Auch im dritten Heimspiel der Saison musste TSV-Coach Harald Funsch seine Anfangsformation umstellen, denn erneut standen mit Manuel Jäger, Benedikt Engert, Sandro Kramosch, Martin Felsing und Mario Christ fünf etatmäßige Stammkräfte nicht zur Verfügung. Auch Maximilian Haag, der Patrick Gutknecht ersetzte, und Tobias Rosenberger gingen angeschlagen in die Partie. Zudem rückte David Hedtstück für Mario Christ in die Anfangself. Dennoch war die Maßgabe gegen den kecken Aufsteiger aus Höchberg klar: Die Mannschaft um Kapitän Bastian Götzfried sollte eine Reaktion auf die bittere 0:3-Pleite in Leinach zeigen und den dritten Sieg einfahren. Dieser stand für die Gäste bereits in der vergangenen Woche gegen die FT Schweinfurt zu Buche und katapultierte die Kramer-Elf bis auf Platz sechs. Erst einmal musste die Turngemeinde den Platz als Verlierer verlassen und rettete die Aufstiegseuphorie mit in die neue Saison. Aber auch TG-Coach Kramer musste seine erste Elf auf drei Positionen verändern. Für Matthias Wohlfahrt hütete erneut Marcel Weid das Höchberger Gehäuse. Alexander Priesnitz ersetzte den abwesenden Johannes Stumpf und Jeffrey Karl rückte kurz vor Anpfiff für Pascal Blömer, der sich beim Aufwärmen verletzt hatte, in die TG-Sturmreihe.
Versuchte viel, blieb aber oft glücklos: Höchbergs Julian Geiger, der Julian Meyer nicht stoppen kann.
Alexander Rausch
Wie in den Partien zuvor versuchte die Kramer-Elf auch in Kleinrinderfeld aus einer sicheren Defensive heraus ihr Spiel über die schnellen Außenspieler Hippacher und Geiger aufzuziehen, was allerdings zunächst kaum gelang. TG-Coach Anton Kramer war mit dem Auftreten seiner Elf auch hörbar unzufrieden. Aber auch den Gastgebern fehlte es in der Anfangsphase an Durchschlagskraft, so dass sich das Spielgeschehen vornehmlich im Mittelfeld abspielte. Erst nach einer knappen Viertelstunde rissen die Hausherren das Spielgeschehen allmählich an sich und kamen zu ersten Chancen. Dennie Michels Versuch wurde geblockt (14.) und Marcel Böhms Schuss aus 20 Metern ging deutlich drüber (16.). Doch wenig später zeigten sich beide für die Führung der Heimelf verantwortlich. Böhm bediente den freistehenden Michel am Fünfmeterraum, so dass dieser nur noch einschießen musste (18.). Kleinrinderfeld schien das Geschehen im Griff zu haben, doch plötzlich antworteten auch die Gäste mit ersten Offensivaktionen und erzielten prompt den Ausgleich. Hatte Julian Hippacher nach einer Priesnitz-Ablage noch knapp verzogen, egalisierte der Flügelstürmer mit einem Traumtor von der linken Strafraumkante in den rechten Torknick die Kleinrinderfelder Führung (22.). Beide Teams hatten eine ihre ersten Chancen genutzt und bewegten sich nun auf Augenhöhe. Erst lenkte Marcel Weid einen Böhm-Freistoß gerade noch zur Ecke, die Tobias Rosenberger freistehend daneben setzte (24.), dann hätte Alexander Priesnitz die Gäste beinahe in Führung gebracht, wurde aber zweimal geblockt. Christian Ettinger vergab endgültig (31.). Dass das Momentum in den darauffolgenden Minuten wieder in Richtung Heimelf ausschlug, lag besonders am agilen Maximilian Haag. Hatte Dennie Michel seine Hereingabe kurz zuvor noch verpasst, bediente Kleinrinderfeld Nummer 17 Haag mustergültig, der freistehend die erneute Führung besorgte. Zwar hatte Jeffrey Karl die wiederholte Antwort auf dem Fuß, traf aber nur den Außenpfosten (36.). Dabei sollte es dann auch zur Pause bleiben, da sich die Akteure in den letzten Minuten vor der Halbzeit eher auf intensive Zweikämpfe konzentrierten als auf schöne Kombinationen. Schiedsrichter Markus Hertlein zeigte alleine in dieser Phase dreimal den gelben Karton.
