Nach der jüngsten Negativserie standen Frammersbachs Spielertrainer Andre Mehrlich erstmals seit langem wieder alle Stammkräfte zur Verfügung. Auch Stammkeeper Markus Fischer war wieder mit an Bord, um den Favoriten aus der Zellerau zu ärgern und wichtige Punkte mit in den Spessart zu nehmen. Dies wollten die Hausherren natürlich verhindern und den Abstand auf die Abstiegsränge auf zehn Punkte vergrößern. Dafür bekam WFV-Coach Jürgen Dölling Unterstützung aus der Bayernligamannschaft. Tobias Rosenberger, Andreas Ganzinger, David Drösler und Florian Hach sollten helfen, der Aufwärtstrend fortzusetzen.
Scheute keinen Zweikampf: Frammersbachs Christian Huth, der Felix Eberhardt in der Luft zusetzt.
Alexander Rausch
Allerdings klappte das von Beginn an kaum. Bis auf eine Halbchance von Andreas Grebe nach acht Minuten war von den Gastgebern nichts zu sehen. Vielmehr waren es die Gäste, die aus einer sicheren Abwehr heraus die Akzente setzten und besonders durch Standards gefährlich wurden. Während eine Freistoßflanke von Andre Mehrlich nach wenigen Sekunden, an Freund und Feind vorbei, fast im WFV-Gehäuse landete, fand Frammersbachs Spielertrainer eine Viertelstunde später den richtigen Abnehmer und Sebastian Kessler nickte das Leder zur frühen Führung ins Netz. Die komplette Defensive der Hausherren hatte geschlafen. Auch in der Folge war der TuS das agilere Team und hatte durch Christian Schmitt und Christian Huth sogar die Möglichkeiten, den Vorsprung weiterauszubauen. Die Gäste hatten die die Partie im Griff und den Hausherren wirkten ungewohnt lethargisch und ideenlos im Angriffsspiel. So musste auch auf Würzburger Seite ein Standard herhalten für den etwas überraschenden Ausgleich. Lukas Weimer hatte das Leder aus 35 Metern flach in den Frammersbacher Strafraum geschlagen, wo David Drösler das Leder perfekt mitnahm und unbedrigt einschießen durfte. Zwar waren die Gastgeber nun besser im Spiel, kamen aber kaum durch die massive Deckung der Gäste, die weiter die besseren Möglichkeiten besaßen. Christian Huth und Andre Mehrlich vergaben aus der Distanz. Ersterer hätte seine Farben kurz vor der Pause erneut in Front schießen müssen, als er frei vor WFV-Schlussmann Kunze zum Abschluss kam, aber sein Schuss in dessen Armen landete. Das Eigengewächs war noch einer der besten in einer Mannschaft, die in der ersten Hälfte ohne Ideen im Angriffsspiel agierte - natürlich auch bedingt durch das gute Stellungsspiel der Gäste - und in der die Akteure aus der Bayernliga eher wie Fremdkörper wirkten.
Frammersbachs Sebastian Kessler war von der WFV-Abwehr kaum in den Griff zu bekommen. Hier versucht, Leroy Mabikounou ihn zu stoppen.
Alexander Rausch
Das sah scheinbar auch WFV-Coach Jürgen Dölling so und holte den glücklosen Tobias Rosenberger zur Pause vom Feld sowie Florian Hach nach 65. Minuten. Ändern sollte es freilich nichts. Denn auch des Trainers Impulse halfen nichts. Zwar hatte Krisztian Kosa nach einer Weimer-Freistoßhereingabe die Würzburger Führung auf den Fuß, es sollte aber bis zur Schlussminute die einzige richtige Möglichkeit auf Seiten der Heimelf bleiben. Allerdings traf er den Ball jedoch nicht richtig, so dass TuS-Keeper Markus Fischer das Leder problemlos aufnehmen konnte. Fortan war es jedoch wieder die Mehrlich-Elf, die der Partie mit Einsatzwillen und Leaufsbereitschaft ihren Stempel aufdrückte. Und erneut war es ein ruhender Ball, der die Gäste zum Erfolg führte. Frammersbachs Spielertrainer hatte sich das Spielgerät in 25 Metern Entfernung zurechtgelegt, Maß genommen und die Kugel, unhaltbar für Stefan Kunze im WFV-Tor, in den Winkel gezirkelt. Die Gastgeber bemühten sich zwar um eine schnelle Antwort, konnten den Schalter aber auch nach dem Rückstand nicht umlegen. Mehr als ein Schuss von Andreas Grebe und ein Weidl-Kopfball, die beide harmlos gerieten, sprangen nicht dabei heraus. So machte die TuS auf der anderen Seite, nachdem Dominik Bathon bereits 60 Sekunden vorher die Entscheidung auf dem Fuß hatte, aber freistehend scheiterte, den Sack zu. Christian Müller war der Nutznießer eines Missverständnisses zwischen WFV-Verteidiger Felix Eberhardt und seinem Keeper Stefan Kunze. Der Angreifer spritzte in die Rückgabe, schoß erst den herausgeeilten Schlussmann an, schob dann aber den Abpraller über die Linie. Diesem Wirkungstreffer hatten die Hausherren nichts mehr entgegenzusetzen und die Gäste verteidigten geschickt ihren Vorsprung. Und alles, was in Richtung Frammersbacher Gehäuse flog, war sichere Beute für den am heutigen Tage kaum geprüften Markus Fischer im TuS-Gehäuse. Lediglich mit einem Drösler-Freistoß in der Schlussminute hatte er leichte Probleme.
Letztlich nahmen die Schützlinge von Andre Mehrlich völlig verdient die drei Punkte aus der Zellerau mit und verschafften sich im Keller etwas Luft, verharren jedoch auf Rang 15. Auf der anderen Seite landete, nach dem Aufwärtstrend der letzten Wochen, die Bayernligareserve wieder auf dem harten Boden der Realität, der Abstiegskampf zu lauten scheint.
Spielbericht eingestellt am 23.11.2013 23:25 Uhr