Thorsten Selzam strahlte. Einerseits natürlich, weil seine Tochter gleich nach dem Abpfiff zu ihm kam und weil der hauptberufliche Lehrer nun rund sechs Wochen Sommerferien vor sich hat. Andererseits aber natürlich auch aufgrund des ersten Landesliga-Erfolgs überhaupt für ihn als Trainer. 13 Tage zuvor endete das erste Heimspiel unter seiner Regie noch mit einem Sieg der Euerbacher. Obwohl die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach schon da richtig gut spielte.
Höchbergs Christian Ettinger stürzt nach einem Zweikampf mit Schwebenrieds Bastian Full.
Michael Horling
Warum es nach dem Remis letztes Wochenende in Heimbuchenthal nun klappte mit einem Dreier? Weil die Hausherren nicht ganz so offensiv ins Match gingen und weil sie eher tief standen, die Höchberger damit ein wenig überraschten. Und weil es klappte mit einem sehr frühen 1:0, als ein Freistoßball den Kopf von Felix Zöller fand und der mit dem Haupt zum Führungstor einwuchtete. Die Partie plätscherte in der Folgezeit ein wenig dahin. Rund zehn Minuten vor der Pause hatte Höchberg die beste Gelegenheit zum Ausgleich, als nach einem Angriff über links Christian Ettinger über das Gehäuse köpfte.
Bei diesem Kopfballduell mit dem Schwebenrieder Yannick Deibl kommt letztlich der Höchberger Christian Ettinger (rechts) zum Zug.
Michael Horling
Schon drei Minuten nach Wiederanpfiff lag das 2:0 in der Luft: Jens Rumpel bediente Thomas Cäsar. Doch Schwebenrieds Kapitän setzte den Ball völlig freistehend am gehäuse vorbei. Besser machte es fünf Minuten später Rumpel selbst: Über die linke Seite bereitete Fabian Lichtlein bei einem Konter vor. Der DJK-Stürmer traf zum Ausbau der Führung, wonach es nochmals vier Minuten später beinahe 3:0 gestanden hätte. In dieser Phase schien der Sieg der Hausherren sicher, weil Höchberg auch nicht ganz so viel einfiel. Die Gäste versuchten es immer wieder mit langen Flanken aus dem Halbfeld. Eine Viertelstunde vor dem Ende hätte ein Freistoß dann aber doch beinahme zum Anschlusstreffer geführt: Julian Hippacher setzte das Leder aber am langen Pfosten vorbei. Ein 2:1 hätte sicher nochmal Pfeffer in die Partie gebracht. "So wie die ersten Partien gelaufen sind, mussten wir nach Cäsars Riesenbrett befürchten, dass wir wieder ein gegentor bekommen und Punkte liegen lassen. Und wenn Höchberg das 2:1 macht, dann kriegen wir bestimmt wieder die Flatter", so Torsten Selzam. Es blieb allerdings bei den beiden Saisondebüts für die Mannschaften: Schwebenrieds erster Sieg und Höchbergs erste Niederlage.
Der Schwebenrieder Pascal Stürmer verfolgt den ballführenden Höchberger Tobias Riedner.
Michael Horling
"Wir waren ja selbstbewusst. Aber der Gegner hat heute mehr investiert", weiß Thomas Kaiser. Höchbergs Trainer bleibt "bescheiden und demütig. Wir wollen mit den Plätzen hinten nichts zu tun haben!" So gesehen waren die sechs Punkte aus den ersten beiden Partien eine schöne Momentaufnahme. Gegen Neuling Heimbuchenthal soll im nächsten Heimspiel natürlich dennoch der dritte Sieg her. Die Schwebenrieder stehen vor dem nächsten großen Derby, müssen kommenden Samstag zum FC Fuchsstadt. "Das ist natürlich eine besondere Partie", weiß Thorsten Selzam. "Da besteht eine gesunde Rivalität und es ist für beide Mannschaften eines der Highlights der Saison. Die drei Punkte heute haben uns Selbstvertrauen gegeben. Der Sieg war ganz wichtig für den Kopf. Jetzt wollen wir auch in Fuchsstadt gewinnen!"
Spielbericht eingestellt am 30.07.2017 12:22 Uhr