Am Samstagmorgen sah es noch rein gar nicht danach aus, als könnte die Partie überhaupt stattfinden. Es schneite, der Platz war weiß. Doch dann hörte es auf - und weil der Rasen, der lange geschont werden konnte, weil der Aufsteiger bis vor kurzer Zeit noch in Schwemmelsbach spielte, geräumt in einem verdammt guten Zustand war, konnte gekickt werden. Die Hausherren hatten nach zuvor sieben Punkten aus drei Partien ohnehin großen Bock. Und sie wussten, dass die zuvor seit 25. Oktober sieglosen Abtswinder wohl anfällig sein könnten.
Schwebenrieds Bastian Full kann den Abtswinder Jürgen Endres nicht halten.
Michael Horling
Und das waren sie in der Tat. Nicht so, dass die Hausherren nun überfallartig die Abtswinder überrollen konnten. Nein, sie waren aber zumindest in der ersten halben Stunde leicht feldüberlegen in einem Match ohne bis dato große Chancen mit viel Geplänkel im Mittelfeld. Doch dann verloren die Schwebenrieder ein bisschen die Kontrolle. Der Auslöser war das überraschende 0:1 durch einen Sonntagsschuss in den Winkel von Jörg Otto, der am Tag zuvor Geburtstag feierte. Danach bewegte sich das Geschehen zumindest bis zur Pause eher in Richtung des DJK-Gehäuses.
Schwebenrieds Manuel Weißenberger beim Elfmetertor zum 1:1.
Michael Horling
Die nicht sonderlich ereignisreiche erste Halbzeit wurde von einer interessanteren zweiten getoppt. Eindeutig sogar. Thomas Cäsars Schuss aus dem Hintergrund deutete schon in der 46. Minute an, dass es Schwebenried nun wissen wollte. Zehn Minuten später war das 1:1 die logische Konsequen. Zunächst kam Felix Zöller in Folge einer nicht gut abgewehrten Ecke aus elf Metern zum Schuss und prüfte den überragend haltenden Eduard-Alin Wellmann im Gehäuse der Gäste. Etwas mehr als eine Minute später war der aber doch geschlagen. Durch Manuel Weißenberger vom Elfmeterpunkt aus. David Fleischmann wurde zuvor von Constantin Paunescu gelegt. Der hatte am Tag zuvor ebenfalls Geburtstag, seinen 37. bereits. Doch komisch: Auch diesmal bedeutete das Tor einen Bruch im Spiel, nun bei den Hausherren. Fortan dominierte wieder Abtswind. Der Kopfball des eingewechselten Cristian Dan in die Arme von Leon Hartmann bedeutete noch wenig Gefahr. Der Schuss von Jürgen Endres eine Viertelstunde vor dem Ende dann schon eher, zumal die Schwebenrieder zuvor den Ball einfach nicht wegbrachten. Gleich danach flankte Michael Herrmann auf Jörg Otto und fand den nun 29-Jährigen einschussbereit zum 1:2. Das große Aufbäumen blieb aus, das Kontertor von Nicolas Wirsching, der Hartmann umkurvte, war die logische Folge. Beide Cheftrainer wollten danach trotzdem nicht sprechen. Schwebenrieds Mario Schindler wegen eines Trauerfalls in der Familie, Thorsten Götzelman, weil ihm einfach nur kalt war...
Und nun ist endlich Winterpause - oder eben noch nicht. Während sich die Schwebenrieder in die Advents- und Weihnachtszeit verabschieden können, das gerne mit 30 statt der 27 Punkte auf dem Konto gemacht hätten, müssen die Abtswinder womöglich noch mal ran. Denn für kommenden Samstag ist das Nachholspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 2 angesetzt. Gegen das Höhenflug-Team also, das auch den SV Memmelsdorf an diesem Samstag mit 5:1 abbügelte. Sieben Punkte trennen den Fünften aus Abtswind von den auf Rang Drei platzierten Schnüdeln. Gut möglich, dass der TSV am liebsten erst im neuen Jahr mit den wieder einigen derzeit noch verletzten Rückkehrern den Angriff auf die vorderen Ränge wagen möchte.
Spielbericht eingestellt am 28.11.2015 19:31 Uhr