Kitzingens Trainer Tamer Yigit änderte seine Anfangsformation im Vergleich zum vorherigen 2:2-Unentschieden in Schwemmelsbach auf einer Position. Der zuletzt von Beginn an spielende Johannes Dürr fehlte, dafür gab der wieder genesene Sebastian Stumpf im offensiven Mittelfeld neben André Hartmann sein Debüt in der Startelf. Neben Dürr fehlten der Heimelf auch Felix Straßberger und Florian Gaubitz urlaubsbedingt. Coburgs Coach Christoph Böger schickte seine zuvor viermal ungeschlagene Mannschaft mit zwei Änderungen zum Heimspiel gegen die zweite Mannschaft der Würzburger Kickers aufs Feld, das der Aufsteiger mit 1:0 gewonnen hatte. Für Leonhard Scheler und Christian Schneider standen Daniel Kimmel und André Meyer von Anfang an auf dem Platz. Beide Trainer stellten ihre Mannschaft mit einem 4-1-4-1 auf. Bei Kitzingen begleitete Ahmed Bakare die Position des Sechsers, auf Coburger Seite nahm Yannik Krebs diese ein und agierte hinter Eric Heinze und Lukas Mosert im zentralen offensiven Mittelfeld. Beide Teams standen sich bereits in der Vorbereitung gegenüber. In einem frühen Testspiel am 1. Juli schlugen die Kitzinger Bayern die Vestestädter mit 5:1, so dass Yigit vor der erneuten Begegnung bemüht war, die Seinen vor einem Trugschluss zu warnen.
Drei Coburger Gegenspieler versuchen Kitzingens Ahmed Bakare (re.) zu stoppen.
Jürgen Sterzbach
Bei sommerlichen Bedingungen hielten sich beide Mannschaften nicht mit langem Abtasten auf, wobei Kitzingen angesichts der gegnerischen Offensivqualitäten auf Vorsicht bedacht war und abwartend agierte. Carl-Philipp Schiebels erster Schuss stellte noch keine Gefahr für das von Frank Landauer gehütete Tor dar. Coburg suchte in der Folgezeit von den Außenbahnen, die Sener auf links und Schiebel auf rechts besetzten, ihren Torjäger Daniel Sam, doch ihre Hereingaben wusste Kitzingens Abwehr zu klären. Gegen das präzise und schnelle Passspiel der Gäste mussten die Hausherren konzentriert verteidigen, um die Coburger eben nicht zu solchen Gelegenheiten wie Mitte der ersten Halbzeit kommen zu lassen, als Sertan Sener Daniel Sam bediente und Landauer dessen Schuss aus sechszehn Metern zur Ecke fausten musste. Es war die erste nennenswerte Chance auf einer der beiden Seiten. Für Kitzingen wurde es aussichtsreich, wenn Spielführer Christopher Lenhart bei ruhenden Bällen mit nach vorne ging. Sein direkter Freistoß aus neunzehn Metern ging um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei ins Aus. Eine gute Gelegenheit hatte zuvor auch Sebastian Stumpf, der im Nachsetzen den Ball knapp am gegnerischen Tor vorbei schob. Oft suchten die Gastgeber aus dem Spiel heraus Daniel Endres mit langen Bällen, wobei Coburgs Abseitsfalle meist zuschnappte. Zwei Minuten vor der Halbzeit hatten sie jedoch Erfolg, als Jannik Feidel den entscheidenden Zweikampf im Mittelfeld für sich entschied und steil in die Spitze auf Endres passte, der Angreifer sich gegen den letzten Verteidiger durchsetzte und ebenso Coburgs Torhüter Daniel Shabestari aussteigen ließ, um den Ball zum 1:0 ins leere Tor zu schieben. Die letzte Aktion vor der Pause gehörte der Mannschaft aus der Vestestadt, aber Daniel Sams Schuss parierte Landauer mit einer Flugeinlage zur Ecke.
Redebedarf: Kitzingens Torhüter Frank Landauer (re.), Coburgs Stürmer Daniel Sam.
Jürgen Sterzbach
Ihre zur Halbzeit glückliche Führung als Resultat aus einer effektiven Umsetzung der wenigen Torchancen erhöhten die Kitzinger Bayern unmittelbar nach Seitenwechsel, als Daniel Endres von links zu Jannik Feidel in den Strafraum passte und der Kitzinger nach einer Drehung um sich selbst zum 2:0 einschob. Zuvor hatte sich Sam gegen Lenhart zwar durchgesetzt, der diesmal zentral mitgelaufenen Schiebel aber den Ball am Tor vorbei geschoben. Nach gut einer Stunde verhinderte Landauer den Anschluss, als er beim Herauslaufen vor Sam abtauchte und den Ball eroberte. Mitte der zweiten Halbzeit gelang den Gästen schließlich das 1:2, nachdem Landauer den Ball in Bedrängnis fallen gelassen hatte und der wenige Minuten zuvor eingewechselte Fabian Carl die Situation im gegnerischen Strafraum zu seinen Gunsten nutzte. Kitzingen reklamierte, dass ihr Torhüter dabei regelwidrig angegangen worden sei. Kurze Zeit später musste Benedikt Jandl vor Landauer und dem auf das Tor stürmenden Schiebel klären, was er kompromisslos tat, indem er den Ball vor dem eigenen Torhüter ins Aus grätschte. Coburgs Drängen auf den Ausgleich wurde in der letzten Viertelstunde stärker, wobei Kitzingen mehrfach die Vorentscheidung verpasste, nachdem sich gegen einen nun offener stehenden Gegner Räume zum Kontern boten. Jannik Feidel bediente einmal mehr den zentral mitgelaufenen Endres, doch Shabestari lenkte dessen Schuss auf Kosten einer Ecke ab. Beide Kitzinger Protagonisten besaßen noch weitere Gelegenheiten, doch blieb die Führung der Hausherren auf des Messers Schneide. Coburg stellte in den letzten zehn Minuten in der Abwehr auf Dreierkette um, der eingewechselte Daniel Puff sollte den Vorwärtsdrang der Vestestädter verstärken, doch ihre letzten Versuche brachten den Gästen keine nennenswerte Chance mehr ein.
Coburgs Coach Christoph Böger hob nach Spielende das Positive hervor, dass seine Mannschaft Willens war, die Partie trotz zwei Toren Rückstands noch mindestens ausgleichen zu wollen. Kitzingens Trainer sah seine Vorgaben diesmal über die komplette Spieldauer umgesetzt, hätte nur allzu gerne das dritte Tor gesehen, das Spannung aus der Partie genommen hätte. Kitzingen zählte die Punkte sechs bis acht der laufenden Saison und tritt am Samstag auswärts bei Viktoria Kahl an. Coburg nahm aus dem Weinlandkreis die erste Saisonniederlage mit nach Hause und verlor dadurch die Tabellenführung. Ebenfalls am Samstag sieht sich der FC an der heimischen Wiesenstraße mit dem Topfavoriten Abtswind konfrontiert.
Spielbericht eingestellt am 06.08.2015 00:42 Uhr