Trotz der deutlichen 0:5-Heimschlappe gegen Tabellenführer Forchheim ging Aufsteiger TSV Unterpleichfeld mit besserer Laune in die Partie in Rimpar. Einerseits, weil neben Trainer Thomas Redelberger mit Simon Friedrich, Kapitän Stefan Kraus, Dominik Oßwald und Manuel Örtel sowie dem später eingewechselten Frank Salwiczek gleich fünf TSV-Spieler auf eine Vergangenheit im Würzburger Vorort zurückblicken. Andererseits, weil die Gastgeber erst einmal das Debakel der Vorwoche verarbeiten mussten. Denn die unerwartet klare Niederlage in Höchberg hallte auch in die Trainingswoche nach. ASV-Trainer Rene Grimm meinte noch am Montag, dass er länger brauchen würde, um diese Partie zu verdauen. So hatte für den Übungsleiter oberste Priorität, dass seine Mannschaft gegen den Aufsteiger eine ansprechende Leistung zeigte. Seine Startformation veränderte der 37-Jährige hierfür auf zwei Positionen: Timo Rüttiger und Philip Löw saßen zunächst auf der Bank. Für das Duo begannen Julian Göbel und Nikolas Moskwiak. Gästecoach Thomas Redelberger wechselte gar drei Mal. Justus Köhler, Simon Schönfeld und Marcel Adrow rotierten aus der Anfangself. Ihre Plätze nahmen die wiedergenesenen Simon Friedrich, Nikos Bude und Dominik Oßwald ein.
Rimpars Kevin Weidner kann den Unterpleichfelder Nikos Bude nur mit unfairen Mitteln stoppen.
Alexander Rausch
Von Beginn weg war den Gastgebern anzumerken, dass sie die Scharte der Vorwoche ausmerzen wollten. Rimpar begann konzentriert und erstickte die Unterpleichfelder Angriffsaktionen meist schon im Keim. ASV-Schlussmann Patrick Meier verlebte in der ersten halben Stunde einen ruhigen Arbeitstag. Denn solange dauerte es, ehe er einen Kopfball Nino Wagners abfangen musste. Davor zeigten sich die Hausherren wesentlich zielstrebiger in ihren Angriffsaktionen. Besonders Andreas Hetterich suchte immer wieder den Abschluss. Erst geriet sein Schuss zu zentral und TSV-Keeper Stefan Kraus fing sicher ab. Dann jagte der 29-Jährige das Leder per Freistoß fast über den Fangzaun, bevor eine zu kurz geratene Kraus-Abwehr nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeisetzte. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, Rimpar besaß aber weiterhin die besseren Möglichkeiten. Doch Nico Schipp traf zwei Mal nur das Aluminium. Erst landete sein Schlenzer an der Latte (22.), ehe der 19-Jährige in der Schlussphase der ersten Hälfte am linken Pfosten scheiterte. Dazwischen ging ein Versuch Fabian Hüsams über den Querbalken. Erst in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel bekam Unterpleichfeld offensiv mehr Zugriff, was aber auch an den Gastgebern lag. Denn die Grimm-Elf wirkte in dieser Phase unsortiert und nicht mehr so konzentriert wie im Rest der ersten Hälfte. Mehr als einen harmlosen Friedrich-Freistoß, den ASV-Keeper Patrick Meier sicher abfing, hatte der Aufsteiger aber nicht mehr zu bieten.
Robuste Ballbehauptung: Andreas Hetterich (ASV Rimpar) gibt Nino Wagner (TSV Unterpleichfeld) keine Möglichkeit, an den Ball zu kommen.
Alexander Rausch
Nach der Pause schafften es die Gastgeber, einen weiteren Gang zuzulegen, und drückten die Gäste in deren Hälfte. Gefährliche Tormöglichkeiten, ausgenommen Martin Ecks Kopfball nach einer Hüfner-Ecke, blieben jedoch Mangelware. „In den ersten Minuten hatte ich den Eindruck, dass wir jetzt den Führungstreffer erzielen“, sah auch ASV-Coach Rene Grimm seine Elf am Drücker. Erst nach einer knappen Stunde löste sich der Neuling etwas aus der Umklammerung und hatte durch Manuel Zehner und Marcial Weisensel gute Möglichkeiten zur Führung. Während der spielende TSV-Co-Trainer nach einer zu kurz abgewehrten Ecke das Leder über das Gehäuse setzte, jagte Unterpleichfelds Topangreifer das Spielgerät aus fünf Metern ans Lattenkreuz. Auch Andreas Flockerzi, dessen Schuss ASV-Schlussmann Patrick Meier bravourös zur Seite lenkte, verpasste den Einschlag. Die Gäste waren drauf und dran, die Partie in ihre Richtung zu drehen, hatten die Rechnung aber ohne den eingewechselten Maximilian Baier gemacht. Denn just in die bis dato beste Phase des Neulings jagte der 23-Jährige das Leder aus 18 Metern zur Rimparer Führung in die Maschen. Davon angestachelt legte die Redelberger-Elf noch eine Schippe drauf und drückte auf den Ausgleich. Allerdings verpufften die Angriffsbemühungen der Blauen ergebnislos. Vielmehr hatte der Aufsteiger Glück, dass Philip Löw nach einem verunglückten Flockerzi-Einwurf TSV-Schlussmann Stefan Kraus das Leder in die Arme schob. Kurz darauf vergab Fabian Hüsam aus aussichtsreicher Position überhastet. „Wir stehen zwei Mal glockenfrei vor dem Keeper und machen nichts daraus. Das hat sich kurz vor Ende leider gerächt“, ärgerte sich Grimm. Denn Unterpleichfeld nutzte kurz vor Ende der regulären Spielzeit einen missratenen Klärungsversuch Florian Späths und Patrick Meiers. Beide brachten das Leder nicht aus der Gefahrenzone und Leon Vollmuth musste nur noch einschieben.
Rimpars Nico Schipp, der über die linke Außenbahn immer wieder für Wirbel sorgte, lässt Marcial Weisensel ins Leere grätschen.
Alexander Rausch
Kurz darauf war Schluss. Unterpleichfeld hatte nach einer starken Schlussphase doch noch einen Punkt gerettet. Es sollte das einzige sein, mit dem TSV-Coach Thomas Redelberger an diesem Tag zufrieden war. Denn von der Darbietung seiner Elf war der 34-Jährige über weite Strecken enttäuscht. Ähnlich analysiert der Übungsleiter auch die Vorrunde: „Mit der Punkteanzahl bin ich zufrieden. Allerdings müssen wir die nächsten Wochen schauen, dass wir wieder besser spielen. Die Verletzten kommen jetzt langsam wieder zurück. Die Ausfälle konnten wir als Aufsteiger über einen längeren Zeitraum nicht kompensieren.“ Sein Gegenüber, Rene Grimm, war hingegen mit der Reaktion auf das Höchberg-Debakel einverstanden, haderte aber mit dem späten Ausgleich. Denn der Punkt sei zu wenig für seine Rimparer. So beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone nach der Hinrunde nur magere vier Zähler.
Spielbericht eingestellt am 31.10.2016 00:49 Uhr