von Doris Haberzettl
Mit einem Höchstmaß an Disziplin und taktischem Geschick feierte der FC Coburg im Aufsteigerduell gegen den FC Kickers Würzburg II mit 1:0 seinen zweiten Heimerfolg. Gemeinsam mit dem TSV Kleinrinderfeld führen die Vestestädter nach dem 4. Spieltag die Tabelle der Landesliga Nordwest an. Den goldenen Treffer erzielte Sertan Sener in der 87. Minute.
„Die Kickers entpuppten sich mit Abstand als unser bislang stärkster Gegner. Aber wir haben die Räume geschickt zugestellt und aggressives Zweikampfverhalten an den Tag gelegt. In unserer Truppe gab es keinen Schwachpunkt“, lautete das Pauschallob des siegreichen Trainers Christoph Böger. Zwei seiner Akteure können dennoch das Qualitätssiegel Matchwinner für sich beanspruchen. Der erst 18-jährige Torhüter Daniel Shabestari agierte in seinem ersten Pflichtspiel im Männerbereich absolut überzeugend. Als Libero vor der Abwehr lief er im Stile von Manuel Neuer zahlreiche gut getimte Steilpässe des Widersachers vor seinem Strafraum ab. Auch auf der Linie parierte er mehrmals glänzend. Vorne setzte der dribbelstarke und Übersicht beweisende Calle Schiebel die Bigpoints mit der Vorbereitung des 1:0 und einem Pfostenkracher. Die quirligen Unterfranken trugen ihr Scherflein zu der ansprechenden Auseinandersetzung bei, rochierten geschickt und hatten mehrfach die Führung auf dem Fuß. Ihr Coach Claudio Bozesan sah seine Elf spielerisch im Vorteil und war nach deren erster Niederlage stinksauer. „Was wir im Abschluss zeigten, war fahrlässig. Vorne fehlt uns die Qualität. Wir hätten auch bis morgen früh kein Tor erzielt“, kritisierte er. Obwohl sich das Geschehen über weite Strecken auf einem Korridor von 30 bis 40 Metern abspielte, ging in der Offensive beiderseits die Post ab. Den Unterfranken gehörte die Anfangsphase der ersten Halbzeit, wobei Silas Krebelder und Wojtek Droszcz die Akzente setzten. Ab der 25. Minute fand der FCC immer besser seinen Rhythmus und sorgte mit präzisen Anspielen ins Zentrum sowie Standards für Gefahr. Als Highlight erwies sich nach Vorarbeit von Sam ein ansatzloser Volley-Geschoss von Lukas Mosert, das Keeper Andrei Cosmin mit einem klasse Reflex aus dem Winkel fischte. Wild entschlossen kamen die Gäste aus der Kabine und bestimmten vorerst das Geschehen. Sebastian Fries und Krebelder brachten aus kurzer Distanz nicht genug Druck hinter den Ball, so dass Shabestari Einschläge verhinderte.
Nachdem Schiebel (65.) seinen Widersacher austanzte und Aluminium anvisierte, ging ein Ruck durch die Reihen der Gastgeber. Sie legten an Selbstbewusstsein zu, was belohnt wurde. Sener löste sich nach einer Ballstafette auf engstem Raum von seinem Bewacher und drückte das Leder zum vielumjubelten 1:0 in die Maschen. „Ich glaube, es lohnt sich für unsere Fans wieder, ins Stadion zu kommen. Ich wäre gegen die Würzburger, die ich am Ende der Serie in der Tabelle weit vorn erwarte, auch mit einem Remis zufrieden gewesen. Natürlich bin ich glücklich, dass wir die zwei Punkte, die wir zuletzt in Frohnlach liegen ließen, zurückgeholt haben“, so Böger.
Spielbericht eingestellt am 02.08.2015 09:40 Uhr