von infranken.de, Jürgen Sterzbach
Das 0:3 (0:2) gegen die TG Höchberg war Bayern Kitzingens dritte Niederlage nacheinander. Längerfristig gesehen, gelang der Mannschaft nur ein Sieg seit Anfang Oktober. Aber ihr bleiben nur noch sieben Spiele, um den schweren Gang in die Relegation oder gar den direkten Abstieg zu verhindern.
„Noch sind wir nicht abgestiegen“, sagte Kitzingens Trainer Björn Auer am Samstag nach der unglücklichen Niederlage trotzig. Diese vergessen und nach vorne auf die nächste Aufgabe schauen, lautete seine Devise.
Angesichts der personellen Probleme, die sich am Bleichwasen türmen, werden auch die nächsten Tage neue Herausforderungen mit sich bringen, um eine konkurrenzfähige Elf auf die Beine zu bringen. Die Gründe, weshalb Spieler im Training oder bei den Spielen fehlen, sind unterschiedlich, zwar nicht neu, aber bei den Kitzinger Bayern treten sie derzeit gehäuft auf.
Dass der 35-jährige Stefan Güntner als letzte verbliebene Möglichkeit in der Innenverteidigung aushelfen musste und der 38-jährige Björn Auer sich in der zweiten Hälfte als Stürmer verdingte, sagt viel über die aktuelle Situation am Bleichwasen. Als Güntner Mitte des ersten Durchgangs angeschlagen aufgeben musste, stellte Auer nicht nur wegen der fehlenden Alternativen in der Abwehr, sondern auch ob des Resultats auf eine Dreierkette um.
Denn Höchberg war mit der ersten Aktion in Richtung des gegnerischen Tors in Führung gegangen. Ramon Schmitt spielte den Ball lang in die Spitze zu Tobias Riedner, der legte ihn mit seiner ganzen Erfahrung am Kitzinger Torhüter Florian Nöth vorbei und hatte beim Abschluss nur noch das leere Tor vor sich. Den Hausherren, die mit einem Schlenzer Ahmed Bakares verheißungsvoll begonnen hatten, setzte das Gegentor sichtlich zu.
Die nächsten Aktionen gehörten den Gästen, ein Schuss Riedners ging über das Tor. Glück hatte die Heimelf auch, als Nöth den stürmenden Marvin Voll anschoss und der Ball zurück in seine Richtung sprang. Nach der Einwechslung Maximilian Wunders für Güntner (26. Minute) agierten die Bayern mit zwei Stürmern.
Die offensivere Ausrichtung wirkte sich spürbar belebend auf das Anrennen der Gastgeber aus. Zwei große Chancen bis zum Seitenwechsel waren die Folge. Aber sowohl Wunder als auch Bakare scheiterten aus kurzer Distanz an Höchbergs Torwart Dominik Daxhammer.
Während bei den überlegenen Kitzingern einzig der Abschluss fehlte, reichte Höchberg die bloße Annäherung ans gegnerische Tor, um erfolgreich zu sein. Ramon Schmitt zirkelte den Ball vom linken Strafraumeck gekonnt in den rechten Winkel. „Den hat er optimal getroffen“, freute sich sein Trainer Thomas Kaiser. Das Ergebnis zur Halbzeit stellte den Spielverlauf den Kopf, doch das hatte aus Kitzinger Sicht Gründe. Es fehlten Konzentration, woraus viele Fehlpässe entstanden, und Konsequenz, da die aussichtsreichen Ansätzen nicht abgeschlossen wurden.
Mit Auer als zweitem Stürmer neben Wunder ergaben sich für die Bayern auch in der zweiten Hälfte gute Gelegenheiten, aber Bakare, Kitzingens Bester, schoss übers Tor, Auer scheiterte mit einem platzierten Schuss aus 25 Metern am Torwart und verpasste den Ball nach einem von Daxhammer nach vorne abgewehrten Schuss Tolga Arayicis. Keinesfalls bessere Gäste verpassten bei schnellen Gegenstößen die Entscheidung, da Kastriot Krasniqi den Ball noch von Riedners Fuß grätschte und Dominik Römer vor den leeren Tor scheiterte.
Erst in der fünf Minuten währenden Nachspielzeit gelang Marvin Voll nach einem Querpass Tim Popps das 0:3. „Wir waren der glückliche Sieger, da wir in entscheidenden Phasen das Tor erzielten. Kitzingen war nicht schlechter als wir“, resümierte Höchbergs Trainer Thomas Kaiser. Für tief Gastgeber war das kein Trost. „Glück muss man sich erarbeiten. Scheinbar haben wir zu wenig dafür getan“, versuchte Auer die bittere Niederlage zu erklären, doch auch er wusste, dass die eigentliche Ursache nicht in diesem Spiel zu finden war. „Wenn die halbe Mannschaft angeschlagen ist oder keinen Trainingsrhythmus hat, dann kommt eben so etwas dabei heraus.“
Spielbericht eingestellt am 14.04.2017 16:11 Uhr