Der Tabellenzehnte aus Aschaffenburg hatte vergangenes Wochenende noch den Bamberger Vertreter vom 1. FC Oberhaid mit 4:2 geschlagen, nun bekam man es mit einem weiteren Bamberger Vertreter, dem Tabellendritten aus Wildensorg, zu tun. Die Truppe um Trainer Michael Hutzler hatte zuletzt vier Siege in Folge eingefahren und wollte natürlich einen draufsetzen. Der 44-jährige Spielertrainer auf der Gegenseite, Peter Sprung, wollte seine Erfolge gegen Bamberger Vereine wiederholen und ist zusammen mit Oktay Sevim bester Torjäger der Unterfranken. Die DJK Don Bosco bot eine 4-1-4-1-Formation auf, bei welcher Kapitän Simon Allgaier als Sechser auflief und in der Sturmspitze Sayko Trawally für Unruhe in der gegnerischen Abwehrreihe sorgen sollte. Dem gegenüber stand seitens der Sprung-Elf eine 3-5-2-Formation, Sprung selbst startete in der vordersten Angriffsreihe.
Aschaffenburgs Spielertrainer Peter Sprung links und Timo Slawik haben die Arme weit von sich gestreckt.
Peter Tanis
Zusammen mit seinen Assistenten Christian Wolf und Samuel Betz pfiff Schiedsrichter Bastian Münch die Begegnung an der Rudi-Ziegler-Sportanlage pünktlich an. Seitens beider Mannschaften war noch ein Abtasten zu vernehmen und die jeweiligen Abwehrreihen standen relativ sicher. Eine erste kleinere Chance nach knapp zehn Minuten hatte Spielertrainer Peter Sprung, als er sein Glück aus der Distanz versuchte. Bei konstantem Windzug über den Kunstrasenplatz hatte die DJK in Halbzeit eins stets Rückenwind bei ihren Angriffen, für die Aschaffenburger hingegen hieß es bei eigenen Angriffsbemühungen, gegen den Wind anlaufen zu müssen. Hohe Bälle erhielten damit gewöhnungsbedürftige Flugeigenschaften. Nachdem die ersten Anspielversuche von Simon Allgaier auf den schnellen Sayko Trawally scheiterten, gelang es Vlad Saprykin, die Kugel auf Dominik Sperlein schön durchzustecken. "Schützi" Sperlein war plötzlich frei vor dem Tor und vollendete gekonnt, 1:0. Direkt nach Wiederanstoß hätte Vlad Saprykin beinahe sein zweites Tor aufgelegt, Philipp Hörnes kam allerdings an den scharf hereingetretenen Ball nicht mehr heran und konnte diesen mit der Schuhsohle nicht im Tor unterbringen. Kurz vor dem Pausentee kam Verteidiger Sebastian Zweyer im gegnerischen Strafraum durch den Kontakt eines Aschaffenburgers zu Fall und der DJKler beschwerte sich vehement über den nicht gegebenen Elfmeter. Bei der strittigen Situation entschied der Unparteiische Münch für Weiterlaufen und zeigte Zweyer im Nachgang für zu starken Beschwerens den gelben Karton. Die wenigen Chancen der Unterfranken durch Ionut Badea und Serkan Pancar konnte Heimtorwart Thomas Schuberth rechtzeitig und gekonnt entschärfen.
Eren Uyanik hält sich hier Verteidiger Timo Slawik vom Leib.
Peter Tanis
Wer als Anhänger des Vatan Spor Aschaffenburg die Anreise nach Bamberg auf sich genommen hatte und auf ein fulminantes Auftreten der eigenen Elf nach Wiederanpfiff gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Die DJK Don Bosco Bamberg war auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte spielbestimmend und ließ hinten wenig anbrennen. Da das 1:0 keineswegs den sicheren Heim-Dreier bedeutete, war das zweite Saisontor von Sebastian Zweyer in Spielminute 56 umso wichtiger. Zweyer hatte sich über Linksaußen in den Angriff mit eingeschalten und wollte wohl das Leder in die Mitte spielen. Ein Aschaffenburger Bein grätschte dazwischen und wollte eigentlich klären, machte den Ball aber umso gefährlicher und etwas unorthodox kullerte das Runde Richtung langen Pfosten und ins Tor, 2:0. Wie nach dem Führungstreffer pennte die Gästemannschaft kurz und direkt nach Wiederanstoß beinahe wäre das 3:0 gefallen. Dominik Sperlein war alleine vor dem Kasten von Gäste-Schlussmann Fabian Schreiber aufgetaucht, musste sich diesmal aber im Gegensatz zur Halbzeit eins geschlagen geben. Ansonsten ist die letzte halbe Stunde der Begegnung schnell erzählt: Die Gäste aus Aschaffenburg kamen nicht mehr richtig in die Zweikämpfe und konnten sich auch nicht zielstrebig nach Vorne durchspielen. Die DJK Don Bosco Bamberg war mit dem erreichten offensichtlich mehr als zufrieden und vermochte es, die 2:0-Führung sauber über die volle Spielzeit von neunzig Minuten zu sichern. Die Elf von Peter Sprung war offensichtlich bemüht, noch etwas zu reißen, konnte aber wohl auch nicht den Ausfall dreier Stammpersonalien verkraften. Zudem musste Aschaffenburgs Kapitän Piero Marchese, der eine gute Partie spielte, vorzeitig mit Schmerzen vom Platz.
DJK-Kapitän Simon Allgaier hatte Spielertrainer Peter Sprung (links) ins Straucheln gebracht, Sprung bleibt aber auf den Beinen.
Peter Tanis
Mit dem heutigen Sieg behält die DJK Don Bosco Bamberg den Platz drei der Landesliga Nordwest und konnte auf den Tabellenzweiten vom FT Schweinfurt drei Punkte gut machen. Schweinfurt selbst hatte mit 0:2 verloren gehabt, alleiniger Spitzenreiter ist nun der TSV Karlburg. Vatan Spor Aschaffenburg, die von Platz zehn auf elf abgerutscht ist, bekommt es kommenden Samstag auf heimischem Gelände mit dem Tabelleneunten TuS Röllbach zu tun. Am Folgetag gastiert die DJK Bamberg beim Tabellenachten TuS Leider. Zusammen mit dem Spitzenreiter vom TSV Karlburg ist die DJK Don Bosco Bamberg derzeit die Mannschaft der Stunde in der Landesliga Nordwest: Während die Bamberger fünf Spiele in Folge gewinnen konnten, haben die Karlsburger knapp die doppelte Anzahl, nämlich neun Siege in Folge, einheimsen können.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2023 19:16 Uhr