FCC-Übungsleiter Matthias Christl wähnte zunächst, dass nun die Tabelle mitsamt den kompletten Nachholspielen aussagekräftiger sei. Seine Mannschaft sollte heute konzentriert und abgeklärt die drei Punkte in der Vestestadt behalten, er zollte aber dem Gegner absolut Respekt und fügte an, dass Bamberg ein sehr unangenehmer Gegner ist. Die Vestekicker mussten am heutigen Samstag auf Yannik Krebs verzichten. Sein Gegenüber, Eintracht-Coach Georg Lunz, wollte im Grunde besser spielen wie vergangene Woche beim 1. FC Schweinfurt II und vor allem erfolgreich. Außerdem fügt Lunz an: "Wir müssen am Ende sehen, was dabei herauskommt. Es ist immer mittelbar sehr eng, sodass es sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung gehen könnte. Heute wäre aber ein sehr guter Zeitpunkt, um eine Serie zu starten!" Lunz musste nur auf Gabriel Jessen verzichten, welcher sich im bereits angesprochenen Spiel am vergangenen Wochenende einen Schienbeinbruch zuzog.
Daniel Sam (rot) springt zwei Etagen höher wie Maximilian Großmann (weiß).
Alexander Grober
Kaum zwei Minuten waren gespielt und schon hatte der Favorit vom FC Coburg seine erste Torchance. Lukas Mosert war es mit einer Direktabnahme, der das Tor von Matthias Kühhorn jedoch um einige Meter verfehlte. Die ersten knapp zehn Minuten war Coburg noch einen Tick besser, ehe sich das Blatt wendete. Maximilian Großmann hatte in der Folge zwei Chancen für den FC Eintracht, als er ein Mal vorbeizielte und beim anderen Mal er im letzten Moment in aussichtsreicher Position abgeblockt wurde. So kam es, wie es kommen musste, als der FC Bamberg seine erste Großchance bekam und mit 0:1 in Führung ging. Patrick Titzmann wurde in der 24. Spielminute herrlich durch die Schnittstelle bedient und konnte daraufhin das Leder an Coburgs Keeper Jannik Knoch - welcher am heutigen Tage den Vorzug vor Daniel Shabestari bekam - vorbeispitzeln, auch wenn der Keeper noch minimal dran war. Daraufhin dauerte es nicht einmal eine Minute, als Christian Ott ungestüm im Strafraum gegen Christian Schneider zu Werke ging und Schiedsrichterin Haupt folglich zu Recht auf den Elfmeterpunkt zeigte. In der Folge verwandelte Stürmer Daniel Sam, auch wenn Matthias Kühhorn die Ecke ahnte. So stand es nach 25 Minuten 1:1 und die Uhren waren wieder auf Null zurückgestellt. Bamberg war in der Folgezeit die bessere Mannschaft, schafften es aber nicht, sich zwingende Chancen zu erarbeiten. Oft wurde Maximilian Großmann im Sturmzentrum mit Patrick Titzmann bei der Eintracht gesucht, meist kam der finale Pass aber nicht an. So kam es, wie es kommen musste, dass Coburg die Führung erzielen konnte. Fabian Carl umkurvte nach guter Vorarbeit von Christian Schneider FCE-Keeper Matthias Kühhorn und verwandelte zur unerwarteten Führung von 2:1 für die Vestekicker (39.). Eine Möglichkeit für die Domstädter zum Ausgleich gab es noch vor der Pause, als Patrick Titzmann am stark parierenden Jannik Knoch scheiterte. So ging es mit einem Zwischenstand von 2:1 für den FC Coburg mit einer unerwarteten Führung für die Heimelf in die Pause.
Ein symthomatisches Bild nach dem 2:1 für die Vestekicker, der kniende Tobias Linz (weiß) kann es kaum fassen, doch die Coburger Freude sollte nicht von langer Dauer sein.
