Es scheint wie verhext: Seit nunmehr zehn Partien ist der ASV Rimpar in der Landesliga nun sieglos und hat dabei nur magere fünf Tore erzielt, in den vergangenen drei Partien blieben die Blauweißen sogar gänzlich ohne eigenen Treffer. Dabei mangelt es der Grimm-Elf nicht an den spielerischen Fähigkeiten oder Torgelegenheiten, sondern lediglich an der ungenügenden Verwertung. Deshalb schickte der 37-Jährige ASV-Coach mit Andreas Hetterich und Philip Löw diesmal eine Doppelspitze ins Rennen, um den Torfluch endlich zu brechen. Auch der zuletzt rot-gesperrte Maximilian Baier kehrte in die Anfangself zurück, für den Timo Rüttiger weichen musste. Aber nicht nur die Gäste gingen mit Sorgen in die Partie. Auch der Tabellenfünfte hatte zuletzt drei von vier Heimauftritten ohne Punkte beendet und spielt in der Fremde wesentlich erfolgreicher als zu Hause. Zuletzt setzte es gegen Coburg und Schwebenried-Schwemmelsbach zwei bittere Pleiten an der Deutschherrenstraße. Um seinen Zuschauern im letzten Heimspiel des Jahres nochmals einen Sieg schenken zu können, beorderten Hans-Jürgen Meyer und Hans-Jürgen Scheder Kevin Engert für den abwesenden Benedikt Engert in die Startelf. Ansonsten sollte es die Elf richten, die vor zwei Wochen gegen Coburg unterlag.
Ein Zupfer reicht: Rimpars Nicolas Moskwiak bringt Silas Krebelder im Strafraum zu Fall.
Alexander Rausch
Doch zunächst bestimmten die offensiv ausgerichteten Gäste das Geschehen und erarbeiteten sich in den Anfangsminuten bereits mehrere Ecken, die die Kleinrinderfelder konsequent aus der Box klärten. Lediglich, als Sandro Kramosch auf der Linie rettete, ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen. Philip Löw versuchte es aus der Distanz, ehe sich Nico Schipp die große Gelegenheit zur Führung bot. Nach feinem Löw-Zuspiel war der Flügelspieler auf und davon, scheiterte aber überhastet am gut reagierenden Pascal Krämer im TSV-Gehäuse. „Mit seiner Schnelligkeit hätte er den Keeper umspielen können“, ärgerte sich ASV-Coach Rene Grimm, dessen Team kurz darauf den ersten Nackenschlag hinnehmen musste. Denn nach einer Krebelder-Ecke fiel das Leder Magnus Rentzsch im Fünfmeterraum vor die Füße und der defensive Mittelfeldspieler drückte das Leder mit dem ersten Kleinrinderfelder Torschuss über die Linie. Die Gastgeber bekamen mit dem Vorsprung im Rücken nun besseren Zugriff auf die Begegnung und Marco Kramosch hatte sogar per Freistoß die Chance zu erhöhen. Doch sein Versuch verfehlte das ASV-Gehäuse deutlich. Rimpar hingegen schüttelte den Schock schnell von sich und mühte sich um eine schnelle Antwort. Besonders Andreas Hetterich forderte immer wieder den Ball, scheiterte aber zweimal aus knapp 20 Metern. Erst hielt Pascal Krämer sicher, ehe ein Freistoß am Kreuzeck vorbeiflog. Rimpar gestaltete das Geschehen weiter ausgeglichen, musste aber wenig später den nächsten Rückschlag wegstecken. Nach einem feinen Schlachter-Zuspiel in den gegnerischen Strafraum war Silas Krebelder Nicolas Moskwiak enteilt, der den Angreifer nur noch mit einem Zupfer am Trikot stoppen konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Mario Christ sicher. In der Folge entwickelte sich ein intensiv geführtes Landesligaduell mit wenigen Torraumszenen. Beide Abwehrreihen standen sicher. Während die Heimelf durch Silas Krebelder und Magnus Rentzsch zwei Distanzschüsse verzeichnete, fehlte den Gästen die Zielstrebigkeit im Ballvortrag. Erst in den letzten Zügen des ersten Durchgangs wäre beinahe nochmals Silas Krebelder durchgebrochen. Doch ASV-Keeper Maximilian Schmitt konnte den Angreifer nur per Foul stoppen und wurde folgerichtig mit der roten Karte vorzeitig zum Duschen geschickt. So mussten die Gäste Sekunden vor dem Pausenpfiff auch noch den Torhüter wechseln. Für Patrick Meier musste Kapitän Markus Köhler weichen. Den fälligen Freistoß setzte Marco Kramosch in die Mauer.
Da Torhüter Pascal Krämer den Ball nicht halten kann, setzt sich Nico Schipp durch.
Alexander Rausch
Trotz des erneuten Tiefschlags kurz vor dem Seitenwechsel war von Resignation auf Seiten der Gäste nichts zu spüren. Fast hätte Andreas Hetterich nur Minuten nach Wiederbeginn für den Anschluss gesorgt, nachdem Nico Schipp erst nachgesetzt und dann zurückgelegt hatte. Doch in Rücklage setzte der Angreifer das Leder über das TSV-Gehäuse. Gegen nun unverständlicherweise immer fahriger agierende Hausherren liefen die Gäste die Räume immer wieder geschickt zu und zwangen die TSV-Defensive so zu langen Bällen, die meist ergebnislos verpufften. Auch Rimpar griff – allerdings gewollt – zu dem Mittel „hoch und weit“ auf Löw und Hetterich, hatte damit aber ebenfalls keinen Erfolg. So entwickelte sich ein Kampfspiel ohne große Torraumszenen. Erst in den letzten 20 Minuten nahm die Begegnung nochmals Fahrt auf. Silas Krebelder, der an Patrick Meier im ASV-Tor scheiterte, und Tim Schlachter per Schrägschuss hatten die Entscheidung auf dem Fuß, Philip Löw auf der anderen Seite den Anschlusstreffer. Doch der ASV-Angreifer vergab nach einem schnellen Schipp-Einwurf überhastet. Doch zwölf Minuten vor dem Ende brachte Andreas Hetterich die Seinen wieder in die Partie zurück. Eine weite Rüttiger-Hereingabe legte Löw auf seinen Sturmpartner ab, der aus fünf Metern einschoss. Rimpar roch Lunte und warf in der Schlussphase nochmals alles nach vorne. Mehr als ein zu ungenauer Rüttiger-Abschluss von der Strafraumkante wollte den aufopferungsvoll kämpfenden Gästen aber nicht mehr gelingen.
Rimpars Nico Schipp und Kleinrinderfelds Tim Schlachter rangeln um den Einwurf.
Alexander Rausch
Mit viel Mühe und Not retteten die Gastgeber den Sieg über die Zeit und feierten im letzten Heimspiel des Jahres einen schmeichelhaften Erfolg. Damit reist der TSV mit neu gewonnenem Selbstvertrauen zum letzten Duell nach Memmelsdorf. Rimpar hingegen belohnte sich wiederholt nicht für eine gute Leistung und bleibt im elften Spiel in Folge sieglos. Positiv lässt sich festhalten, dass die Grimm-Elf nie aufgab, bis zum Ende kämpfte und zumindest einen Treffer erzielte. Das sollte Mut machen für das letzte Heimspiel gegen den Vorletzten aus Kahl.
Spielbericht eingestellt am 28.11.2016 00:11 Uhr