Der Doppelspieltag am Osterwochenende führte dazu, dass der FC Coburg innerhalb von gut 48 Stunden zwei Auswärtsbegegnungen zu absolvieren hatte. Am Ostermontag stand das Match bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach auf dem Spielplan.
Die Schwebenrieder sind ein Team, welches sich in der laufenden Runde in den Top 5 festzusetzen scheint. Lediglich zwei Punkte Rückstand auf den auf Rang 4 verweilenden TSV Karlburg stehen zu Buche – bei zwei weniger (27) absolvierten Partien. Der FC Coburg thront mit fünf Punkten Vorsprung (eine Partie mehr absolviert) auf den FC Fuchsstadt ganz oben in der Tabelle und möchte in Schwebenried sicherlich alles daransetzen, dass man die Pole Position festigt.
Zuletzt mussten die Vestekicker allerdings einen enormen Dämpfer hinnehmen. Mit 0:4 ging man am Samstag in Dampfach baden. Sicherlich überraschend, da die Spitzenreiter in den drei Partien zuvor jeweils mindestens vier Tore selbst erzielten und diese für sich entschieden. Die beste Offensive der Liga aus Coburg (90 Tore) trifft auf die beste Defensive (33 Gegentore). Schwebenried/Schwemmelsbach gewann zuletzt gegen die beiden anderen ebenfalls aus Main-Spessart kommenden Kontrahenten TSV Karlburg (vor vier Wochen) und TuS Frammersbach (am Samstag), teilte sich zwischendurch aber zwei Mal die Punkte gegen Schlusslicht Höchberg und Kellerkind Vatanspor Aschaffenburg.
Die Zuschauer durften also gespannt sein: Findet der Spitzenreiter wieder zurück in die Erfolgsspur? Oder schafft Schwebenried/Schwemmelsbach erstmals seit November zwei Siege in Serie und bringt nochmals neuen Schwung in den Meisterschaftskampf?
Sebastian Lehmann (Nr. 27) wird von Maximilian Tranziska gestellt.
Felix Kehl
Auf beiden Seiten wurde versucht, das Spiel mit Tempo zu gestalten. Von der ersten Minute an, ging es munter hin und her. Wenngleich die Gäste mehr versuchten den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen. Die Hausherren setzten auf Balleroberungen in der eigenen Hälfte und schnelles Umschaltspiel. Das erste Antasten an den Schwebenrieder Strafraum ist Norik Höhn zuzuschreiben. Das Spielgerät wurde rechtszeitig durch die engagierte Abwehr entschärft (8.). Im Gegenzug war es Sebastian Lehmann, der weniger Zentimeter den Ball bei dem Versuch eines Kopfballs verfehlte. Die Vorarbeit leistete Christopher Lehmann, der sich stark über rechts durchtankte und anschließend eben fast auf den Punkt genau servierte (9.). Erneut griffen die Hausherren über die rechte Seite fünf Minuten später an. Doch der Flankenball von Lucas Schneider wurde durch Maximilian Tranziska bereinigt. Hinter diesem lauerte DJK-Spielertrainer Felix Zöller, der ansonsten frei zum Kopfball gekommen wäre (14.). Für die Oberfranken versuchte es Norik Höhn erneut. Der Kopfball wurde von Max Kümmet im Schwebenrieder Tor abgefangen.
In der 20. Spielminute zeigte der Unparteiische Jonathan Lorenz auf den Punkt. Coburgs Abwehrspieler Tranziska ging nicht clever in den Zweikampf mit dem ihm davoneilenden Sebastian Lehmann. Durch einen zu kräftigen Schubser brachte er ihn entscheidend zum Fall, ehe ein Torabschluss erfolgen konnte. In der Folge wurde Tranzsika verwarnt. DJK-Spielführer Yannick Deibl verwandelte den fälligen Strafstoß souverän zur1:0-Führung (22.). 27 Minuten waren gezählt, als Marcel Kühlinger den Coburger Schlussmann Luis Krempel vor sich hatte. Etwas überhastet scheiterte er kläglich am Torwart.
Die Schwebenrieder waren nach der Führung richtig drin im Match. Die Vestekicker hingegen versuchten schnell zum Torabschluss zu kommen und ließen die nötige Ruhe am Ball vermissen. Hierdurch wurden viele Ballgewinne der Hausherren generiert, die immer wieder versuchten Gegenangriffe zu starten. Allen voran die beiden Lehmanns brachten sich als brandgefährlich hervor.
