Mit viel Respekt vor der jungen und spielfreudigen Friesener Mannschaft reiste heute der Gast aus Aschaffenburg an, deren Trainer Peter Sprung mit seinem Team heute eine "Harte Nuss" im Frankenwaldstadion erwartete. Natürlich war man als ungeschlagener Tabellenführer Favorit, aber Friesen wollte ebenso am Kirchweih-Sonntag nichts unversucht lassen, dem Spitzenreiter die erste Niederlage hinzuzufügen. So war es angerichtet, als der Regionalliga-Unparteiische Christopher Schwarzmann vom TSV 1862 Scheßlitz die Begegnung um 15:00 Uhr freigab.
Friesens Alexander Kunz (grün) kann den Ball vor dem verfolgenden Aschaffenburger Zdenko Bilac (rot) spielen.
Alexander Grober
Es begann eine flotte Landesligabegegnung auf gutem Niveau zu werden. Bereits nach fünf Minuten wurde die Bank der Gäste korrekterweise mit der Gelben Karte verwarnt, nachdem man wiederholt lautstark gegen Entscheidungen protestierte. In der achten Spielminute protestierte dann die Gästebank wohl eher weniger, als Vatan Spor einen Strafstoß zugesprochen bekam. Andreas Baier hielt im Strafraum Gökhan Aydin am Trikot, der das dankend annahm und zu Boden ging. Referee Schwarzmann zeigte auf den Punkt zum Strafstoß, den man in jedem Falle geben kann. Aydin übernahm dann selbst Verantwortung und konnte zum 0:1 verwandeln. Tobias Bauerschmidt im Friesener Kasten ahnte zwar das Eck, doch der Strafstoß war zu scharf getreten. In den ersten Minuten waren die Gäste aus Aschaffenburg ballsicherer und bissiger. Durch viele Ballstafetten von Vatan Spor lief die Heimelf sehr viele Wege hinterher, während Aschaffenburg clever den Ball geduldig durch die eigenen Reihen laufen ließ. In der 17. Minute war dann der Doppelschlag perfekt, als es sehr viel Glück bedurfte, damit der Ball so die Linie überquerte. Zuvor spielte Gökhan Aydin nach blitzschnellem Umschaltspiel einen feinen Pass auf Alexander Marcus, dessen erneuter Querpass sehr unglücklich vom jungen Maximilian Graf abgefälscht wurde und der Ball unhaltbar einschlug für Tobias Bauerschmidt im heimischen Kasten. Friesen steckte nun nicht auf und vermochte mit viel Wut im Bauch den Anschlusstreffer erzwingen. In der 21. Spielminute wurde dieser aber zurückgepfiffen, als Firnschild klasse durch die Gasse bedient wurde, er aber im Abseits stand. Die nächste aussichtsreiche Möglichkeit für die Heimelf bot sich dann nur sechs Minuten später, als der antrittsschnelle Nico do Adro von Hannes Nützel klasse auf die Reise geschickt wurde. Er brachte die Flanke aber zu scharf ins Zentrum, als an zwei Friesener "Angreifer-Köpfe" die scharfe Hereingabe vorbeisegelte. Friesen hatte nun viel Spielkontrolle, während Aschaffenburg sich zunächst auf Defensivarbeiten beschränkte. Die Gäste waren aber bei schnellen Tempogegenstößen brandgefährlich - wenn es dann mal schnell ging. Wie in der 31. Minute, als Spielertrainer Peter Sprung auf der linken Seite Zdenko Bilac bediente und dieser wiederum auf den eingelaufenen Sprung flankte. Dieser nickte den Ball aber knapp am ersten Pfosten vorbei. Vier Minuten vor der Halbzeitpause war es dann erneut nach schnellem Konter der Gäste eine gute Chance, die man aber vergab. Sekan Pancar und Marcus Alexander spielten im letzten Drittel einen Doppelpass, wobei Zweiterer abschloss, aber an Bauerschmidt scheiterte. Nur wenige Momente später nickte Aydin eine Hereingabe nur knapp am Pfosten vorbei. Dann war Pause - die Gäste führten verdient, da sie ballsicherer agierten und insgesamt aktiver in der Begegnung drin waren. Friesen war bisher aber auch gut im Spiel, aber es fehlte an letzter Durchschlagskraft im letzten Drittel und dem letzten "tödlichen" Pass.
Kopfballduell zwischen dem heimischen Alexander Kunz (li.) und Zdenko Bilac (re.), die heute im Laufe der Begegnung öfters aufeinandertrafen.
Alexander Grober
Nach der Pause rannten dann die heimische Schützlinge von Armin Eck an, als der Ex-Profi anscheinend die richtigen Worte bei der Halbzeitansprache gefunden hatte. In der 48. Minute war es dann eine flache Hereingabe von der linken Seite von Maximilian Graf, die der etwas unsichere Gästekeeper Luca Bieber nicht festhalten konnte. Nikolai Altwasser stocherte nach und schoss das Leder zum Entsetzen der Friesener Anhänger über das Tor. Man war nun bissiger und man drängte auf den Ausgleichstreffer. Die Abwehr war dann bis zur Mittellinie aufgerückt, als dann die erste befreiende Aktion die Gäste in der 55. Minute hatten. Zdenko Bilac schlug einen hervorragenden Diagonalball auf den perfekt gestarteten Gökhan Aydin, der den Ball in der Folge kompromisslos in die Maschen drosch zum 0:3 für die Gäste. Und dies völlig unerwartet in der Drangphase der Frankenwälder. Das sind aber eben die Tugenden, die eine Spitzenmannschaft ausmachen, wenn man zuschlägt, obwohl alle anwesenden Zuschauer nicht damit rechnen. In der Folgezeit waren es zunehmend Provokationen - auch von Zuschauern gegen die Aschaffenburger Verantwortlichen, wobei man sich da von beiden Parteien her nicht viel schenkte. Es wurde zunehmend hitziger, wobei der Unparteiische Christopher Schwarzmann alle Hände voll zu tun hatte. Fußballerisch war die Luft nun etwas raus. Aschaffenburg verwaltete das Ergebnis gut und man stand defensiv kompakt. Die Eck-Mannschaft hatte im Offensivspiel keine wirklich zwingenden Ideen, um nochmal zum 1:3 heranzukommen. Die erste Möglichkeit nach dem erneuten Rückschlag mit dem 0:3 hatte Hannes Nützel, der in der 73. Minute eine Flanke von Alexander Kunz zu zentral auf den Gästehüter Luca Bieber nickte. Viel mehr zwingende Aktionen sollte es im Spiel nicht geben. Es zeigten sich einige Emotionen, als dann ein Aschaffenburger Betreuer unter anderem über die Bande kletterte und auf einen Zuschauer losgehen wollte. Am Ergebnis änderte sich nichts mehr und die letzten knapp 15 Minuten passierte nicht mehr viel.
Gefährlicher Einsatz des Vatan Spor-Akteurs Furkan Sandikci (rot) gegen den ballführenden SVF-Akteur Nico do Adro (grün).
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 13.10.2019 23:03 Uhr