Krisen-Derby in Schwebenried konnte man es vor dem Spiel beschreiben im Duell zweier Mannschaften, die im Tabellenkeller der Landesliga Nordwest standen. Die heimische Mannschaft von Felix Zöller und Thomas Cäsar gewann die letzten drei Spiele nicht und war seit fünf Spielen ohne Sieg. Auf der anderen Seite verloren die Gochsheimer die letzten beiden Vergleiche ebenfalls, auch ohne eigenen Torerfolg wie die DJK. Die Schwebenrieder gingen in den vergangenen beiden Vergleiche in Großbardorf und gegen Haibach (0:10-Torverhältnis in beiden Spielen zusammen) zwei Mal deutlich baden, sodass beide Teams unbedingt auf ein Erfolgserlebnis hofften. Um 17 Uhr wurde dann in der Weißenberger-Arena zu Schwebenried das Spiel von Schiedsrichter Michael Emmert vom TSV Flachslanden eröffnet.
Der heimische Lino Schramm (re.) im Duell mit Gochsheims Yannick Reinhart.
Alexander Grober
Von Beginn an war beiden Teams anzumerken, dass man nicht vor Selbstvertrauen strotzte. Man war auf viel Sicherheit bedacht, wobei aber die Gäste vom TSV Gochsheim in den ersten zehn Minuten deutlich besser im Spiel waren. Die Mannen von Michael Herrmann bekamen deutlich mehr Zugriff auf das Spiel und waren vor allem griffiger in den Zweikämpfen. Die Hausherren wurden zudem früh angelaufen, als die DJK sich in dieser Phase ausschließlich mit langen Bällen zu helfen wusste. Doch die Zöller/Cäsar-Mannen konnten sich aus dieser Phase befreien in der Anfangsphase und hatten selbst durch Kapitän Yannick Deibl den ersten ernstzunehmenden Abschluss des Spiels. Er probierte es einfach Mal aus 25 Metern, doch sein Schuss fand nicht den Weg ins Gehäuse der Gochsheimer. Auf der anderen Seite hatte Mario Ketterl nach einem Freistoß ebenfalls die erste Abschlusschance für die Gäste. Doch Leon Hartmann packte bei dem Freistoß aus ebenfalls ca. 25 Metern sicher zu (18.). Es ging hin und her, als sich beide Mannschaften in der ersten halben Stunde der Begegnung kein wirkliches Übergewicht erarbeiten konnten. Nach 25 Minuten wurde es nach einer Deibl-Ecke im Gochsheimer Strafraum gefährlich. Sebastian Lehmann schoss am ersten Pfosten das Leder über den Querbalken, als die Gäste zuvor nicht entscheidend klären konnten. Dann war Trinkpause, als danach nicht viel passieren sollte. Das Spielgeschehen spielte sich zwischen beiden Strafräumen ab, bis die heimische DJK nach 37 Minuten eigentlich in Führung hätte gehen müssen. Nach einer Dreifachchance brachten die Zöller/Cäsar-Mannen das Leder nicht im Tor unter, als zuletzt Yannick Deibls Abschluss abgeblockt werden konnte. Glück für die Gochsheimer in dieser Szene. Insgesamt war aber anzumerken, dass viele lange Bälle zwischen den Strafräumen umherflogen, die aber oftmals keinen Abnehmer finden sollten. Bis auf die Dreifachchance der DJK wurde es auch nicht zwingend gefährlich vor einem der beiden Tore. In der dritten Minute der Nachspielzeit dann fast der Führungstreffer für die Gochsheimer, doch Leon Hartmann parierte klasse im Eins-gegen-Eins gegen TSV-Akteur Jonas Hachtel, der zu Mittig abschloss. So endete die erste Halbzeit mit dem torlosen Zwischenstand.
Gekonnt schirmt DJK-Spielertrainer Felix Zöller (li.) das Leder gegen den Gochsheimer Kontrahenten Nico Reulein ab.
Alexander Grober
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel dann mit zunehmender Spieldauer. Direkt nach Wiederbeginn starteten die Gochsheimer aber wieder gut. Man konnte sich in Person von Pascal Demar eine gute Chance nach 54 Minuten erarbeiten, als DJK-Keeper Leon Hartmann die Kugel aber um den Pfosten lenken konnte. Viel mehr sollte für lange Zeit nicht passieren, denn das Spiel beider Mannschaften war in der Folgezeit geprägt von vielen Ungenauigkeiten und Fehlpässen. Zudem wurden viele intensive Zweikämpfe im Mittelfeld geführt. Es dauerte lange, als etwas passieren sollte, ehe die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach überraschend in Führung gehen konnte. Aus dem Nichts fiel das 1:0 durch Marcel Kühlinger, der eine klasse Freistoßhereingabe von Kapitän Yannick Deibl auf den ersten Pfosten einnicken konnte. Das hatte sich zu diesem Zeitpunkt absolut nicht angedeutet. Es wirkte eher wie ein 0:0-Spiel, wobei die Gäste aber die besseren Ansätze in der Offensive zeigen konnten, aber im Endeffekt zu verspielt wirkten und keine wirklichen Ideen im letzten Drittel vor dem Tor hatten. So musste man mit dem Rückstand nochmal alles in die Waagschale in der Schlussphase werfen. Spielertrainer Michael Herrmann richtete seine Mannschaft mit den Wechseln und Umstellungen deutlich offensiver aus. Man rannte zwar an, doch die Gäste sollten keine wirklich zwingenden Aktionen herausarbeiten können. So kam es dann am Ende, wie es kommen musste. Nach einem Konter der Gastgeber, als Sebastian Lehmann den Ball in den Lauf von Vincent Held legte, mussten die Gochsheimer den K.O. zum 2:0 hinnehmen. Freude bei der DJK Schwebenried-Schwemmelsbach über den erkämpften 2:0-Heimsieg, der vor allem wichtig für die Moral ist, egal wie er zustande gekommen war. Auf der anderen Seite konnte Michael Herrmann mit der Leistung seiner Mannschaft größtenteils zufrieden sein. Einziges Manko liegt bei seinem Team in der Offensive, wo die entscheidende Durchschlagskraft im letzten Drittel fehlte.
Umkämpftes Duell um den Ball zwischen dem heimischen Marcel Kühlinger (re.) und Gästeakteur Yannick Reinhart.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 10.09.2023 00:05 Uhr