von infranken.de, Jürgen Schmitt
An seinem 18. Geburtstag hätte sich Tayrell Kruppa natürlich ein Erfolgserlebnis gewünscht. Und am jungen Keeper lag es sicher nicht, dass der FC Fuchsstadt am Ende mit leeren Händen dastand, denn der Neuzugang vom FC 05 Schweinfurt II zeigte eine famose Leistung zwischen den Pfosten, ließ sich auch von einem harten Schuss ins Gesicht, was eine Verletzungsunterbrechung zur Folge hatte, nicht aus seinem Tor vertreiben. "Wir haben leidenschaftlich gekämpft, daher bin ich sehr enttäuscht, dass wir nichts Zählbares mitgenommen haben. Am Schluss wurde der Druck einfach zu hoch", sagte Kruppa. Auf der anderen Seite herrschte großes Frohlocken. "Die erste Viertelstunde haben wir verschlafen. Aber dann haben wir uns gefangen. Vor allem mit unserem Auftritt in der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden", sagte TSV-Coach Patrick Sträßer. Reichlich kurios der frühe Führungstreffer der Fuchsstädter: Die Kopfball-Bogenlampe von Marcel Plehn hatte TSV-Keeper Fabian Brand quasi zurück auf den Kopf des Innenverteidigers abgewehrt. Dort tänzelte das Leder regelrecht, um doch über die Linie gedrückt zu werden. Eine Führung, die sich abgezeichnet hatte, weil die Gäste so gut wie gar nichts auf die Kette bekamen, geplättet schienen von den hohen Temperaturen, die zwei Trinkpausen erforderlich machten.
Immer wieder verlangte der TSV-Coach von seinen Mannen mehr Tempo, aber dafür sorgte auf der anderen Seite Jogo Feser, der Katz und Maus mit seinen Häschern spielte, nicht zu greifen war. Aber eben auch im Abschluss schluderte in mehreren vielversprechenden Situationen. In Minute eins beispielsweise, als Feser knapp verzog. Oder in Minute 40, als der FC-Stürmer das Leder freistehend in die Hände von Fabian Brand ballerte. Ebenfalls zu unpräzise geriet der 30-Meter-Freistoß von Lukas Lieb. Agilster Gäste-Akteur war Cedric Fenske, der FC-Keeper Tayrell Kruppa aber nicht schrecken konnte. Auffällig die vielen Diagonal-Bälle der Karlburger, meist initiiert von Kapitän Manuel Römlein, der die FC-Abwehr damit nicht knacken konnte. Zumindest nicht bis zum Platzverweis für Marcel Plehn, der Sebastian Stumpf nicht hart, aber eben regelwidrig stoppte - und zwar als letzter Mann.
Gänzlich verteilte Rollen sahen die 240 Zuschauer auf dem Kohlenberg nach dem Wechsel. Denn jetzt übernahmen die Karlburger das Kommando, die extrem viel Ballbesitz hatten gegen fast nur noch verteidigende Fuchsstädter. Der Ausgleich durch den Kopfball von Manuel Römlein fiel spät, war aber hochverdient. Kurz vor Schluss sorgte der umtriebige TSV-Regisseur für die Entscheidung, diesmal per Fuß aus elf Metern. "Ich hatte gar nicht gewusst", dass Manuel so torgefährlich ist", sagte augenzwinkernd sein Trainer über den individuell starken und schnellen Mittelfeld-Mann. Und: "Am Ende haben wir noch einmal alles nach vorne geworfen und uns steigern können. Kämpferisch war das eine tolle Leistung. Auch läuferisch haben wir am Schluss dominiert. Ich bin hochzufrieden. Wir haben das Optimum erreicht." Fuchsstadt dagegen hatte nach der Pause bis auf die Gelegenheiten für den diesmal blassen Dominik Halbig (50.), Andy Graup (75.) und Jogo Feser offensiv nichts anzubieten.
Spielbericht eingestellt am 30.08.2018 10:31 Uhr