Nach Standards wurde es hüben wie drüben gefährlich. Hier klärt Kleinrinderfelds Philipp Günder zur Ecke.
Alexander Rausch
Unverändert ging es in den zweiten Durchgang, in dem die Gäste die erste Schussgelegeneheit hatten, doch Julian Geigers Schuss von der Strafraumkante wurde gerade noch geblockt. Es sollte bis zur Schlussphase die letzte nennenswerte Höchberger Chance bleiben, denn fortan bestimmten die Hausherren das Spielgeschehen und Dennie Michel erhöhte kurz darauf per 30-Meter-Freistoßhammer auf 3:1. Der agile Mittelstürmer hätte nur zwei Minuten später gar für die Vorentscheidung sorgen müssen, vergab aber überhastet (53.). Es sollte nicht die letzte hundertprozentige Möglichkeit sein, die der TSV am heutigen Tag nicht zu nutzen wusste. Auch Philipp Günder schoss aus zwei Metern erst den glänzend reagierenden Marcel Weid im Höchberger Tor an, bevor er auch den Nachschuss unbedrängt links vorbeijagte (60.). Die Gäste fanden in dieser Phase kaum statt und sorgten nur selten für Befreiung. Vielmehr waren es erneut Michel und Günder, die weitere beste Chancen liegen ließen. Aber auch Simon Sommer, dessen Schuss Christian Ettinger gerade noch auf der Linie klären konnte (72.), und der aufgerückte Außenverteidiger David Hedtstück, der das Leder aus drei Metern am leeren Gehäuse vorbeischoss (75.), taten es ihren Kollegen gleich und ließen den Aufsteiger somit am Leben. Und dieser kam in der Schlussphase tatsächlich noch einmal zu Möglichkeiten, während bei Kleinrinderfeld langsam die Kräfte zu schwinden schienen. Dies bemerkte auch TSV-Coach Harald Funsch und brachte mit Patrick Gutknecht, Artem Magel sowie Neuzugang Philipp Hellwich drei frische Kräfte für die Schlussphase. Aber auch sein Gegenüber Anton Kramer, der nach einer Stunde bereits seinen etatmäßigen Kapitän Philipp Hügelschäffer für Rückkehrer Johannes Grieb vom Feld nehmen musste, wechselte mit Marvin Link und Roman Ganske offensiv und stellte auf Dreierkette um. Dieser taktische Kniff hätte sich beinahe ausgezahlt, denn dadurch entfachte die Turngemeinde nochmals Druck aufs Kleinrinderfelder Tor und kam eine Minute vor dem Ende nach einer Ecke durch Christian Ettinger zum Anschlusstreffer. Diesem hätte Philipp Pfeufer nur Sekunden nach Wiederanpfiff beinahe den Ausgleich folgen lassen, scheiterte aber aus acht Metern am glänzend reagierenden Marco Reidelbach im TSV-Gehäuse, der damit den hochverdienten Sieg seiner Mannschaft festgehalten hatte.
Ein Remis wäre nach dem Spielverlauf allerdings auch des Guten zuviel gewesen. So klettert der TSV Kleinrinderfeld, der nun aus den letzten vier Spielen drei Siege eingefahren hat, weiter nach oben und verlässt den Relegationsrang. Der Aufsteiger hingegen muss nach einem schwächeren Auftritt die zweite Niederlage hinnehmen, steht aber mit zwölf Zählern weiter solide im Mittelfeld und hat gegen Stegaurach am kommenden Samstag die Chance, das Punktekonto weiter zu füllen. Die Funsch-Schützlinge müssen bereits am Mittwoch wieder ran im Nachholspiel gegen den ASV Rimpar.
Spielbericht eingestellt am 23.08.2014 22:37 Uhr