Der Verband schickte seine lokalen Vorsteher nach Abtswind, die Vereine entsandten ihre Vertreter. Nachdem Abtswinds Vorsitzender Ulrich Zehnder und Bürgermeister Jürgen Schulz sowie Jürgen Pfau und Michael Tittmann als Abordnung des BFV ihre Grußworte an die Anwesenden gerichtet hatten, Pressesprecher Michael Kämmerer alle 18 Mannschaften mit einer kurzen Beschreibung vorgestellt hatte und Abtswinds Weinprinessin Lisa I. den Pass zu Unterfrankens Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter als symbolischen Anstoß zur neuen Saison vollzogen hatte, standen die beiden Mannschaften im Mittelpunkt, welche die vergangene Saison als Dritter und Vierter beendet hatten. Abtswind verstärkte sich zwischen den Spielzeiten noch einmal, von den Neuzugängen stand aber nur Innenverteidiger Adrian Graf in der Anfangself. Zudem hatte Thorsten Götzelmann auf der Torhüterposition einen Wechsel vorgenommen. Florian Warschecha als letztjährige Nummer eins musste dem erfahrenen Malte Schulze-Happe weichen. Taktisch überraschte er, indem er Michael Herrmann als zentralen offensiven Mittelfeldspieler nominierte. Schon zuvor im Toto-Pokal hatte der gelernte Verteidiger die Position hinter der Spitze begleitet. Auch bei der TG Höchberg war ein Neuzugang in der Startformation zu finden. Tristan Schmid, einst aus der Kracken-Jugend aufgestiegen und zuletzt beim SV Vahingen bei Stuttgart aktiv, begann auf der rechten defensiven Außenbahn.
Michael Herrmann (Abtswind, re.) setzt sich gegen Tristan Schmid (Höchberg) durch.
Jürgen Sterzbach
Abtswind, von vielen Ligakonkurrenten beim Meistertipp an erster Stelle genannt, ließ den Ball in eigenen Reihen laufen. Was anfangs als Maßnahme zum Gewinnen von Sicherheit gedacht war, entwickelte sich im Laufe des Spiels zur fruchtlosen Suche nach einer Anspielstation. Höchberg stand defensiv geschickt, zog neben den vier Abwehrspielern auch Jeffrey Karl vom rechten offensiven Flügel zurück, so dass sich bisweilen eine eng verteidigende Fünferreihe ergab. Carl Murhpys erster Freistoß ging über das Tor, auf der Gegenseite schoss Daniel Woller von links am langen Pfosten vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war die erste Viertelstunde bereits vorbei und weitgehend ereignislos geblieben. Höchberg emanzipierte sich mit zunehmender Spieldauer, wonach Christoph Schiebel, Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft bei Standards, mit einem Freistoß von rechts die Fäuste Malte Schulze-Happes als Abwehr einforderte. Die folgende Ecke klärte Abtswind ohne weitere Gefahr. Die Partie drehte sich zugunsten der Hausherren, nachdem beide Mannschaften nach zwanzig Minuten und einer Trinkpause das Spiel wieder aufnahmen. Abtswinds Mineralwasser schien mehr Sprudel enthalten zu haben, denn für die folgenden zehn Minuten waren die Gastgeber spitziger. Im letzten Moment klärte Höchbergs Kapitän Matthias Grünewald vor Pascal Kamolz zur Ecke. Nach Ausführung der Standardsituation war Kamolz einen Schritt schneller, doch spitzelte er den Ball an Torhüter Matthias Wohlfart vorbei an den Außenpfosten. Als Michael Herrmann quer auf Constantin Paunescu legte, landete dessen von der Abwehr abgefälschter Schuss bei Kamolz, dessen dritter Versuch, den Ball über die Linie zu drücken, streifte aber den Querbalken. Den zwischenzeitlichen Druck des Gegners federte Höchberg ab, die Partie lief erneut im Leerlauf, bis Jeffrey Karl einen langen Ball aus der eigenen Hälfte über den herausgelaufenen Schulze-Happe köpfte, doch dessen Hereingabe vor das leere Tor keinen Abnehmer in eigenen Reihen fand.
