"Wir werden in jedem Fall hochmotiviert ins Spiel gehen, um so vor heimischer Kulisse gleich zum Auftakt etwas Zählbares zu holen", gab sich Trainer Oliver Müller vor dem ersten Punktspiel kämpferisch. Der erste Spieltag nach dem Wechsel in die Landesliga Nordwest stand für die "Rasselbande" des VfL an und trotz der schweren Verletzungen von Stefan Dietz, Dominic Graf sowie Lukas Scheler wollte man es dem Tabellenfünften des Vorjahres so schwer wie möglich machen. Pünktlich um 15 Uhr pfiff das Schiedsrichtergespann um Alexander Arnold die Partie im Willi-Schillig-Stadion an.
Der Frohnlacher Tim Rebhan (li.) zeigte eine gute Leistung und erkämpfte sich hier den Ball.
Simon Weber
Vom Beginn weg hatte die Heimelf vom VfL zunächst mehr Spielanteile, doch die Gäste ließen keinen großen Freiraum für den Spielaufbau. Stets mit drei Mann wurde die Frohnlacher Defensive früh attackiert, was so manchen Fehlpass zur Folge hatte. Den ersten Warnschuss der Partie setzte dann Gästeakteur Steffen Schmidt aus gut 20 Metern ab, doch der beste Frohnlacher, Torwart Michael Krug, konnte den Ball über das Gehäuse lenken. In dieser Phase der Partie übernahmen die Gäste mehr und mehr die Spielkontrolle und die Heimelf hatte große Schwierigkeiten, in der Rückwärtsbewegung in die Zweikämpfe zu kommen und die Gäste spielten kombinationssicher in die Spitze. Nach einem Pass durch die Gasse lief dann Marius Heinze alleine auf das VfL-Gehäuse zu, doch seinen Schuss parierte Michael Krug ebenfalls sehenswert wie den darauffolgenden Kopfball vom auffälligen Christopher Lehmann. Nur zwei Minuten später klingelte es dann jedoch folgerichtig im Frohnlacher Kasten: Der agile Vincent Waigand bediente den völlig freistehenden Dominik Halbig am rechten Strafraumeck, der lief schräg auf das Tor zu und schob den Ball überlegt ins lange Eck. Die fällige Führung für die Gäste, die in dieser Phase quasi jeden Zweikampf für sich entscheiden konnten. Die Heimelf lief auch in den Minuten nach dem Gegentreffer zunächst hinterher und hatte Glück, als Christopher Lehmann nach einer feinen Einzelaktion drei Frohnlacher stehen ließ, jedoch frei vor dem Torwart überhastet den Ball in die Wolken drosch. Nach gut einer halben Stunde folgte dann der Aufreger des Tages: Nach einem Querpass durch den Frohnlacher Strafraum zog Christopher Lehmann aus vollem Lauf ab, traf jedoch den Ball nicht voll und rannte dann den Frohnlacher Abwehrspieler Stefano Göhring um. Zum Entsetzen der Heimakteure zeigte der Schiedsrichter jedoch nicht Stürmerfoul an, sondern auf den ominösen Punkt. Eine umstrittene Entscheidung! Der Schweinfurter Kapitän Christoph Schmidt ließ sich die Chance nicht entgehen und netzte sicher zum 0:2 ein. Nun antwortete die Heimelf wütend und kam wieder besser in die Partie. Nach einem feinen Zuspiel von Lukas Werner auf Max Schülein tauchte dieser frei vor "Schnüdel"-Torwart Julian Glos auf, doch dieser reagierte glänzend und lenkte den Ball zur Ecke. Das hätte der Anschluss für nun bissigere Frohnlacher sein müssen, doch die Chance war vertan und somit ging es mit 0:2 in die Kabinen.
Die große Chance zum 0:2 hatte Christopher Lehmann, nach einer feinen Einzelleistung zog er jedoch überhastet ab.
Simon Weber
Nach dem Wiederanpfiff überließen die Gäste der Heimelf die Spielkontrolle und verlegten sich auf Konter nach Ballverlusten, die am heutigen Tag im Frohnlacher Spiel keine Seltenheit waren. So lief die Heimelf immer wieder an, doch es fehlte dann im letzten Drittel meist an der zündenden Idee. Nach gut einer Stunde kam dann aber wieder Spannung in das Spiel: Eine langgezogene Freistoßflanke ließ ein Schweinfurter Spieler nicht ins Toraus fliegen, sondern köpfte den Ball unkontrolliert in die Mitte, wo Lukas Werner sich bedankte und volley zum Anschlusstreffer einnetzte. Nun keimte bei den Heimfans wieder Hoffnung auf und nur wenige Zeigerumdrehungen später hätte Neuzugang Philip Spindler fast den Ausgleich erzielt. Er erlief sich einen Fehlpass der am heutigen Tag ebenfalls nicht immer sattelfesten Schweinfurter Defensive und zog mit links auf das lange Eck ab, doch Julian Glos tauchte hinab und lenkte den Ball stark zur Ecke. Die Heimelf intensivierte nun weiter ihre Bemühungen in der Offensive und erneut war es Philip Spindler, dessen Schuss aus gut 20 Metern jedoch recht deutlich am linken Eck vorbeirauschte. Spielfluss kam in der zweiten Halbzeit auch deshalb kaum auf, weil es viele kleinere Unterbrechnungen und Nickligkeiten gab. Vor allem die Heimfans zeigten sich nicht immer mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespannes einverstanden, welches in dieser Phase alle Hände voll zu tun hatte. In der Schlussphase warf die Heimelf dann alles nach vorne und wurde nach einem Fehlpass blitzartig ausgekontert: Nach einem Ballverlust bediente Markus Thomann den durchstartenden Vincent Waigand, welcher frei vor Michael Krug auftauchte und den Ball cool am Torhüter vorbei zur endgültigen Entscheidung verwandelte. Nun war der Deckel drauf bei dieser Partie und nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.
Insgesamt ging der Sieg für die Schweinfurter Reserve in Ordnung. Die Gäste hatten heute ein Plus an klaren Torchancen und zeigten sich sicherer in ihren Kombinationen als die Heimelf. Die Jungs von Oliver Müller hatten dennoch vor der Pause die große Chance zum Anschlusstreffer und zudem Pech bei der Schiedsrichterentscheidung. Dennoch schlichen sich in das Spiel der Heimelf zu viele Ungenauigkeiten ein, die letztlich einen Punktgewinn verhinderten.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2015 20:55 Uhr