von Oliver Limmer
Die 320 Fußballinteressierten sahen an diesem Samstag Nachmittag mal wieder ein Spiel der Kategorie, bei dem man sich als Fan fragt, ob der Fußballgott (sofern es denn einen gibt) einmal mehr Scheuklappen getragen haben muss...
Der FCL begann gegen den Ligaprimus aus Schweinfurt sehr dominant und hatte den Gast in den Anfangsminuten komplett im Griff. Richtig klare Chancen konnten sich die Korbstädter in dieser Drangphase allerdings nicht erspielen.
Nach zehn gespielten Minuten kamen die Gäste das erste Mal in die Nähe des Lichtenfelser Strafraumes und konnten sich eine Ecke erarbeiten, die auch gleich das 0:1 brachte. Topuz köpfte den von Lehmann geschlagenen Ball mehr als Bogenlampe, in Richtung FCL-Gehäuse, Köster unterschätzte das Spielgerät scheinbar und dies schlug unter der Latte zum überraschenden 0:1 ein. Danach wogte die Partie hin und her, war gleich verteilt und wurde von beiden Teams überaus intensiv geführt. Chancen hüben wie drüben blieben zunächst ungenutzt. So fanden auf der einen Seite Schüsse von L. Dietz, Lulei und Zollnhofer, auf der anderen Seite von Thomann und Fleischer nicht ihr Ziel. Nach 41 gespielten Minuten konnte der Gast dennoch auf 0:2 erhöhen. Lehmann drang von links in den Strafraum ein, wurde von Goller unsanft zu Fall gebracht und es gab Elfmeter. Zu allem Überfluss sah der bereits verwarnte Übeltäter „Gelb-Rot“ und durfte vorzeitig zum duschen. Schmidt verwandelte sicher vom Punkt und es stand 0:2. Aber der FCL reagierte auf den doppelten Schock positiv: Ein langer Ball von Graf, über die Abwehr hinweg, fand auf links Hönninger, der setzte sich im „Eins gegen Eins“ gegen seinen Gegenspieler durch und schob das Leder mit der Innenseite ins lange Eck – 1:2. Ein Tor zur rechten Zeit. Die Korbstädter kamen, trotz Unterzahl, bärenstark aus der Kabine und ließen dem Tabellenführer kaum Zeit zum Durchschnaufen. Ein Kopfball von Wige, Schüsse von Lulei und immer wieder Hönninger waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Dem gegenüber stand ein Abschluss von Lehmann, der aber zu hoch geriet. Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende fiel aber dann doch der hochverdiente Ausgleich. Hönninger zog aus 20m ab, ein Abwehrspieler klärte im „Sechzehner“ mit der Hand und Hönninger selbst verwandelte den fälligen Strafstoss souverän zum 2:2. Die Schlussphase sollte es dann in sich haben, da sich auch der Gast, der in der zweiten Hälfte das Ergebnis nur verwalten wollte, auf seine Offensivkünste besann. Drei Minuten nach dem Ausgleich war es aber zunächst wieder der überragende Hönninger, der den Führungstreffer der Hausherren auf dem Fuß hatte: Einen schlampigen Querpass der „Schnüdel“-Defensive fing er kurz hinter der Mittellinie ab, sah, dass Glos zu weit vor seinem Tor stand, hob das Spielgerät über Letzterem, aber auch denkbar knapp neben das Schweinfurter Gehäuse. Auf der Gegenseite kam C. Schmidt aus etwa zehn Metern zum Schuss, doch Köster parierte glänzend per Fußabwehr. Als auch eine Eckenserie der Schweinfurter nichts einbrachte und die 4-minütige Nachspielzeit fast vorbei war, kam das Leder tatsächlich noch einmal per Zufall in den Lichtenfelser „Sechzehner“, fand am langen Pfosten Fleischer, der mit der rechten Innenseite unter Köster hindurch ins kurze Eck einschieben konnte. Die jungen Schweinfurter bejubelten den glücklichen „Dreier“ überschwänglich mit ihren Fans, die Hausherren lagen enttäuscht und ausgepumpt auf dem Rasen. Damit endete für den FCL eine Serie mit zehn ungeschlagenen Partien, auf die gezeigte Leistung kann die Grau/Goller-Elf aber stolz sein.
Spielbericht eingestellt am 12.03.2017 13:06 Uhr