Heimspiel für den SV Memmelsdorf. Das Duell mit den tief im Abstiegskampf steckenden Kitzingern konnte allerdings witterungsbedingt nicht in der Schmittenau stattfinden, der SVM musste auf den Kunstrasenplatz des SV Hallstadt ausweichen. Trotz des ungewohnten Umfelds wollten Trainer Rolf Vitzthum und sein Assistent Marco Zahn einen Heimsieg erringen. Dafür schickten sie ihre Mannen in einem 4-2-3-1-System aufs Feld. Der spielstarke Kapitän Manuel Schwarm begann mit Nicolas Müller in der Innenverteidigung. Für kreative Akzente sollten die zentralen Mittelfeldspieler Michael Wernsdorfer, Markus Saal und Thomas Kamm sorgen, um die schnellen Angreifer Markus Beiersdorfer, Nabeel Qawasmi und Philipp Hörnes in Szene zu setzen. Auf der Gegenseite hatten Trainer Björn Auer und Co-Trainer Kabil Jabiri erneut zahlreiche Ausfälle zu ersetzen. Trotzdem wollten die Kitzinger, welche ebenfalls auf ein 4-2-3-1-System vertrauten, den positiven Schwung aus dem Erfolg gegen Rimpar mitnehmen und drei weitere Zähler gegen den Abstieg sammeln. Dafür starteten in der defensiven Viererkette Kapitän Philip Schlarb, Marco Endres, Manuel Kutz und Kastriot Krasniqi. Im Angriff wollten die Bayern Gefahr über die schnellen Shawn Hilgert, Ahmed Bakare und Florian Gaubitz erzeugen.
Jonas Hummel (vo.) schaltete sich als linker Außenverteidiger wiederholt in das Memmelsdorfer Angriffsspiel ein und zwang damit Ahmed Bakare (hi.) zur Rückwärtsbewegung.
Tobias Röder
Auf dem engen Kunstrasen in Hallstadt benötigten beide Teams ein paar Minuten, um in die Partie zu finden. Die Gäste aus Kitzingen standen ziemlich tief, überließen den Memmelsdorfer den Ballbesitz und lauerten auf Konter. Memmelsdorf wiederum versuchte über ein situatives Pressing, Ballgewinne zu erzeugen, fand aber im eigenen Spielaufbau kaum Lücken. Trotzdem erlangte der SVM mehr und mehr Spielkontrolle. Die erste Gefahr strahlten die Memmelsdorfer durch die gefährlichen Freistöße von Thomas Kamm aus, doch Torwart Florian Nöth war mehrfach auf dem Posten (9., 35.). Auf der Gegenseite hatte Shawn Hilgert nach einem kapitalen Fehlpass der Memmelsdorfer plötzlich die Großchance zum Führungstreffer, doch Torwart Florian Dörnbrach parierte im Eins-gegen-Eins stark (21.). Im Spielaufbau des SVM schuf Michael Wernsdorfer gemeinsam mit den Innenverteidgern Manuel Schwarm und Nicolas Müller eine Dreierkette, sodass durch die aufrückenden Außenverteidiger Peter Koch und Jonas Hummel eine Überzahlsituation auf den Flügeln entstand. Besonders über die linke Außenbahn und die personelle Kombination aus Hummel und Philipp Hörnes konnten nun einige Angriffe intiiert werden. Über diese Seite fand der SVM auch den Weg zum 1:0. Michael Wernsdorfer schickte den startenden Philipp Hörnes sehenswert auf die Reise, welcher mit seinem Heber über den herauseilenden Torwart Nöth die Latte traf. Den Abpraller staubte Nabeel Qawasmi in bester Stürmermanier ab (32.). Das Tor schien den Memmelsdorfern weitere Sicherheit zu geben, doch die Defensive der Bayern fand nun ihre Ordnung und ließ keine Strafraumaktionen mehr zu. Stattdessen hätte die Fußballvereinigung direkt vor dem Pausenpfiff den Ausgleich markieren können. Der sehr spielstarke Shawn Hilgert startete ein geschmeidiges Solo und fand mit seinem Rückpass von der Grundlinie Sturmpartner Ahmed Bakare, welcher den Ball zum Entsetzen seiner Teamkollegen aus sieben Metern über den Querbalken jagte (45.). So wurden die Seiten beim Stand von 1:0 gewechselt. Die Memmelsdorfer hatten sich die Führung im Laufe des ersten Durchgangs verdient, da sie das Spiel immer besser unter Kontrolle bekamen und einige Angriffe, besonders über die linke Außenbahn, starten konnten. In vorderster Front lauerte Nabeel Qawasmi wiederholt auf der Abseitslinie und belohnte sein Team mit einem Abstaubertor für die vernünftige Vorstellung. Auf der Gegenseite fand Kitzingen wenige offensive Mittel. Trotzdem hätten die Bayern im Rahmen zweier Großchancen ebenfalls einen Treffer erzielen können. Defensiv stand die Fußballvereinigung meist stabil und präsentierte sich energisch in den Zweikämpfen.
Kastriot Krasniqi (li.), der Maskenmann im Kitzinger Spiel, präsentierte ein hohes Laufpensum und ist hier einen Schritt schneller als Markus Saal (re.).
