Karlburg-Coach Markus Köhler war im Vergleich zur ärgerlichen Pokalniederlage im Elfmeterschießen bei der DJK Hain zu Umstellungen gezwungen. Torhüter Linus Eiselein und Nico Kuß fehlten im Aufgebot, Marvin Fischer-Vallecilla und Cedric Fenske ersetzten die beiden. Zusätzlich begannen Sebastian Fries und Markus Mjalov für Pascal Jeni und Cornelius Hock, die erst einmal auf der Bank Platz nahmen.
Auf der anderen Seite entschied sich Grabfeld-Gallier-Trainer Mario Schindler für drei Wechsel im Vergleich zum Pokalaus gegen die Würzburger Kickers. Fazdel Tahir, Ben Schulz und Jannik Binder verdrängten Jannik Göller, Fabio Baum und Hannes Schmitt zunächst auf die Bank. Taktisch startete Großbardorf im 3-4-3 und setzte den TSV Karlburg durch frühes Anlaufen der drei Spitzen unter Druck.
Robin Zeitler (re.) klammert Karlburgs Stürmer Marco Kunzmann.
Scholz Max
Wie im Vorfeld der Partie erwartet, entwickelte sich in Karlburg in den ersten Minuten ein Kampfspiel. Keiner schenkte auch nur einen Meter Boden her und so bekamen die 220 Zuschauer einige packende Zweikämpfe und viele schnelle Seitenwechsel zu sehen.
Die erste ernstzunehmende Chance hatten die Gäste zu verzeichnen. Und die hatte es gleich in sich: Eine Ecke faustete Keeper Marvin Fischer-Vallecilla etwas unglücklich und zu kurz nach vorne, dort stand Kapitän Xaver Müller einschussbereit. Sein Schuss hatte den Torsteher auch schon passiert, dann kam aber noch ein Abwehrbein angeflogen und vereitelte diese sehr gute Möglichkeit.
Auf der anderen Seite saß direkt die erste Gelegenheit. Marvin Schramm fand mit einem langen Ball Sebastian Fries in der Sturmspitze, der sich noch gut gegen Robin Zeitler behauptete und eiskalt vor Fabio Böhm vollstreckte. Die bis dahin gut mitspielenden Gäste wirkten nach dem Gegentreffer sehr geschockt und konnten sich anschließend offensiv kaum noch in Szene setzen.
Auch eine Schlüsselszene aus der 33. Minute verunsicherte die Grabfeld-Gallier weiter. Nach einem Freistoß ging Stürmer Yasir Aldijawi in der Box zu Boden, es klapperte wirklich deutlich und bis nach draußen hörbar. Der in der Nähe stehende SR Martin Götz zeigte allerdings sofort Weiterspielen an, wodurch der TSV Karlburg eine sehr gute Kontermöglichkeit bekam, da die Großbardorfer noch mit Meckern beschäftigt waren. Fabio Tudor spielte jedoch den letzten Pass kläglich direkt zu Diego Schwab.
In den letzten Minuten vor der Pause hätte Karlburg noch erhöhen müssen, scheiterte jedoch zweimal in Person von Marco Kunzmann. Erst servierte ihm Sebastian Fries beim Konter einen schönen Gassenball, Kunzmann fand aber in Keeper Böhm seinen Meister. Und nur eine Minute später bediente ihn Jan Martin über Links, Kunzmann traf allerdings nur die Latte. So ging es mit einem knappen, aber verdienten 1:0 in die Kabinen.
Marjus Mjalov (li.) spielt gerade noch vor Fazdel Tahir weiter.
Scholz Max
Die zweite Hälfte war noch keine zwei Minuten alt, da zeigte Martin Götz plötzlich auf den Punkt. Markus Mjalov war über Links mit Tempo Richtung Strafraum unterwegs und wurde an der linken Ecke des Sechzehners ganz leicht von Xaver Müller gehalten. Mjalov nahm das Geschenk zwar dankend an und ging zu Boden, aber trotzdem war die Situation viel zu wenig für einen Strafstoß.
Sebastian Fries war das herzlich egal und er traf souverän zum 2:0 und damit fast schon zur Vorentscheidung. Denn die Gäste taten sich anschließend noch schwerer, in ihr Spiel zurück zu finden.
Trotzdem hatten die Grün-Weißen in der 54. Minute noch eine gute Chance, bei der Yasir Aldijawi sich über Links durchsetzte und zum Abschluss kam, aber seine Rechnung ohne Marvin Fischer-Vallecilla machte, der stark zur Ecke parierte.
Fünf Minuten später setzte Markus Mjalov nach einer guten Flanke von Rechts zu einem Seitfallzieher an und verpasste die Kugel nur äußerst knapp.
Spätestens in der 70. Minute hätte Karlburg das 3:0 machen müssen - Sebastian Fries sprintete über Links allen davon und legte perfekt quer, aber der eingewechselte Paul Karle wurde in höchster Not noch geblockt.
Eine Minute später sendeten auch die Gäste noch ein letztes Lebenszeichen, wenn auch eher zufällig. Fabio Baum fiel ein abgeblockter Freistoß vor die Füße, den er knapp über das Gehäuse bolzte.
Auch der TSV Karlburg hatte noch zwei sehr gute Chancen. Erst scheiterte Paul Karle (78.) nach Hereingabe vom ebenfalls eingewechselten Cornelius Hock an Keeper Böhm, ehe Matchwinner Sebastian Fries in der 83. Minute nach einer guten Flanke von Jari Heuchert relativ frei zum Kopfball kam, diesen aber zu zentral platzierte.
Robin Zeitler (re.) verhakt sich mit Sebastian Fries, der schon am Boden liegt.
Scholz Max
So blieb es am Ende beim verdienten 2:0-Sieg des TSV Karlburg, da die Gäste spätestens mit dem ersten Tor nur noch reagierten. Zuvor zeigten sie wesentlich besseren Fußball und spielten öfters schnell über mehrere Stationen zusammen, was danach kaum mehr zu sehen war. Wie gehemmt wirkten die Schindler-Schützlinge, so dass sie nach zwei weiteren unglücklichen Entscheidungen gegen sich nicht mehr viel zustande brachten.
Der TSV Karlburg hingegen kann den Schwung und die positive Stimmung mitnehmen, wenn es am kommenden Sonntag zum TSV Gochsheim geht. Die Gochsheimer haben bisher aus acht Spielen sieben Punkte gesammelt, weshalb für die Köhler-Elf auch dort etwas 'drin sein sollte.
Der TSV Großbardorf empfängt am nächsten Samstag die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach, die drei Punkte weniger als die Grabfeld-Gallier auf dem Konto haben. Nach nur einem Remis aus den letzten drei Spielen wird es für Mario Schindlers Team mal wieder Zeit für etwas Zählbares. Hierfür müsste der TSV allerdings einen anderen Auftritt an den Tag legen als in Karlburg.
Spielbericht eingestellt am 26.08.2023 21:39 Uhr