von Michael Horling
Ein 1:1-Remis zuhause wie unlängst schon gegen Kahl also. Das nächste Unentschieden, der fünfte Saisonpunkt bringt die Freien Turner nicht so recht vom Fleck in der Fußball-Landesliga Nordwest. Gegen Karlburg war Sieg zwei möglich, hätte die Partie vor den knapp 100 Zuschauern aber auch total schief gehen können.
Das waren noch Zeiten, als die Schweinfurter vor ziemlich genau zehn Jahren bei der Spvgg Bayreuth antraten. Schon damals mischte der heutige Kapitän Tony Stenzinger mit, als die Turner mit 2:0 und später bis zur 80. Minute mit 3:2 führten, um dann doch noch mit 4:6 zu verlieren. Trainer Ernst Gehling unterbrach für die Partie eigens seinen Urlaub in Südtirol, rauschte dann wieder sauer zurück nach Sterzing. "Es war einmal vor langer, langer Zeit", so heißt die Rubrik im Stadionheft.
Ob man kommende Saison darin Bezirksliga-Fußball ankündigen muss? "Die erste Halbzeit war schlecht, die ersten 30 Minuten waren sogar ganz schlecht", weiß der neue Coach Thomas Freund um seine weiter schwankende, blutjunge Truppe, die nach dem klaren Sieg gegen Leinach die Woche darauf in Höchberg wieder eine schwache Leistung bot, die daran zunächst bei Heimspiel vier anknüpfte. Szymon Dynia traf nur das Aluminium, Manuel Römlein und Michael Winkler vergaben gute Chancen für Karlburg. Der Gast hätte führen müssen.
"Dann aber haben wir uns gefangen. Die zweite Halbzeit war in Ordnung. Nur müssen wir das 1:0 über die Runden bringen", ärgerte sich Freund. Zunächst köpfte Benjamin Freund, sein Sohn also, nach einer Ecke den Ball zu Yannik Saal, dem das Führungstor gelang. Doch keine 120 Sekunden später hätte die FTS den Eckball der Gäste vermeiden müssen, als schließlich Kapitän Tobias Wießmann direkt zum Ausgleich einköpfte. Danach passierte nicht mehr viel, half die Ampelkarte für Dominik Hammer in der Nachspielzeit den Turnern nicht weiter.
"Ihr habt unheimlich effektiv gespielt. Mit einer einzigen Chance habt ihr ein Tor gemacht", sagt Karlburgs verärgerter Trainer Siggi Sternheimer nichts Falsches in Richtung der Gastgeber. Freilich tat sein Team gegen wacker kämpfende Schweinfurter in den zweiten 45 Minuten auch viel zu wenig.
"Wir müssen zufrieden sein. Auch wenn man sich als Trainer natürlich immer mehr wünscht", weiß Thomas Freund. Der Lernprozess bei der FTS-Truppe wird sich weiter fortsetzen müssen. Niklas Saal warf der Coach wieder aufs Feld, genauso diesmal Stefan Greulich. "Der hat sein Zeug gemacht", sagt Freund, "aber die Jungs müssen das Schwimmen lernen. Wir müssen sie Stück für Stück ranführen. Noch fehlt ihnen die Robustheit. Sie müssen lernen, dass das mehr Körpersport ist als nur Fußball."
Nicht zum Einsatz kam diesmal Lukas Englert. Der 21-jährige Kfz-Mechatroniker durfte dafür im FTS-Report aus dem Nähkästchen plaudern. Der Zugang vom TSV Rothhausen / Thundorf würde gerne aus 35 Metern in den rechten Giebel die Turner zum vorzeitigen Klassenerhalt schießen. Das ist durchaus noch möglich. Unterhaltsamer freilich als ein Großteil des Freitags-Kicks war Englerts Antwort im erweiterten Steckbrief auf die Frage: Warum ist die Banane krumm? Ganz einfach: Weil Joghurt keine Gräten hat!
Spielbericht eingestellt am 25.08.2014 11:13 Uhr