von infranken.de, Jürgen Sterzbach
Die kleine Serie der Kitzinger Bayern mit drei Spielen ohne Niederlage und sieben Punkten ist in Lichtenfels abrupt gerissen: 0:5 (0:3) unterlagen die Kitzinger am Samstag dem bislang unauffällig gebliebenen Aufsteiger. Während die Oberfranken ihren höchsten Sieg in der Landesliga seit zwanzig Jahren feierten, ließ Kitzingens Co-Trainer Björn Auer seiner Enttäuschung freien Lauf: „Das hat mir überhaupt nicht gefallen.“ Zwei Tage später reichte es gegen Aufsteiger FC Fuchsstadt zu Hause bloß zu einem 0:0.
Personelle Probleme mochte Auer nicht als Ausrede für den schwachen Auftritt in Lichtenfels gelten lassen. So stellte er fest: „Zumindest laufen und kämpfen kann eigentlich jeder.“ In der Abwehr waren die Bayern ohne Christopher Lenhart, Fabio Feidel und Felix Straßberger angetreten, so dass Marco Endres neben Sebastian Davidson zentral verteidigte.
Dass es ihnen nicht am Willen fehlte, bewiesen die Kitzinger wenigstens in den ersten Minuten, als sie dem Aufsteiger noch forsch gegenübertraten. Jedoch gerieten sie bereits nach sechs Minuten in Folge einer Standardsituation in Rückstand. Und wenige Augenblicke später erhöhte Lichtenfels nach einem Konter auf 2:0 – erneut hatte sich Kitzingens Abwehr höchst unsicher gezeigt.
Als die Heimelf gar zum 3:0 traf, schien nach achtzehn Minuten schon die Vorentscheidung gefallen zu sein. „Wir haben es nicht verstanden, über die Zweikämpfe ins Spiel zu kommen, und zu naiv verteidigt“, so Auer.
Nur ansatzweise kamen die Bayern vors Tor, etwa als Mario Schmidt mit einem Schuss aus spitzem Winkel zumindest eine Ecke erzwang. Nach der Halbzeit blieben Höhepunkte rar. Die Bayern näherten sich zwar in Gestalt Niko Pfaffendorfs und Ahmed Bakares dem gegnerischen Tor, aber ihre Aktionen blieben ohne erfolgreichen Abschluss. So zog Auer nachher eine ernüchternde Bilanz: „Wir hatten in neunzig Minuten keine Torchance.“ Dagegen erhöhten die Lichtenfelser in der Schlussviertelstunde durch ih-ren bislang erfolgreichsten Schützen Steffen Hönninger den Sieg um zwei weitere Tore.
Gegen Fuchsstadt zeigten sich die Kitzinger dann zwar verbessert. Aber ihr Auftritt hatte einen Makel. „Wir haben uns nicht belohnt für sechzig Minuten richtig guten Fußball“, resümierte Trainer Frank Wettengel, der „zwei verlorenen Punkten“ nachtrauerte. Mit einer personellen Änderung war er nach dem Desaster kurz zuvor auf Schadensausgleich aus: Fabio Feidel kehrte für den fehlenden Marco Endres in die Startelf zurück und besetzte neben Sebastian Davidson die Innenverteidigung. In Florian Kieser und Timo Drenkard stellten sich aufgrund fehlender Optionen zwei bereits in der zweiten Mannschaft eingesetzte 18-Jährige als Alternativen zur Verfügung.
Kitzingen besaß im ersten Durchgang die größeren Anteile, kam aber über Schüsse aus der zweiten Reihe nicht hinaus. Shawn Hilgert verfehlte bei mehreren Versuchen ebenso wie Ahmed Bakare das Tor. „Mit der Art und Weise unseres Auftretens war ich dennoch zufrieden“, befand Wettengel. Fuchsstadt stand tief und suchte bei gegnerischen Ballverlusten den schnellen Weg nach vorne. Die beste Gelegenheit verpasste Angreifer Johannes Feser mit einem Kopfball aus zehn Metern, als er nur noch Kitzingens Torhüter Florian Nöth vor sich hatte.
Ausgeglichen verlief der zweite Abschnitt, obwohl es die Heimelf offensiver versuchte. „Wir wollten unbedingt das Tor erzielen, sind dadurch aber auch defensiv nach vorne aufgerückt, so dass Fuchsstadt das für sich nutzen konnte“, erklärte Wettengel. Erst in der letzten Viertelstunde ergaben sich weitere Gelegenheiten. Mario Schmidt verpasste einen Kopfball aus geringer Entfernung, und ebenso wenig wie Bakare und Hilgert brachte er auch eine Minute später den Ball ins Netz. Zwei Spiele, und jedes Mal blieben die Kitzinger ohne einen Torerfolg.
Spielbericht eingestellt am 19.10.2016 15:28 Uhr