Tristan Schmid (Höchberg, li.) kann Przemyslaw Szuszkiewicz (Abtswind) nicht folgen.
Jürgen Sterzbach
Nachdem die „Candy Puppets“ in der Halbzeitpause mit einer Tanzeinlage auf dem Spielfeld gewirbelt hatten, war das Feld wieder den Mannschaften überlassen, welche beiderseits die Partie unverändert fortsetzen. Vor 450 Zuschauern pflückte sich Schulze-Happe mit der ersten Aktion der zweiten Halbzeit einen weiteren Schiebel-Freistoß von rechts. Als sich der schnelle Tristan Schmid im Laufduell auf dem linken Flügel gegen Paunescu durchgesetzt hatte, fand dessen Flanke ins Zentrum keinen Adressaten. Jörg Ottos in den Strafraum gehobener Freistoß wurde dagegen zur leichten Beute Matthias Wohlfarts. Eine Viertelstunde in der zweiten Halbzeit war vorüber und Carl Murphys Freistoß ins Niemandsland gar kennzeichnend für das Geschehen nach Seitenwechsel. Bei Abtswind kamen die Anspiele zu ungenau und es fehlte der nötige Schwung im Offensivspiel, zeitweise drängten sie mit drei oder vier Mann ins selbe Quadrat und standen sich somit selbst bei Zuspielen im Weg. Dass die zweite Halbzeit komplett ohne zählbare Torchance ablief, lag allerdings nicht nur an den Hausherren. Auch die Höchberger trugen ihren nicht unerheblichen Teil dazu bei, standen hinten sicher und gaben dem Gegner keine Gelegenheit, in der gegnerischen Hälfte ins Kombinieren zu kommen. So ließ Abtswind den Ball durch die eigene Abwehr laufen und kam der Pass nach vorne, stand ein Höchberger sofort hintendran. Tolga Arayici für Jörg Otto und Jürgen Endres für Constantin Paunescu sollten für Schwung im offensiven Mittelfeld sorgen, doch scheiterten ebenso daran wie ihre beiden unauffälligen Vorgänger. Mit der Hereinnahme von Cristian Dan für Daniel Hämmerlein wechselte Herrmann auf die rechte Abwehrseite und Abtswinds Neuzugang ins offensive Mittelfeld. Höchberg sicherte ab, brachte den defensiver agierenden Andreas Kirchner anstelle von Tobias Riedner ins Spiel.
Je weniger Minuten verblieben, desto energischer coachte Toni Kramer die Seinen am Spielfeldrand. Sein ersonnener Plan stand kurz davor, sich ins gewünschte Ergebnis zu verwandeln. Nach vier Minuten Nachspielzeit mussten die Gäste nach einem Foul am eigenen Strafraum aber eine letzte brenzlige Situation überstehen. Abtswind legte sich den Freistoß zurecht, zahlreiche Könner mit feinem Fuß standen am Ball, doch letztlich schlug ihn Kamolz uninspiriert in die Mauer. Schiedsrichter Manuel Steigerwald, dessen Leitung tadellos und frei von kniffligen Bewertungen war, beendete daraufhin die torlose Begegnung. Höchberg nahm einen Punkt mit, was so nicht zu erwarten gewesen war. Jedoch verdienten sich die Gäste dieses Unentschieden, da es Abtswind noch nicht verstanden hatte, sich in der zweiten Halbzeit gegen einen tief stehenden Gegner weitere Torchancen zu erspielen. Zwar trauerten sie ihren vor Seitenwechsel vergebenen Chancen nach, letztlich hatte ihr erstes Saisonspiel aber noch zu viel Luft nach oben gelassen.
Spielbericht eingestellt am 17.07.2015 00:11 Uhr