von infranken.de, Hans Haberzettl
Nach einem kleinen Zwischenhoch mit vier Zählern aus den beiden vergangenen Begegnungen hat der FC Coburg in der Landesliga Nordwest gegen das seit sechs Partien sieglose Schlusslicht ASV Rimpar eine schmerzliche 0:1-Heimpleite kassiert und ist endgültig in der Abstiegszone angekommen.
Gründe für das Scheitern der Vestekicker gab es reichlich. Sie wirkten von Beginn an gegen die im Zweikampf bissigen Unterfranken konzept- und emotionslos. Ohne den schon seit längerer Zeit wegen eines angebrochenen Mittelfußes fehlenden Kapitän Sertan Sener fehlte den Hausherren zum wiederholten Male ein Führungsspieler, der das Heft in die Hand hätte nehmen können. In zwei ansprechenden Phasen um die 20. Minute und Mitte der zweiten Halbzeit gelang es nicht, aus sich ergebenden Großchancen Kapital zu schlagen, auch weil ihre Viererkette sowie das defensive Mittelfeld zu tief standen und die Bindung zur Offensive fehlte.
Als Knackpunkt erwies sich eine Gelb-Rote Karte für Rene Knie in der 57. Minute. Als dann in Unterzahl die Kräfte schwanden und der Widersacher seine Chance witterte, hätte der FC Coburg wenigstens das Remis durch Kompromisslosigkeit in Eins-gegen-Eins-Situationen sichern müssen. Stattdessen brachte er sich durch pomadige Quer- und Rückpässe in der eigenen Hälfte wie bereits einige Male in dieser Saison selbst in Bedrängnis und wurde in der 88. Minute abgestraft.
Rimpar verschaffte sich durch zweimaliges überhartes Einsteigen in der ersten Minute Respekt. Erste Gelegenheiten zur Führung besaßen die Gastgeber dennoch. Fabian Carl visierte aus spitzem Winkel das lange Eck an, verfehlte aber sein Ziel um wenige Zentimeter. Einen Schuss aus dem Hinterhalt von Knie ließ Keeper Robin Michel abprallen, den anschließenden Kopfball des nachsetzenden Eric Heinze parierte er aber reaktionsschnell.
Einen Freistoß von André Hartmann über die Mauer entschärfte Coburgs Torhüter mit Bravour, ebenso den Nachschuss desselben Spielers.
Die Schützlinge von Lars Scheler kamen mit etwas mehr Elan aus der Kabine, schafften es aber nach einem zweifelhaften Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Matthias Ehlich nicht, daraus Kapital zu schlagen. Carl (54.) war im Zweikampf mit Michel zu Fall gekommen. Beim Strafstoß, den der erste 18-jährige Marlon Schad ausführte, roch der Torwart den Braten und bewahrte seine Farben vor Unheil. In der Folgezeit legte sich der bereits wegen Meckerns verwarnte Knie erneut mit dem Unparteiischen an und schwächte dadurch sein Team. Trotzdem ergaben sich noch zwei klare Möglichkeiten zum Happy End. Heinze scheiterte mit einem platzierten Freistoß ebenso an Michel wie Carl, der nach einem gegnerischen Fehlpass ein Solo unkonzentriert abschloss. Die Einwechslungen der Offensivkräfte Artem Magel und Marcel Böhm brachten frischen Wind in die Reihen der Gäste. Gegen Elias Harant und Böhm vereitelte Churilov zunächst Einschläge. Nach einem ungenauen Abspiel von Yannick Teuchert sorgte Böhm (88.) mit einem Lupfer über den Coburger Schlussmann für die Entscheidung.
"Wir besaßen trotz mehr Ballbesitz keine Kaltschnäuzigkeit im Abschluss und zeigten im Spiel ohne Ball zu wenig Bewegung. Positiv war für mich unsere bärenstarke Innenverteidigung mit Daniel Alles und Jonathan Baur, der an seinem 27. Geburtstag leider nicht mit einem Sieg belohnt wurde", so FCC-Coach Scheler. Sein Gegenüber Harald Funsch meinte: "Das Spielglück, das uns in den letzten Wochen gefehlt hat, war heute auf unserer Seite. Coburg hatte den Sieg beinahe schon in der Hand. Wie es im Fußball aber häufig passiert, wurden Nachlässigkeiten bestraft."
Spielbericht eingestellt am 12.10.2019 12:04 Uhr