Komplett verschieden starteten beide Mannschaften in die neue Landesligarunde am vergangenen Wochenende. Während der TSV Mönchröden sich im Derby zum Auftakt dem FC Coburg mit 4:6 beugen musste, gewann die DJK Dampfach in ihrem ersten Spiel in ihrer Geschichte in der Landesliga zu Hause gegen den ASV Rimpar mit 2:1. Eine Favoritenrolle war vor dem Spiel nicht auszumachen im Duell beider Aufsteiger, das vor 300 Zuschauer bei schwülen Witterungsbedingungen von Schiedsrichter Sebastian Cornely von der DJK Mühlbach um 18.30 Uhr pünktlich freigegeben wurde.
Max Witchen (re.) im Laufduell mit dem zielstrebigen Mönch Fridolin Engel.
Alex Grober
Zu Beginn starteten beide Teams recht verhalten. Man merkte an, dass keiner der Kontrahenten einen Fehler machen wollte. Doch den besseren Start erwischte insgesamt die Heimmannschaft von Thomas Hüttl, als bereits nach neun Minuten Leonhard Scheler die erste gute Chance innehatte. Eine Hereingabe von Florian Biemann fand im Zentrum Scheler, der sich im Kopfballduell gegen DJK-Kapitän Ralf Riedlmeier durchsetzte, aber auch zwei Meter neben den Torpfosten nickte. Dampfach agierte in der Defensive recht offen, was besonders auffiel, wenn Mönchröden schnell umschaltete. Dies wurde in der 17. Minute zum Verhängnis, als Lukas Köhn nach Doppelpass zu Kevin Hartmann durchsteckte und dieser mit seinem strammen Schuss dem Dampfacher Keeper Niklas Götz keinerlei Abwehrchance ließ. Die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente TSV-Führung, welche auch bis zur Trinkpause Bestand haben sollte. Es war bis dahin im Grunde ein offenes Spiel auf beiden Seiten, als dann spätestens mit dem Treffer zum 1:0 der heimische TSV das Zepter in die Hand nahm. Dampfach wirkte in dieser Phase recht unentschlossen und im letzten Drittel ließ man oftmals die Genauigkeit vermissen. Nach einer guten halben Stunde hatte die Hüttl-Elf eine weitere gefährliche Szene, als Niklas Ehrlich einen abgefälschten Scheler-Freistoß in Richtung DJK-Tor nickte, Niklas Götz aber gedankenschnell auf dem Posten war und parieren konnte. Während der Phase, in der eigentlich Mönchröden die bessere Mannschaft war, folgte der Ausgleichstreffer in der 34. Minute. Adrian Hatcher stieg nach Eckball von Kapitän Ralf Riedlmeier im Zentrum am höchsten und nickte zum 1:1-Ausgleich ein. Dies war wie ein Weckruf für die Dampfacher, die in der Folgezeit bis zur Halbzeitpause deutlich mehr investierten, als zuvor. Phillip Gessendorfer und der auffällige Leon Heppt hatten vor der Halbzeitpause noch jeweils eine gute Abschlusschance, doch Jonas Köhn war zwei Mal aufmerksam zur Stelle. Insgesamt endete eine gute erste Halbzeit mit einem nicht unverdienten Unentschieden nach 45 Minuten, in denen beide Teams ihre guten Phasen innehatten.
Phillip Gessendorfer (li.) nimmt die Verfolgung gegen den antretenden Fridolin Engel auf.
Alex Grober
Die erste Phase der zweiten Halbzeit war recht umkämpft und von Fehlern geprägt. Beide Kontrahenten konnten kaum Durchschlagskraft im letzten Drittel entwickeln, wobei aber die Mönche sich durchaus zweikampfstark präsentierten und viel ins Spiel investierten. Man warf sich in viele Aktionen der Gäste, um diese früh im Keim zu ersticken. Offensive Durchschlagskraft bot sich der Mannschaft von Thomas Hüttl aber auch zunächst nicht - bis zur Trinkpause Mitte des Spielabschnitts gab es ausschließlich einen Hochkaräter für die DJK Dampfach. Nach einer Hereingabe von Phillip Gessendorfer klärte Keeper Jonas Köhn mit beiden Fäusten den Ball direkt in den Fuß von Leon Heppt. Dieser zögerte aber einen Tick zu lange, sodass Florian Biemann rechtzeitig per Grätsche dazwischengehen konnte. Glück für die Blauen, als da Dampfach nicht in Führung gehen konnte. Danach wechselten beide Mannschaften einige Male, um für frischen Wind zu sorgen. Für Mönchröden kam der 19-jährige Matthias Kreuz, der in seinem ersten Landesligaeinsatz fast nach 82 Minuten die Mönche in Führung gebracht hätte. Die Kröner-Elf hatte mächtig Glück, als nach individuellem Fehler in der Hintermannschaft der Youngster alleine auf Keeper Götz zulief, im Eins-gegen-Eins allerdings nur den Außenpfosten traf. Es war eine Begegnung auf Messers Schneide, die allerdings vom agilen Nick Beichel zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit entschieden wurde. Jannik Späth brachte von der rechten Seite eine Flanke ins Zentrum, die Beichel direkt in die Füße geklärt wurde. Er zog ab und ließ mit seinem Flachschuss Götz im DJK-Tor keine Abwehrchance, als das vielumjubelte 2:1 für die Mönche fiel. Zu Gute halten musste man den Dampfachern allerdings, dass man sich zu keinem Zeitpunkt des Spiels gegen zweikampfstarke Mönche aufgab. In den Schlussminuten gab es im Powerplay nur noch eine Abschlusschance durch Leon Heppt, die allerdings wiederum Jonas Köhn im TSV-Tor entschärfen konnte. Dies war dann auch der Schlusspunkt nach fünfminütiger Nachspielzeit.
Nun hat es im zweiten Spiel für den TSV Mönchröden, nach dem unglücklichen 4:6 zum Auftakt in Coburg, mit dem ersten Landesligadreier der Saison geklappt. Den verdiente man sich durch kampfstarkes Auftreten in den Zweikämpfen und dem letztlich gerechten Lucky-Punch in der Schlussphase. Natürlich war es in der zweiten Halbzeit ein offenes Spiel, in dem auch Dampfach den entscheidenden Treffer erzielen hätte können. Doch der Erfolg für die Mannschaft von Thomas Hüttl geht vollauf in Ordnung, wie auch Dampfachs Trainer Oliver Kröner nach dem Spiel sehr fair anerkannte.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2022 23:15 Uhr