von infranken.de
Knüppeldick erwischte es den FC Coburg am vorletzten Spieltag der Fußball-Landesliga Nordwest: Die Vestestädter verloren im Dr.-Stocke-Stadion das Lokalderby gegen den FC Lichtenfels verdient mit 2:3. Da die TG Höchberg gleichzeitig mit 3:2 beim ASV Rimpar gewann, fiel Coburg in der Tabelle auf den Schleuderplatz 14 zurück. Jetzt droht der schwere Gang in die Abstiegsrelegation. "Ich bin sehr enttäuscht: erst ein verschossener Elfmeter, dann ein Eigentor. In der zweiten Halbzeit kam von unserer Mannschaft zu wenig. Nur noch ein Wunder kann uns jetzt den direkten Klassenerhalt bescheren", lautete das Fazit des FC-Vorsitzenden Walter Luft.
In der ersten Halbzeit, die über weite Strecken ausgeglichen verlief, waren die Schützlinge von Matthias Christl nicht gerade vom Glück begünstigt, denn sie hätten gut und gern 2:0 oder 3:0 führen können, ehe die Korbstädter so richtig in die Gänge kamen. Zuerst traf Calle Schiebel völlig frei stehend nur den Pfosten, dann scheiterte Daniel Sam (36.) nach einem Foul an ihm von Pascal Graf per Elfmeter zuerst an FCL-Torhüter Tobias Schorn, und versemmelte auch noch den Nachschuss.
Für, die überfällige 1:0-Führung zeichnete sich der Lichtenfelser Außenverteidiger Florian Goller (39.) mit einem Eigentor nach einer scharfen Eingabe von Niklas Ehrlich verantwortlich. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff des souveränen Schiedsrichters Johannes Hamper sorgte Unglücksrabe Sam (45.) mit einem Kopfball-Eigentor für den 1:1 Ausgleich. Es war seine letzte Aktion. Mit einer Oberschenkelzerrung musste er ausgewechselt werden.
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag, der für den weiteren Verlauf prägend sein sollte. Daniel Oppel schickte Andreas Mahr (49.) mit einem genialen Pass in den gegnerischen Strafraum und dessen feiner Lupfer über Torhüter Daniel Shabestari trudelte zum 1:2 ins lange Eck. Der FCL hätte nachlegen können. Wieder war der quirlige Oppel der Wegbereiter, diesmal für Lukas Jankowiak, dessen Schlenzer sein Ziel um Zentimeter verfehlte.
Coburg wirkte angeschlagen, brachte sich aber noch einmal zurück in die Begegnung. Der eingewechselte Fabian Carl flankte von der rechten Außenbahn ins Zentrum und Lukas Mosert (60.) drückte das LederPromotion: zum Amazon-Shop aus der Nahdistanz zum 2:2-Ausgleich über die Linie. Wer jetzt einen Sturmlauf der Hausherren erwartete, sah sich getäuscht. Die Gäste besaßen Vorteile im Umschaltspiel. Coburg fehlten dagegen zündende Ideen sowie der Biss, um das Ruder herumzureißen. Dafür sprach auch die Tatsache, dass die Hausherren in keine einzige gelbe Karte kassierten.
Ein Spiegelbild der Saison
So kam es, wie es kommen musste. Der Nachbarrivale nutzte seine Freiräume, arbeitete sich zahlreiche Chancen heraus und kam in der Nachspielzeit durch seinen Nachwuchsspieler Tobias Zollnhofer zum überfälligen 3:2-Siegtreffer. Die Begegnung war sechs Minuten unterbrochen, weil nach einem Zusammenprall von Lukas Mosert und Martin Hellmuth beiderseits blutende Kopfwunden behandelt werden mussten.
"Mir fehlen die Worte. Die heutige Partie war ein Spiegelbild der ganzen Saison, in der wir das Glück nicht auf unserer Seite hatten. Wir werden weiterhin unsere Hausaufgaben erledigen, auch wenn wir in die Relegation müssen", so Matthias Christl. Sein Pendant Christian Goller meinte: "Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht. Trotzdem reichte es, weil wir von der Spielanlage Vorteile besaßen. Ich wünsche den Coburgern, die voraussichtlich in die Relegation müssen, alles Gute auf den Weg zum Klassenerhalt."
Spielbericht eingestellt am 08.06.2017 10:11 Uhr