von Hans Haberzettl
„Wir haben unserem Gegner nicht viel zugelassen und unseren Stil, attraktiven Fußball zu bieten, fortgesetzt“, lautete das Statement von Trainer Christoph Böger nach dem hoch verdienten 3:1-Erfolg seines FC Coburg gegen den vermeintlichen Titelaspiranten TSV Abtswind. Sein Pendant Thorsten Götzelmann sah das, was sich bei glühender Hitze, wegen der der souverän leitende Schiedsrichter Manuel Doneff aus Kuhnreuth den Akteuren zwei Trinkpausen verordnete, auf dem gepflegten Rasen des Dr.-Stocke-Stdions abspielte, nicht anders. „Die Coburger erwiesen sich als die eindeutig bessere Mannschaft, weil sie mehr investiert haben. Was ihr Regisseur Erik Heinze leistete, war phänomenal“, bekannte er.
Die Vestestädter, die nach ihrer unglücklichen 1:2-Niederlageam vergangenen Mittwoch in Kitzingen, hochmotiviert zu Werke gingen, hielten fast alle Trumpfkarten in ihren Händen. Ihrer Viererkette stand hoch und ließ die die Tee-Kicker aus dem 400-Seelenort nahe Geiselwind häufig in ihre gut funktionierende Abseitsfalle tappen. Die Hausherren verzeichneten zudem ein Plus in den Standards sowie in punkto Zweikampfstärke und strahlten bei Ballbesitz mehr Ruhe aus. Bei den Unterfranken war dagegen von gepflegter Spielkultur, mit der sie sich in der vergangenen Serie auf Rang drei der Tabelle katapultierten, wenig zu sehen. Durch schlechte Raumaufteilung, mangelnde Feinabstimmung und viele Fehlpässe brachten sie sich immer wieder in Schwierigkeiten.
„Wir wollen durch unsere forsche Spielweise die Fans im Raum Coburg neugierig machen“, so eine Zielsetzung von Christoph Böger. Und dieses Rezept scheint Früchte zu tragen. Die in den vergangenen Jahren in den Keller gesunkenen Zuschauerzahlen beginnen wieder zu steigen. Der FCC kombinierte bei seinem dritten Heimsieg von Beginn an gefällig und erarbeitete sich aus der zweiten Reihe einige Chancen, die beim konzeptlosen Widersacher Wirkung hinterließen. Bereits in der 9. Minute klingelte es im Kasten des TSV. Nach einer gut getimten Flanke von Serkan Sener köpfte der von Daniel Sam hart bedrängte Abwehrrecke Przemyslaw Szuszkiewicz das Leder zum 1:0 ins eigene Netz.
Dieser Gegentreffer erweckte kurzfristig Lebensgeister bei den Gästen, bei denen Routinier Albert Fischer zweimal in aussichtsreicher Position sein Visier schlecht eingestellt hatte. Ab der 25. Minute dominierten die Gastgeber eindeutig und hätten bis zum Seitenwechsel für klare Verhältnisse sorgen können. Torhüter Florian Warschecha parierte gegen Christian Beetz (42.) mit einem tollen Reflex.
Nach dem Pausentee änderte sich an den Kräfteverhältnissen wenig. Sam (51.) krönte seine engagierte Vorstellung nach einem Zuckerpass von Leonhard Scheler mit einem Gewaltschuss aus vollem Lauf zum vorentscheidenden 2:0 genau in den Winkel. Den Sack endgültig zu machte Lukas Mosert (75.). Nachdem Sam mit einem Lupfer Aluminium anvisiert hatte, staubte er zum 3:0 ab. Weitere glasklare Möglichkeiten wurden vergeben.
Im Gefühl des sicheren Sieges lockerte Coburg seine Defensive, in der sich drei Mal Lücken auftaten. Das wurde durch den kurz zuvor eingewechselten Constantin Paunescu (80.) bestraft, der aus kurzer Distanz zum 3:1-Endstand einschob.
„Ich bin mit der Leistung meiner Jungs sehr zufrieden. Jeder hat seine Aufgabe voll und ganz erfüllt“, freute sich Heimcoach Christoph Böger, der bereits dem Oberfrankenderby am kommenden Sonntag beim ebenfalls gut gestarteten Bayernliga-Absteiger SV/Memmlsdorgf/O. entgegenfiebert. Auf seinen Abtswinder Kontrahenten Thorsten Götzelmann könnten dagegen ungemütliche Zeiten zukommen. Mit erst fünf Punkten aus sechs Begegnungen klaffen Zielsetzung und Realität weit auseinander.
Spielbericht eingestellt am 10.08.2015 10:04 Uhr