Zum Abschluss des aufgrund des Wetters arg zusammen geschrumpften 20. Spieltags der Landesliga Nordwest empfing der ASV Rimpar auf dem heimischen Kunstrasenfeld Tabellennachbar Röllbach. Während die Gastgeber nach zuletzt neun Spielen ohne Sieg wieder gefährlich nahe an die Abstiegszone gerutscht waren und nur aufgrund der ebenfalls kaum punktenden Konkurrenz noch über dem Strich steht, katapultierte sich der Aufsteiger fulminant aus ebendieser. Satte 13 Punkte holte die Elf von Albano Carneiro aus den letzten fünf Partien und ist die Mannschaft der Stunde. Diese Serie wollte der Neuling nun im Würzburger Vorort fortsetzen. Dazu schickte der TuS-Übungsleiter die identische Elf ins Rennen, die vor zwei Wochen auch in Coburg siegte. Auf Rimparer Seite musste Rene Grimm den am Knie verletzten Abwehrchef Martin Eck ersetzen, für den Florian Späth startete. Zudem fehlte Maximilian Baier rotgesperrt. Kevin Weidner rückte, wie auch Andreas Hetterich und Maximilian Schmitt, wieder in die Startelf, in der auch Markus Köhler stand. Für das Trio nahmen Ersatzkeeper Patrick Meier, Philip Löw und Julian Göbel zunächst auf der Bank Platz.
Kreuzten immer wieder die Klingen: Rimpars Kevin Weidner hat gegen Röllbachs Till Link das Nachsehen.
Alexander Rausch
Trotz der Vielzahl an Umstellungen fanden die Gastgeber gut in die Begegnung und gestalteten die Anfangsphase ausgeglichen. Wie erwartet aufgrund der Enge des Spielfelds führten viele intensive, aber weitestgehend faire Zweikämpfe zu dementsprechend vielen Standardsituationen und Strafraumszenen. Dennoch entwickelte sich daraus zunächst kaum Torgefahr. Vielmehr waren es die Hausherren, die erste spielerische Akzente setzten, als Timo Rüttiger knapp verzog und kurz darauf Andreas Hetterich nach einer Rüttiger-Hereingabe das Leder am Fünfmeterraum nicht richtig traf. Aber auch der Aufsteiger, mit dem Selbstvertrauen der überzeugenden Auftritte der Vorwochen angereist, verbuchte durch Toptorjäger Alexander Grimm die erste Großchance. Doch ASV-Schlussmann Maximilian Schmitt tauchte nach dessen Schuss aus dem Gewühl ab und packte im Nachfassen zu (21.). Zwar präsentierte sich die Carneiro-Elf auch in der Folge technisch versierter, die besseren Möglichkeiten besaßen aber die Gastgeber. Doch wieder einmal wurde den Rimparern die schlechte Chancenverwertung zum Verhängnis. Nach einer perfekten Hereingabe Kevin Weidner hätte Andreas Hetterich das Leder nur einschieben müssen. Doch der Angreifer nagelte es unbedrängt an den Querbalken. Kurz darauf kam Sebastian Hüfner aus zwölf Metern frei zum Schuss, verzog aber knapp (31.). Als das Spielgerät dann einmal auf das Gästetor flog – wieder war Hüfner per Seitfallzieher der Absender – war da noch Erich Giesbrecht, der klasse parierte (42.). Glück hatte die Grimm-Elf hingegen, nachdem Marius Diwersi nach einer Ecke nur den Außenpfosten traf und Nicolas Moskwiak eine Ackermann-Flanke geradeso nicht ins eigene Gehäuse bugsierte (45.). So ging es ohne Tore in die Kabinen.
Geswitcht: Kevin Weidner und Timo Rüttiger (re., beide ASV Rimpar) nehmen den Röllbacher Till Link in die Zange.
Alexander Rausch
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Heimelf deutlich präsenter und wacher und drückte vehement auf den Führungstreffer. Doch wie in Halbzeit eins fehlte das Abschlussglück. Andreas Hetterich jagte einen Freistoß in den Fangzaun, Sebastian Hüfner scheiterte an Giesbrecht und Markus Köhler schoss aus 15 Metern zentraler Position um Millimeter vorbei. Rimpar verzweifelte und brachte für den glücklosen Andreas Hetterich, der seit nunmehr acht Spielen auf ein Tor wartet und dem die Verunsicherung deutlich anzumerken war, Philip Löw. Wirklich Akzente konnte aber auch er nicht setzen. Vielmehr kamen die Gäste nach einer Stunde wieder besser in die Partie und übernahmen die Kontrolle. Doch auch Alexander Grimm, der zweimal aussichtsreich vergab, und Mario Ackermann hatten noch nicht das nötige Abschlussglück, ebensowenig wie die Rimparer Nico Schipp, der knapp über das Lattenkreuz schoss (68.) und Julian Göbel per Kopf aus acht Metern (72.). Zwar setzten die Gastgeber in dieser Phase immer wieder Nadelstiche, doch Röllbach war der Führung deutlich näher, spätestens als Nicolai Moskwiak eine Ackermann-Hammer auf der Linie in die Arme Maximilian Schmitts klärte (71.). Und nach rund 75 Minuten war es dann soweit. Denn diesmal stand Moskwiak nicht goldrichtig und Daniel Kochs Volleyschuss aus dem Hinterhalt schlug unhaltbar links unten ein. Keineswegs beeindruckt versuchten die Hausherren zu antworten, ein gefährlicher Angriff sollte den Blauweißen nicht mehr gelingen. Immer wieder scheiterten die Grimm-Mannen an der vielbeinigen Röllbacher Abwehr. „Nach dem 1:0 standen wir zu tief und der Gegner ist immer wieder gekommen. Da haben wir dann auf die Konter gelauert“, war TuS-Coach Carneiro mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden. Endgültig den Deckel drauf machten die Gäste kurz vor dem Ende, als Mario Ackermann einen zurückprallenden Koch-Lattenkracher überlegt einschoss.
Kaum zu halten: Björn Erhart (TuS Röllbach) hatte mit Nico Schipp seine Mühe und Not.
Alexander Rausch
Konsterniert schlichen die Rimparer hernach vom Feld und auch ASV-Coach Rene Grimm suchte nach den richtigen Worten, um das eben Gesehene zu beschreiben. Der Frust ob der aktuellen Situation saß merklich tief. Denn es war bereits das zehnte Spiel in Folge ohne Sieg und bereits das sechste Spiel ohne eigenen Treffer. Die Adventszeit könnte alles andere als besinnlich werden im Würzburger Vorort. Ganz anders die Stimmungslage auf Röllbacher Seite: Mit dem fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen klettert der Aufsteiger mittlerweile bis auf Rang elf und überwintert sicher auf einem Nichtabstiegsplatz.
Spielbericht eingestellt am 20.11.2016 21:57 Uhr