von infranken.de, Jürgen Sterzbach
Wer allein das Ergebnis sieht, könnte meinen: schon wieder ein Debakel für Bayern Kitzingen. Mit 1:5 (0:1) hat die Mannschaft von Trainer Frank Wettengel am Samstag gegen die zweite Mannschaft des FC Schweinfurt 05 verloren. Sie bot aber eine Stunde lang eine ansprechende Leistung gegen den spielerisch überlegenen Tabellenführer.
Bei den Bayern hatte sich die Zahl der zur Verfügung stehenden Spieler auf vierzehn reduziert. Felix Straßberger, Manuel Kutz und Marco Endres fehlten. Zudem hatte sich der Klub vorige Woche nach weiteren Gesprächen endgültig von Niko Pfaffendorf getrennt. Tim Pfaffendorf folgte ihm und auch Jannik Feidel entschloss sich zu dieser Konsequenz.
Fast wäre den Bayern das Fehlen eines Ersatztorwarts zum Verhängnis geworden, als Frank Landauer Mitte der ersten Hälfte beim Fausten eines Balles mit der Schläfe auf Christopher Lenharts Schulter schlug. Nach kurzer Behandlungspause konnte der 34-Jährige die Partie aber fortsetzen, nachdem in Kastriot Krasniqi in der Halbzeitpause ein Feldspieler bereits den möglichen Ernstfall geprobt hatte. Im Mittelpunkt hatte Landauer schon einige Minuten zuvor gestanden, als er Schweinfurts erste Gelegenheit gegen Christoph Schmidt parierte und Lenhart den Ball von der Linie schlug.
Danach besaßen die Kitzinger die besseren Chancen, aber Mario Schmidt verpasste eine Flanke Philip Schlarbs von links, und Ahmed Bakare jagte einen von Shawn Hilgert in die Mitte geschlagenen Ball aus kurzer Entfernung übers Tor. „Geht Kitzingen in Führung, wird es schwierig für uns“, sagte Gästetrainer Ulli Baumann.
Sorgen ob eines möglichen Rückstands räumte Schweinfurts Max Hillenbrand aber aus. Es war sehenswert, wie die Gäste erst geduldig ihren Spielaufbau planten, um dann mit zwei, drei schnellen Pässen nach vorne vor dem gegnerischen Tor gefährlich zu werden. Oft gelang ihnen das in der ersten Halbzeit gegen aufmerksam verteidigende Bayern aber nicht. Weitere Abschlüsse bis zum Wechsel gehörten eher den Hausherren, aber Mario Schmidts Schuss verfehlte das Tor ebenso wie ein Kopfball Hilgerts. Mit Einsatz und Willen glich Kitzingen den Unterschied zum spielerisch stärkeren Gegner weitgehend aus.
Als Anfang der zweiten Hälfte zwischen Abwehr und Mittelfeld aber eine zu große Lücke entstanden war, kombinierten sich die Schweinfurter durch den freien Raum, Christopher Lehmann vollendete den Vorstoß erfolgreich. „Die Spieler hinter dem Ball wollten die Situation verteidigen, aber die Spieler vor dem Ball kamen nicht mit zurück“, stellte Trainer Wettengel fest. Mit dem zweiten Gegentor fiel Kitzingens zuvor tapfere Gegenwehr, so dass Markus Thomann nur zwei Minuten später zum 0:3 traf.
In der letzten halben Stunde wurde es für die Gäste zu leicht, mit wenigen schnellen Ballkontakten vor das gegnerische Tor zu gelangen. „Wir üben das ständig im Training. Wenn wir schnell über außen kommen, sind wir kaum aufzuhalten“, so Baumann über die Qualität seiner Elf. Christoph Schmidt erhöhte den Vorsprung abermals, ebenso der eingewechselte Marcel Kühlinger. Erst in Unterzahl gelang den geschlagenen Hausherren ein Tor. Nach Doppelpass mit Sebastian Stumpf spielte Bakare durch die Abwehr in den Lauf Mario Schmidts, und der 28-Jährige schob den Ball an Torhüter Saballus vorbei ins Tor.
Während Schweinfurt mit fünf Siegen in Serie seine Position an der Spitze gefestigt hat und zudem seit acht Spielen ungeschlagen ist, zählte Bayern Kitzingen die vierte Niederlage in Folge und beendete die Vorrunde als Tabellenfünfzehnter auf einem Relegationsrang. „Vom Ergebnis sieht das natürlich blöd aus. Aber gegen einen so starken Gegner war es sechzig Minuten lang eine ordentliche Leistung“, meinte Wettengel. In den vergangenen zwei Spielen habe die Mannschaft gezeigt, dass sie mit anderer Einstellung auf dem Platz stehe. Um die wiedergefundene Einheit nach außen zu zeigen, formierten sich die Spieler abschließend zum Kreis.
Spielbericht eingestellt am 31.10.2016 12:34 Uhr