. Vor der Pause ergab sich dann noch eine weitere Chance für die Platzherren, als Phillipp Hörnes von Marco Haaf auf die Reise geschickt wurde, sein Lupfer aber über das Gästehäuse ging. So ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.
Danny Schlereth (Mi.) wird von den beiden Bambergern Marco Haaf (re.) und Philipp Hörnes in die Zange genommen.
Alexander Grober
Zu Beginn der zweiten Halbzeit begann das Spiel recht ausgeglichen, doch nach nur sechs Zeigerumdrehungen handelte sich Andreas Kundmüller zwei Gelbe Karten ein, sodass Dampfach nur noch zu zehnt war. Beides waren taktische Vergehen, die Ampelkarte war hart, aber vertretbar aus Sicht des Regelwerkes. Danach versuchten die Hutzler-Mannen natürlich das Zepter zu übernehmen und drängten auf den Führungstreffer. Nach 55 Minuten lenkte Gästeschlussmann Noah Mack einen direkten Freistoß von Marco Haaf aus spitzem Winkel über die Latte, der wohl im langen Eck eingeschlagen hätte. Danach wechselten beide Mannschaften einige Male aus. Entscheidende Genauigkeit im Spiel der Gelb-Grünen war aber weiterhin noch nicht vorhanden, sodass Trainer Michael Hutzler zu mehr Genauigkeit und Zielstrebigkeit im Verlauf der zweiten Halbzeit von Außen forderte. Dampfach hatte nur wenig Mühe, die Angriffsversuche der Wildensorger wegzuverteidigen, da Don Bosco im letzten Drittel meist zu wenig zielstrebig zu Werke ging. Als dann noch 20 Minuten auf der Uhr waren, ergab sich eine Riesenchance für die Gäste. Thomas Schuberth nahm einen Rückpass auf, sodass Niklas Wich den Dampfachern einen indirekten Freistoß im Wildensorger Sechzehner zusprach. Danny Schlereth übernahm Verantwortung, schoss das Leder aber mit viel Effet über das Tor. Glück für die Hausherren, die danach ebenfalls eine Riesenchance hatten. Zwei Minuten später war Joker Javon Hendricks nach einem Chipball von Simon Allgaier auf und davon, hob das Leder aber zu überhastet am Pfosten vorbei. Dampfach hatte ebenfalls seine Chancen. Sie gaben auch zu zehnt keinesfalls auf und hätten fast in Führung gehen können. Erst traf Danny Schlereth nur das Außennetz (74.), wenig später schob Christopher Gonnert nach guter Vorarbeit vom eingewechselten Adrian Hatcher das Leder am ersten Pfosten knapp am Wildensorger Gehäuse vorbei, als die Dampfacher schon den Torschrei auf den Lippen hatten (77.). In der 79. Minute musste dann Max Witchen nach einer kurzen Auseinandersetzung mit Philipp Hörnes ebenfalls vorzeitig das Feld verlassen, als beide Akteure Gelb sahen und Witchen bereits mit dem Foulspiel vom Elfmeter verwarnt war. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte man diesen Platzverweis stecken lassen können. Dampfach war nun ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt, doch die zündenden Ideen fehlten weiterhin bei den Platzherren. So musste am Ende ein weiterer Standard her, der das Spiel entschied. In der 90. Minute verwandelte Joker Vlad Saprykin einen Freistoß aus 20 Metern in die Maschen, als erleichterte Wildensorger sich in den Armen lagen. In der Folgezeit hätte die Hutzler-Elf in der sechsminütigen Nachspielzeit noch den dritten Treffer nachlegen können, wenn nicht sogar müssen. Doch weder Saprykin (90.+1.), noch Hörnes (90.+2.) konnten für die endgültige Entscheidung sorgen. So musste man noch bis zum Schluss zittern, doch am Ende reichte es zum vierten Heimsieg der diesjährigen Landesligasaison.
Riesengroß waren die Emotionen bei den Bambergern um Jonathan Müller (re.) und dem Torschützen Vlad Saprykin nach dem Treffer zum 2:1.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 03.11.2023 23:08 Uhr