von infranken.de, Jürgen Schmitt
Ansichtssache. Überraschend unterschiedlich gestaltete sich der Blick auf diese Freitagabend-Begegnung. Der Schreiber dieser Zeilen hatte eine starke erste Höchberger Halbzeit gesehen, in der die Gäste ein deutliches Plus in Sachen Tempo, Spielfreude und Torgefährlichkeit besaßen. Nach dem Wechsel aber erstaunlich passiv auftraten, nur auf Konter lauerten und den Sieg eher glücklich eintüteten. Thomas Kaiser hielt dagegen. "Haben Sie das Spiel gesehen?", sagte der TG-Coach schnippisch, der konform ging mit dem Lob für den Auftritt in den ersten 45 Minuten, aber den Rest der Begegnung keinesfalls so kritisch sah, "weil wir da drei Hundertprozentige hatten, wir müssen nur cleverer vor dem Tor sein. In Fuchsstadt bekommt man nichts geschenkt, weshalb es eben spannend bis zum Schluss blieb". Obwohl mal wieder enorm ersatzgeschwächt, hatten die Gastgeber mit Herz und Leidenschaft auf den Ausgleich gedrängt, wurden für ihren Einsatz aber nicht belohnt. Was wiederum Martin Halbig nicht so stehen lassen wollte. Angefressen und dünnhäutig wirkte der FC-Übungsleiter, sprach von einer "ganz schwachen ersten Halbzeit und einer verdienten Niederlage". Die Personalmisere ließ Halbig nicht als Entschuldigung gelten. "Wir haben genug Spieler, die das Spiel an sich reißen können. Enttäuscht war ich von den Etablierten, und es wurden zu wenig Zweikämpfe gewonnen. An dieser Niederlage sind wir selbst schuld."
Ein Regenguss der Superlative hatte für einen verspäteten Anpfiff gesorgt. Überraschend gut bespielbar geblieben war der Platz, auf dem die TG-Kicker vor 150 Fans zunächst den Ton angaben mit guten Gelegenheiten vor allem für Tim Popp, der FC-Torsteher Sven Eyrich gleich mehrmals prüfte. Beim Tor des Tages hatte allerdings die komplette Fuchsstädter Abwehr eine kurze Tiefschlaf-Phase, als Ramon Schmitt nach einem Freistoß samt Pfosten-Abpraller unbedrängt zum Abschluss kam. Die Gastgeber waren gegen quirlige Höchberger meistens mit Verteidigen beschäftigt, aber die Hochkaräter für Andi Graup nach Feser-Zuspiel und Simon Bolz hätten allemal den Ausgleich bedeuten können.
Erstaunlich, dass die FC-ler, die den verletzten Andi Graup durch AH-Spieler Andreas Luxem ersetzten, mit Wiederanpfiff die größere Power an den Tag legten, immer wieder angetrieben von Simon Bolz, der im Abschluss ebenso glücklos bleiben sollte wie Philipp Halbritter, Frederik Döpfert oder Dominik Halbig. Auf der anderen Seite verhinderte Eyrich Schlimmeres gegen Tobias Riedner, Ferdinand Hansel oder Jeffrey Karl. Einen Hundertprozenter hatte der Beobachter dabei allerdings nicht gesehen - was natürlich reine Ansichtssache ist.
Spielbericht eingestellt am 30.08.2017 19:21 Uhr