Tobias Röder
Beide Mannschaften kamen wach aus der Kabine. Memmelsdorf konnte weiterhin ein deutliches Plus an Ballbesitz verzeichnen, doch auch Kitzingen suchte nun häufiger den Weg in die Offensive, ohne die defensive Stabilität aufzugeben. Der SVM versuchte es spielerisch, während Kitzingen sich kämpferisch in die Partie biss. Ein paar Minuten nach Wiederanpfiff hätte Nabeel Qawasmi das 2:0 erzielen müssen. Nach ansehnlicher Kombination lief der Memmelsdorfer alleine auf Torwart Florian Nöth zu. Außerhalb des Strafraums wollte der Angreifer diesen ausspielen, doch er dribbelte den Ball gegen den Kopf des am Boden liegenden Hüters, sodass ein Abwehrspieler bereinigen konnte (50.). Quasi im direkten Gegenzug erzielte Kitzingen den etwas überraschenden Ausgleich, als Ahmed Bakare eine Ecke direkt einköpfte (52.). Nun wandelte sich das Spielgeschehen. Der Ausgleich gab den Bayern gehörigen Schwung, während Memmelsdorf noch der vergebenen Torchance nachzutrauern schien. Kitzingen hatte nun seine beste Phase des Spiels und konnte in der 69. Minute, erneut nach einem Eckball, das 1:2 erzielen. Shawn Hilgert fand am Sechzehnerrand Florian Gaublitz, welcher den Ball mit der Brust stoppen und per Heber unter die Latte setzen konnte. Kitzingen hatte die Partie gedreht. Trotz spielerischen Übergewichts der Heimelf war das 1:2 nicht unverdient, denn die Bayern zeigten sich enorm kampfstark und offenbarten nach dem Anschlusstreffer ihren gigantischen Willen, den Auswärtserfolg zu erringen. Die letzten 20 Minuten der Partie waren durch das Anrennen des SVM geprägt. Kitzingen fightete aufopferungsvoll, machte die Räume eng und versuchte mit allen Mitteln, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Memmelsdorf wiederum wurde immer offensiver, so wechselte Kapitän Manuel Schwarm nach vorne während der eingewechselte Simon Ruß in die Innenverteidigung rutschte, doch fand kein Durchkommen im enggliedrigen Abwehrverbund der Fußballvereinigung. Als die meisten Zuschauer bereits mit dem Schlusspfiff rechneten, konnte der SVM doch noch den verdienten Ausgleich erzielen. Simon Ruß leitete den Angriff mit einem Diagonalball auf Markus Beiersdorfer ein, welcher mit seiner Flanke Nabeel Qawasmi fand, dessen Direktabnahme direkt neben dem Pfosten ins Netz flog (90.+2). Somit endete die dramatische Partie in Hallstadt 2:2.
Der eingewechselte Simon Ruß (li.) wird von Kastriot Krasniqi (re.) verfolgt, kann jedoch bereinigen.
Tobias Röder
Die Partie zwischen dem SV Memmelsdorf und der FVgg Bayern Kitzingen endete 2:2, was über 90 Minuten gesehen absolut in Ordnung geht. Der SVM zeigte sich auf dem Kunstrasenplatz in Hallstadt sehr bemüht und kontrollierte das Spieltempo. Gegnerische Angriffsversuche ließ man kaum zu und der Spielaufbau über eine defensive Dreierkette aus Kapitän Manuel Schwarm, Nicolas Müller und Michael Wernsdorfer erschuf Überzahlsituationen auf den Außenbahnen. Gerade über die linke Seite von Jonas Hummel und Philipp Hörnes konnten einige Angriffe gestartet werden. Allerdings fand der SVM zu selten eine Lücke im enggliedrigen System der Gäste und wechselte dann, möglicherweise aus Frust oder Hektik heraus, verstärkt zu langen Bällen, welche die kopfballstarken Kitzinger Innenverteidiger dankend bereinigen konnten. Außerdem sah man bei zwei Standardsituationen schlecht aus und kassierte so zwei vermeidbare Gegentreffer. Deshalb benötigte Memmelsdorf ein Last-Minute-Tor durch den aufopferungsvoll ackernden Nabeel Qawasmi, um eine Punkteteilung zu erreichen. Die Gäste aus Kitzingen wiederum knüpften an ihre Leistung aus der Vorwoche in Rimpar an. Obwohl sie sich einem spielerischen Übergewicht gegenübersahen, kämpften die Bayern unermüdlich, verteidigten konsequent und taktisch-diszipliniert und schafften durch zwei erfolgreiche Eckbälle die Wende in der Partie. Im eigenen Abwehrverhalten gab jeder 100 Prozent und im Angriff befanden sich die schnellen Shawn Hilgert, Ahmed Bakare und Florian Gaubitz stets in Lauerstellung. Defensiv stachen besonders die Innenverteidiger Manuel Kutz und Marco Endres positiv hervor, welche sich in Luft- und Bodenkämpfen nur selten geschlagen geben mussten. Auf der heutigen Leistung können beide Teams sicherlich aufbauen, um ihre weiteren Saisonziele zu erreichen. Kitzingen zeigte alle Tugenden, um im Abstiegskampf zu bestehen, während sich die Memmelsdorfer mit etwas mehr Torgefahr im vorderen Mittelfeld der Landesliga festbeißen sollten.
Spielbericht eingestellt am 13.03.2017 00:08 Uhr