Nachdem die Gastgeber allerdings nicht konsequent das Leder klärten, ließ sich Sertan Sener die Chance nicht nehmen. Von der Strafraumgrenze zog er ab und der Ball flatterte im Netz (41.). Ärgerlich für die besser sich in der Partie befindenden Gastgeber. Im Nachgang hatten die Oberfranken es geschafft, das Leder ruhiger in den eigenen Reihen zu führen.
Marcel Kühlinger vergibt im Eins-gege-Eins mit Torhüter Luis Krempel.
Felix Kehl
Dem zunächst glücklichen Ausgleich kurz vor Seitenwechsel folgten Minuten, in denen die Gäste überlegen waren. Sie hatten kaum Ballverluste und versuchten sich vor das Tor der Schwebenrieder heranzuarbeiten. Jedoch hatten die Gastgeber auch in dieser Phase zwei hochkarätige Chancen. Offensivakteur Kühlinger scheiterte zweimal binnen weniger Minuten. Zunächst in aussichtsreicher Position am Tor vorbei, nur kurz später legte Sebastian Lehmann quer. Der Coburger Schlussmann klärte rechtzeitig.
Das 1:2 fiel in der 60. Minute. Sertan Sener schlug einen langen Ball in Richtung Norik Höhn. Dieser schloss aus zentraler Position ab. Der Ausgleich ließ nur etwa drei Minuten auf sich warten. Christopher Lehmann behauptete das Spielgerät im Mittelfeld bis er im richtigen Moment Sebastian Lehmann die Kugel in den Lauf servierte. Lehmann schüttelte seinen Gegenspieler ab und überwand schließlich auch den gegnerischen Torhüter. Er spitzelte den Ball über diesen hinweg in den Torwinkel. Der Ausgleich mehr als verdient. Die Schwebenrieder könnten zu diesem Zeitpunkt bereits die ein oder andere Chance mehr erfolgreich verwertet haben. Auch in der Folge versuchten es die Schwebenrieder immer wieder mit Gegenangriffen nach Ballgewinnen in der eigenen Hälfte. Coburg hatte etwas mehr Ballbesitz und deutlich weniger herausgearbeitete Torchancen. Aber genau die Qualität aus wenig Chancen viel zu machen benötigt man, um Spitzenreiter in der Landesliga zu sein. Nachdem Marcel Kühlinger einen von Sebastian Lehmann aufgelegten Ball deutlich über das Tor setzte (70.), schlugen die Vestekicker zu. Norik Höhn stand genau richtig, als die DJK-Abwehr nicht konsequent genug den durch deren Strafraum rotierenden Ball klärte. Letztendlich legte Tayfun Özdemir auf und Höhn vollstreckte. Die erneute Führung für die Oberfranken (77.).
Bei dem 3:2 blieb es letztendlich. Sebastian Lehmann scheiterte nach dem Führungstreffer der Coburger an deren Torwart Luis Krempel (83.). Dieser sicherte seinem Team mit dieser Parade die drei Punkte am Ostermontag. Weitere nennenswerte Chancen oder Offensivaktionen ließen die Gäste nicht mehr zu.
Coburgs Tayfun Özdemir behauptet sich gegen die Gegenspieler.
Felix Kehl
Der FC Coburg marschiert weiter in Richtung Bayernliga. Durch den Sieg in Schwebenried wird der Vorsprung auf die ärgsten Verfolger aus Fuchsstadt gewahrt. Glücklich sei man über die drei Punkte, so FC-Coach Lars Müller im Anschluss. DJK-Trainer Felix Zöller attestierte seinem Team eine starke Leistung, zeigte sich aber sehr enttäuscht über die schlechte Chancenverwertung. Das Abnehmen von zumindest einem Punkt wäre der DJK an diesem Tag gegen den Tabellenführer auf jeden Fall möglich gewesen. Ausschlaggebend war neben der fußballerischen Leistung vor allem eines: Die Qualität des FC Coburg nach Rückstand und Ausgleich gegen stark spielende Gegner zurück zu kommen und die Führung bis Spielende zu halten.
Spielbericht eingestellt am 10.04.2023 20:25 Uhr