Die Devise beider Trainer vor dem Derby war klar. Ein Sieg sollte her, um nicht womöglich noch auf die Abstiegsränge zu rutschen. Martin Halbig wusste unter der Woche im Gespräch mit anpfiff.info auch schon, wie das funktionierten sollte: Nämlich indem "wir einfach ein Tor mehr schießen als der Gegner". Das klappte aber schlussendlich nicht, denn Dominik Schönhofers DJK Schwebenried/Schwemmelsbach hatte da etwas dagegen. Denn auch die Gäste wollten - wie ihr Gegenüber - das eigene Punktekonto etwas aufpolieren.
Der Fuchsstädter Lukas Baldauf ist dem Schwebenrieder Julian Hart auf den Fersen.
Jakob Fischer
Noch nicht alle der 520 Zuschauer hatten ihre Plätze auf dem Kohlenberg eingenommen, als der Ball das erste Mal die Linie überquerte. Nicht mal eine Minute war gespielt, als Philipp Pfeuffer den Schwebenrieder Yannick Deibl 15 Meter nach der Mittellinie von den Beinen holte. Der Freistoß, von Deibl selbst getreten, segelte auf die Sechzehnerlinie, wo ihn Simon Bolz verlängerte. Die eigentlich einfach zu haltende Kopfballrückgabe ließ der junge Tayrell Kruppa im Tor einfach vor die Füße von Julian Hart klatschen. Und Hart, der wahrscheinlich gar nicht wusste, wie ihm geschah, beförderte das Leder über die Linie. Die Fuschter zeigten sich durch den frühen Rückstand aber kaum geschockt und kamen in der Folge durch Philipp Pfeuffer, Johannes "Jogo" Feser und Dominik Halbig zum Abschluss. Aber auch die DJK kam zu ihren Chancen und war vor allem über die rechte Seite in Person von Julian Hart aktiv. Fast hätte sich die Situation des Führungstreffers wiederholt, als Kruppa im Tor der Roten erneut nur abklatschen lassen konnte. Nach 28 Minuten war es soweit und auch der FCF belohnte sich: Jogo Feser entschlich bei einem Eckball seinen Bewachern und nickte den Ball in die Maschen. Die Freude währte nicht lange, denn prompt fiel - erneut per Standard - das 1:2 aus Sicht der Gastgeber. Und zwar, weil Kruppa sich bei einem "tückischen Freistoß" (Halbig) von Yannick Deibl verschätzte, der ins linke untere Eck flog. Da unter anderem ein Schuss von FC-Außenverteidiger Lukas Baldauf statt ins Tor an die Latte flog, blieb es beim 1:2 zur Pause. Martin Halbig und seiner Truppe sah man die Unzufriedenheit mit den vergebenen Chancen beim Gang in die Kabine an.
Lieferten sich Duelle auf der Außenbahn: Lukas Baldauf vom FC Fuchsstadt und Julian Hart von der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach.
Jakob Fischer
In der Halbzeitpause gab Martin Halbig (wie er hinterher berichtete) seiner Mannschaft die Anweisung mehr Risiko zu gehen, Dominik Schönhofer wollte erstmal defensiv auftreten. Und genau das spiegelte sich auf dem Landesliga-würdige gepflegten Rasen am Kohlenberg wider. Im Minutentakt liefen die Fuschter ihre Angriffe und scheiterten meist an ihrer eigenen Zielfähigkeit oder, wie in der 54. Minute an Leon Hartmann, der Andy Graups Schuss sensationell über das Tor lenkte. Den Torschrei auf den Lippen hatten die Zuschauer auch in der 58. Minute, als DJK-Keeper Leon Hartmann den Ball von Domi Halbig abgeluchst bekam. Halbig bediente Feser, doch der brachte den Ball aus zwölf Metern halblinks nicht ins leere Tor. Weiterer Negativ-Höhepunkt in der Chancenverwertung der Heimelf war Graups Fehlschuss. Denn der lange Ball von Tim Kolb, flog erst über zwei Schwebenrieder und dann, nicht nur übers Tor, sondern gleich über den Fangzaun. Ein Tor wollte dem Team um Kapitän Simon Bolz einfach nicht gelingen. Die Zuschauer die es mit Fuchsstadt hielten schüttelten nur noch den Kopf, die Schwebenried-Sympathisanten grinsten derweil in sich hinein. Doch dann kam die Nachspielzeit und der unumstrittene Elfmeterpfiff von Miriam Bloß. Mit letzter Kraft bugsierten die Fuschter das Leder in der letzten Minute der Nachspielzeit in den gegnerischen Straufraum, Pascal Schmitt erwischte die Kugel mit dem Kopf, die zweimal im Strafraum auftopste, ehe Philipp Pfeuffer den Ball unter Kontrolle bringen wollte. Doch der eingewechselte Dominik Barth traf beim Klärungsversuch nur Pfeuffers Schienbein und gab der Schiedsrichterin gar keine andere Alternative, als auf den Punkt zu zeigen. Andy Graup, bei weitem auffälligster Akteur auf dem Feld, bewies, dass er Nerven wie Drahtseile besitzt, verlud Leon Hartmann und schob den Ball ins linke Eck. Das 2:2 war der Schlusspunkt einer denkwürdigen Partie, bei der der Spielverlauf eigentlich nicht zum Endstand passte.
Laufduell zwischen dem Fuschter Johannes Feser und DJK-Spielführer Sebastian Heinlein.
Jakob Fischer
Nach dem zweiten Heimspiel in Folge muss der FCF nächste Woche auswärts ran. Wenn die Fuchsstädter den Schwung aus der zweiten Halbzeit mitnehmen, sollte auch beim ASV Rimpar etwas zu holen sein. Die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach spielt zuhause gegen den punktgleichen TSV Lengfeld, der in der Vorwoche noch auf dem Kohlenberg gastierte und dort den Fuschtern das Leben schwer machte.
Spielbericht eingestellt am 09.09.2018 09:56 Uhr