von Sebastian Genheimer
wenn man zu Hause gegen einen sportlichen Kontrahenten antritt, der nach 14 Spielen 7 Punkte auf der Habenseite vorzuweisen hat, und damit den vorletzten Tabellenplatz begleitet, dann geht man im allgemeinen eher von einem Erfolg aus, selbst wenn dieser Widrigenfalls "nur" aus einem Unentschieden bestehen würde. Aus dieser normalen Erwartungshaltung heraus entwickelte sich nach dem mit 1:2 verlorenen Wettkampfspiel gegen die Reserve des Bayernligisten VfL Frohnlach am vergangenen Samstag dann doch eher eine Portion Ernüchterung mit einem Schuss Enttäuschung. Nicht mal bezüglich der Niederlage an sich, sonder am "Wie" des Zustandekommens. Zwar wird wohl in den meisten Fällen vor einem Spiel gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner vor dessen Unterschätzung gewarnt - und so auch in diesem Falle -, aber nicht selten gehen entsprechende Worte bei den Akteuren auf dem grünen Rasen nicht wirklich über deren jeweiliges Trommelfeld hinaus und auch Verantwortliche sind nicht gänzlich frei von diesem Phänomen. Jedenfalls mussten wir erleben, dass die gegnerische Truppe von Beginn an keinesfalls wie vermeintlich potentieller Abstiegskandidat auftrat, sonder ganz im Gegenteil forsch, lauf- und kampfstark und zudem mit flotten Beinen sowie kein hartes Einsteigen meidend zu Werke ging, also alles andere wie ein Team mit minderem Selbstbewußtsein. Davon zeugte dann schon, quasi wie ein gewisses Ausrufezeichen, die Szene in der 12. Min., als eine Topchance der Frohnlacher nur durch eine gute Parade unseres Torwarts Wohlfart zunichte gemacht werden konnte. Zwar hatten wir in der 16. und 18. Min. durch eine passable gemeinsame Aktion von Dominik Römer und Jeff Karl bzw. durch Pascal Bloemer auch gute Tormöglichkeiten, letztlich aber leider ohne Ertrag. In der 26. Min. kam dann die kalte Dusche in Form des 0:1 für Frohnlach II, als nach einem vorzüglichen Zuspiel des gegnerischen Ph. Spindler, ohne dass dieser bedrängt wurde, sein in die Gasse geschickte Mannschaftskamerad P. Schubert den Pass gekonnt aufnahm, auf der linken Seite in unseren Strafraum sprintete, dabei unsere Abwehrrecken ignorierte und aus nicht einmal günstigen Winkel vollendete. Danach mussten sich unsere Jungs erst einmal eine gute Weile "berappeln", bevor es an die Aufholjagd ging. In der 34. Min. schien diese geglückt, doch "Grünis" Kopfball nach einem Standard fand leider nicht ins Ziel. In der 38. Min. war es dann aber so weit. Dominik Römer hatte sich auf linker Position durchgespielt, dabei zunächst 2 Gegenspieler düpiert und den Ball dann mit Zug nach innen gebracht, wo Pascal Bloemer in seiner speziellen Art aus wenigen Metern das Runde per Kopf ins Eckige versenkte.
Ich gehe davon aus, dass wie auch ich viele von uns mit diesem Gleichstand die Hoffnung verbunden hatten, nun würden unsere Jungs in der 2. Halbzeit schon zeigen, wer Herr im Hause ist. Dazu gab es schon in der 49. Min. durch Daniel Woller und Tobi Riedner den ersten guten Ansatz, doch versprang Letzterem aus günstiger Position das runde Leder. Doch schon in der 52. Min. zeigten sich die Frohnlacher hellwach, als sie nach einer Fehlerkette in unserer Abwehr fast zum Erfolg gekommen wären. In der 55. Min. war dann aber die neuerliche Führung der Gäste perfekt. Einem schnellen Konter über unsere rechte Abwehrseite konnte letztlich nicht Einhalt geboten werden und der flinke Einwechselspieler (46.) Rene Knie ließ mit seinem Abschluss Matze Wohlfart keine Abwehrchance. Dieser erneute Rückstand sorgte doch merklich für Verwirrung in unseren Reihen, denn schon in der 57. Min. hätte nach einem Powerplay in unserem Strafraum mit abschließendem Pfostenschuss das wohl zu diesem Zeitpunkt schon vorentscheidende 1:3 fallen können. Mit den weiteren Einwechslungen von Ali Priesnitz für den angeschlagenen Dominik Römer und von Julian Geiger für Christoph Schiebel in der 65. Min. (Tobi Riedner war schon in der 46. Min. für Andi Kirchner gekommen) kamen dann nochmal neue Impulse und verstärkter Druck nach vorne in unsere Aktionen und in der 87. Min. schien zumindest der Ausgleich zum 2:2 in größter Reichweite, aber der Kopfball von unserem Kapitätn M. Grünewald fand seinen Weg leider nicht ins Tor. Auch in den weiteren Minuten bis zum Schlusspfiff konnten sich unsere Jungs bedauerlicherweise nicht mehr mit einem Unentschieden belohnen.
Spielbericht eingestellt am 14.10.2015 20:12 Uhr