von infranken.de, Steffen Standke
Die Mannschaft, die ihn mehr will, trägt den Sieg davon. Dass diese Fußballweisheit, mindestens fünf Euro ins Phrasenschwein wert, stimmt, musste der FC Fuchsstadt beim SV Erlenbach erfahren. Die erste Halbzeit eines zerfahrenen Spiels verlief ausgeglichen. Erlenbach war nur bei Standards halbwegs gefährlich, hatte einige Halbchancen - und eine hundertprozentige: Der Schuss von Fulbert Amouzouvi strich rechts am Gehäuse vorbei (17.).
Die Fuchsstadter Führung fiel überraschend. Dominik Halbig fing den Querpass eines gegnerischen Außenverteidigers ab, spielte den Torhüter aus und schoss bei seinem Abschluss noch einen Verteidiger an. "In der zweiten Halbzeit habe ich gedacht, dass die Hitze ein Vorteil für uns wird", sagte ein angefressener Trainer Martin Halbig. Stattdessen habe seine Mannschaft die ersten 15 Minuten völlig verschlafen. Die logische Folge: das 1:1. Die Fuchsstädter Abwehr klärte einen Freistoß aus 40 Metern schlecht; SV-Torjäger Philipp Traut machte den Nachschuss rein. "So etwas darf in dieser Liga nicht passieren. Aber es passiert eben", grantelte Halbig. Erlenbach legte neun Minuten später das 2:1 nach. Einen Querpass vor der FC-Abwehr fing ein gegnerischer Mittelfeldspieler ab, nahm den Ball gut mit und legte zu Muhammed Kayaroglu. Dessen leicht abgefälschten Schuss aus 18 Metern musste Eyrich passieren lassen.
Der FC Fuchsstadt versuchte sich am Ausgleich, Halbig erwähnte Chancen von Philipp Pfeuffer, Jogo Feser und einen Außenpfostentreffer. Doch das entscheidende Tor machte Erlenbach nach einem Konter. Fuchsstadt stand hinten offen; Okan Yildiz bestrafte das kurz vor Schluss. "Die Erlenbacher haben mehr investiert als wir. Das hat man vor allem in Hälfte zwei gemerkt", sagte Halbig. Um nachdenklich eine weitere Fußball-Weisheit zu bemühen: "Auf der einen Seite ist es gut, wenn man keinen Druck mehr hat. Andererseits ist das schlecht, weil der ein oder andere in den Zweikämpfen zurückzieht."
Spielbericht eingestellt am 06.05.2019 19:20 Uhr