von infranken.de
Trotz eines Doppelpacks von Markus Saal hat es für den SV Memmelsdorf in der Fußball-Landesliga Nordwest nicht zum erhofften Heimsieg gereicht. Das Team von Trainer Gerd Schimmer trennte sich vom TuS Röllbach mit 2:2.
Der Kapitän des SV Memmelsdorf, Michael Wernsdorfer, war nach der Partie gegen das Schlusslicht der Fußball-Landesliga Nordwest merkbar angefressen. "Ich hoffe, dass sich nach der heutigen Leistung alle an die eigene Nase fassen und erkennen, dass wir uns deutlich unter Wert verkauft haben", kritisierte Wernsdorfer nach dem unglücklichen 2:2 gegen den TuS Röllbach seine Mitspieler. Der SV kam von Beginn an nur schwer in das erste Pflichtspiel des Jahres vor heimischer Kulisse, die Mannschaft von Coach Gerd Schimmer zeigte sich gerade in den Zweikämpfen nicht bissig genug; eine optische Überlegenheit für die Gäste in der Anfangsphase war die Konsequenz. Als Markus Saal binnen vier Minuten (31., 35.) Memmelsdorf mit zwei Toren in Führung schoss, wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. "Weder hatten wir Zugriff im Zentrum, noch konnten wir hinten erfolgreich die Bälle klären", zeigte sich auch Wernsdorfer von der zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Führung überrascht; beiden Treffern ging ein Diagonalball auf Yves Graf voraus, der auf der Außenbahn seinen Gegenspieler im Laufduell bezwang und für den einschussbereiten Saal auflegte.
Im Anschluss bekam die Heimelf mehr Ruhe ins eigene Spiel und konnte den Vorsprung mit in die Kabine nehmen. "In der Halbzeit versuchten wir, die Sinne unserer verwarnten Spieler zu schärfen, um das Spiel nicht in Unterzahl beenden zu müssen." Der Plan ging genau fünf Minuten auf, ehe Henrik Schwinn nach der zweiten gelben Karte seiner Mannschaft einen Bärendienst erwies. Mit einem Mann weniger liefen die Schmittenau-Kicker meist nur noch hinterher, Röllbach machte zudem das Spiel zunehmend breiter. In dieser Phase erzielte der TuS den Anschlusstreffer: Noah Stapf verkürzte mit seinem abgefälschtem Schuss zum 2:1 (68.).
In der Folge konnte sich Memmelsdorf zwar noch einige Kontergelegenheiten herausspielen, doch zum vorentscheidenden Torerfolg sollte es nicht mehr reichen. Beinahe hätte der SV den knappen Vorsprung auch über die Zeit retten können, doch Fabian Wolf bescherte mit einem Sonntagsschuss aus 20 Metern, dem ein nicht geklärter Ball der SV-Defensive vorausging, dem Tabellenletzten den Ausgleich Sekunden vor dem Abpfiff (90. +7). "Die Punkteteilung ist am Ende sicherlich nicht unverdient, fühlt sich dennoch wie eine Niederlage an", so Wernsdorfer. Neben der späten Enttäuschung über den verpassten Sieg musste Trainer Gerd Schimmer eine weitere schlechte Nachricht hinnehmen: Mit Nicolas Müller fügt sich nach seiner Knöchelverletzung ein weiterer Patient in die Memmelsdorfer Verletztenliste ein.
Spielbericht eingestellt am 12.10.2020 19:26 Uhr