Mit 17 Punkten aus 14 Partien stand der Aufsteiger aus Lichtenfels auf dem elften Tabellenplatz der Landesliga Nordwest. Nach einem durchwachsenen Start mit fünf Punkten aus den ersten sieben Partien legte die heutige Heimelf eine gute Serie hin und verlor aus den folgenden sieben Spielen nur eines. Drei Punkte und zwei Plätze dahinter stand der FC Coburg, der in seiner zweiten Landesligasaison bislang umgekehrte Vorzeichen zeigte: Aus den ersten sieben Spielen wurden nur zwei verloren, aus den folgenden sieben Einsätzen gab es jedoch vier Niederlagen und nur einen Dreier. Neben der geographischen Distanz sorgte auch die sportliche Situation der beiden Mannschaften für Brisanz, als Schiedsrichter Sebastian Cornely von der DJK Mühlbach die beiden Teams pünktlich um 15 Uhr auf das Spielfeld bat.
FCC-Rechtsaußen Fabian Carl erzielte im zweiten Durchgang den sehenswerten Ausgleich.
Simon Weber
Vom Anstoß weg kamen die Gäste aus Coburg besser in die Partie, die jedoch zunächst eine kritische Situation überstehen mussten: Einen abgefälschten Ball wollte Torwart Daniel Shabestari vor der Torauslinie retten und grätschte die Kugel zu Steffen Hönninger, dessen Schlenzer aus spitzem Winkel ging jedoch deutlich am Tor vorbei. Während die Heimelf zu Beginn kaum in die Zweikämpfe kam, ließen die Gäste den Ball per Kurzpassspiel geschickt laufen, ohne jedoch klare Torchancen herauszuspielen. Einige Flanken flogen durch den Lichtenfelser Strafraum, doch den Gästen fehlte der "Leuchtturm" Daniel Sam im Sturm, denn kaum ein Kopfballduell konnte gewonnen werden. Nach rund einer Viertelstunde kam auch der 1. FC Lichtenfels besser in die Partie und beim ersten Angriff kam es gleich zum großen Aufreger: Bei einem Klärungsversuch wurde Lukasz Jankowiak zu Fall gebracht und der Unparteiische zeigte auf den Punkt, gegen die Entscheidung gab es keinerlei Proteste. Steffen Hönninger trat an und versenkte die Kugel sicher rechts unten zur umjubelten Führung für die Heimelf. Ein Treffer, der sich bis dato nicht angedeutet hatte und der deutliche Wirkung bei den Gästen zeigte. Der Ball lief längst nicht mehr so flüssig, die Mehrzahl der Zweikämpfe wurde verloren und viele zweite Bälle landeten bei der Heimelf, die nun optisch überlegen war. Als sich Lukas Mosert im Lichtenfelser Strafraum durchsetzte und im Zweikampf mit Steffen Hönninger zu Fall kam, blieb der Pfiff aus. Die letzte Chance vor der Pause gehörte dann Carl-Philipp Schiebel. Von Eric Heinze sehenswert per Pass durch die Gasse bedient, zog er trocken von der Strafraumkante ab, der Ball flog jedoch deutlich über das Tor. Somit ging es mit 1:0 in die Kabinen.
Lukas Mosert von den Gästen setzt sich gegen FCL-Rechtsverteidiger Florian Goller durch.
Simon Weber
Mit einem Wechsel auf der Rechtsverteidigerposition bei den Gästen ging es nach dem Wiederanpfiff weiter. Die Elf von Matthias Christl erhöhte nun die Bemühungen in der Offensive und hatte Pech, als Fabian Carl zentral Richtung Tor von Florian Roßbach stürmte und zu Fall kam, der Pfiff jedoch erneut ausblieb. Im Duell der beiden im 4-2-3-1 aufgestellten Teams sah sich die von Alexander Grau und Christian Goller trainierte Heimelf nun in die eigene Defensive gedrängt und Glück hatte der Aufsteiger, als sich FCC-Allrounder Lukas Mosert im Strafraum um seinen Gegenspieler drehte, der abgefälschte Schuss ging nur um Zentimeter am Tor vorbei. Vor allem im zweiten Durchgang zog der Unparteiische des Öfteren den Unmut der beiden Lager auf sich, bei dem die Gelben Karten heute locker saßen. Bei harmlosen Foulspielen an der Seitenlinie gab es des Öfteren Verwarnungen, bei harten Einsteigen blieben sie dagegen aus. Am Ende standen insgesamt zehn Gelbe Karten, gleichmäßig verteilt auf die beiden Kontrahenten. Als der Lichtenfelser Kapitän Pascal Scholz dann durch ein hartes Einsteigen von Carsten Hahn gelegt wurde, als die Partie bereits unterbrochen war, kam spätestens Derbystimmung auf den Rängen auf. Auch Fußball wurde noch gespielt, und wie: Coburgs Linksverteidiger Leonhard Scheler zog einen Diagonalball auf die rechte Seite des Strafraums, wo Fabian Carl das Leder geschickt herunternahm, zwei Gegenspieler aussteigen ließ und flach im langen Eck einnetzte. Ein sehenswerter Treffer! Anders als die Gäste zeigte sich der FCL vom Gegentreffer nicht beeindruckt, sondern verstärkte ebenfalls die Offensivbemühungen und zeigte eine starke Reaktion. Als Lukasz Jankowiak sich am rechten Strafraumeck durchsetzte und abzog, rauschte sein Schuss nur um Zentimeter am langen Eck vorbei. Fast hätte die Heimelf zwei Minuten vor Spielende noch für den Lucky Punch gesorgt, als sich die Gäste einen Abspielfehler im Spielaufbau leisteten, doch die Defensive des FC Coburg konnte die Situation noch klären. So blieb es letztlich beim 1:1, denn nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.
Im letzten Moment kann Carsten Hahn von den Gästen den Ball vor dem heranrauschenden Daniel Oppel aus der Gefahrenzone klären.
Simon Weber
In einem chancenarmen und kampfbetonten Spiel auf seifigem Untergrund übernahm die Heimelf nach dem Führungstreffer die Spielkontrolle im ersten Durchgang. Nach dem Wiederanpfiff glichen die Gäste in einer überlegen geführten zweiten Halbzeit folgerichtig aus, insgesamt geht die Punkteteilung in Ordnung.
Spielbericht eingestellt am 22.10.2016 20:31 Uhr