Alexander Grober
Mit viel Druck, Einsatz, Leidenschaft und Siegeswillen kamen die Gäste aus der Domstadt aus den Kabinen im Dr. Stocke-Stadion. Tugenden, welche keinen ausgemachten Absteiger ausmachen. In der 51. Spielminute dann die Riesenchance auf den Ausgleich, als Titzmann durchstecken konnte zu Großmann, welcher an der Fußabwehr von Knoch zunächst scheiterte. Den fälligen Abpraller konnte Stanimir Bugar nur knapp über das Gehäuse schieben, sodass die Chance verpuffte. Nur zehn Minuten später war es wiederum Maximilian Großmann, der eine zweifache Einschussmöglichkeit versiebte und wiedermals zwei Mal am gut aufgelegten FCC-Keeper Jannik Knoch scheiterte. Rund 60 Sekunden später war es dann Patrick Titzmann, der es besser machte. In der 62. Spielminute besorgte er den Ausgleich nach einem Einwurf von Linz, indem er das Leder direkt nahm und es ins lange Eck schoss. Ein Traumtor aus 30 Metern Torentfernung! Ab diesem Moment ging daraufhin nicht mehr viel zusammen bei den Hausherren und sie überließen den Gästen die Partie. Maximilian Großmann schoss nur vier Minuten nach dem Ausgleich über das Tor aus aussichtsreicher Position. Coburg hatte in der zweiten Hälfte insgesamt viel zu wenig investiert, das Spiel für sich zu entscheiden - die einzige Torchance für die Vestekicker hatte Carl-Phillipp Schiebel, welcher mit einem Freistoß aus halblinker Position die Lattenoberkante striff. So war es wiedermals ein individueller Fehler der Coburger Defensive, welche 20 Minuten vor dem Ende eiskalt von der Eintracht ausgenutzt wurde. Patrick Titzmann schnappte sich das Leder im Sechzehner, als sich die Innenverteidiger der Heimelf nicht einig waren, wer an den Ball sollte. In der Folge konnte er gekonnt einschieben und somit seinen dritten Treffer des Spiels erzielen. Den Schlusspunkt konnte Patrick Titzmann setzen, welcher einen Foulelfmeter im Nachsetzen verwandeln konnte. Maximilian Großmann drang mit etwas Tempo in den Strafraum ein und Lukas Köhn foulte ihn, sodass die sehr gut leitende Schiedsrichterin Davina Haupt erneut zu Recht auf den Punkt zeigte. Einziger Wehrmutstropfen am heutigen Tage war die Tatsache, dass Titzmann nach seinem vierten Treffer verletzt ausgewechselt werden musste. Es stellte sich heraus, dass er nur einen leichten Pferdekuss von der Situation davontrug.
FC-Akteur Maximilian Vetter (weiß) schenkt seinem Kontrahenten Daniel Sam (rot) keinerlei Zentimeter.
Alexander Grober
In einem umkämpften Spiel auf dem schmalen Kunstrasenplatz im Dr. Stocke-Stadion waren die Bamberger nahezu über die komplette Dauer des Spiels mit den Tugenden bewaffnet, welche man braucht, um die Klasse zu halten - Kampf, Wille, Einsatz und Leidenschaft. Dahingegen enttäuschte die Mannschaft von Matthias Christl die heimischen Fans im Derby, wobei sie meist sehr passiv auf dem Feld agierten. Unter dem Strich war es dann ein formstarker Patrick Titzmann, welcher alle vier Tore beim FC Eintracht beisteuerte, der die Domstädter auf einen Relegationsplatz schoss. Für den FC Coburg wird es allerdings auch nicht leichter, zu punkten, denn am kommenden Wochenende gastieren die Vestestädter beim Spitzenreiter aus Schweinfurt, wohingegen die Bamberger im Heimspiel auf das andere Spitzenteam aus Forchheim treffen.
Spielbericht eingestellt am 11.03.2017 22:35 Uhr