Die Tabelle lügt nicht: 14 Zähler trennen die Sander jetzt vom Zweiten Vikotria Kahl. Der Aufsteiger ist dem Bayernliga-Absteiger also längst enteilt. Daran änderte auch der zweite Sieg binnen fünf Tagen im Seestadion nichts. Recht locker kam er zustande gegen ordentlich mitspielende Leinacher, die jedoch nach vorne in der Konsequenz eigentlich rein gar nichts zustande brachten. Vor dem Match waren beide Teams punktgleich. Jetzt muss sich eigentlich nur noch Leinach nach unten orientieren, hat aber am Wochenende gegen Schlusslicht Garitz alle Chancen auf Wiedergutmachung.
Die beste Chance der Gäste: Mathias Kurz (blaues Trikot) gegen die Sander (von links) Stefan Nöthling, Keeper Dominik Biemer und André Schmitt.
Michael Horling
Ein bisschen war´s wohl auch der Wind, ansonsten das Auge, das Ballgefühl und die Cleverness von Daniel Rinbergas. Schon nach rund einem Dutzend an Minuten machte der das 1:0, noch dazu passend seinen zwölften Saisontreffer. Irgendwie aus dem Nichts schlenzte er das Leder von der Strafraumkante auf der linken Seite der Leinacher Hälfte ins lange Eck. Natürlich hatten die Sander eine gute Startphase erwischt. Doch zum Zeitpunkt des 1:0 hatte sich der stürmische Anfang schon ein wenig gelegt. Ein Freistoßball von Leinachs Mario Christ war zuvor am Pfosten vorbeigerauscht, danach prüfte Johannes Reuchlein Sands Keeper Dominik Biemer und tauchte Mathias Kurz vor dem Kasten auf, konnte durch Biemer, André Schmitt und Stefan Nöthling aber gebremst werden.
Seitens der Gäste war es das schon im Gesamten, was die Chancen der Partie betrifft. Sand hingegen hätte vor der Pause schon alles klar machen können: Als ein langer Ball über Leinachs Hintermannschaft flog, lief plötzlich Dinis Ribeiro alleine auf Christoph Lang zu. Doch Leinachs Keeper klärte mit einer Fußabwehr. Zuvor schon erklang von Sands Trainerbank das erste "Mensch, Du!" von Erwin Albert: Ein Zeichen, dass der Trainer nicht ganz zufrieden war mit seinen Jungs, die aber unterm Strich richtig ordentlich kickten. Kurios die Szene in der 35. Minute: Stefan Krines erwischte den Fuß von Alexander Weidner. Der schrie auf - und die daneben stehenden Zuschauern schrien mindestens drei Mal so laut, weil sie eine Schauspielerei des Leinachers vermuteten.
Leinachs Mario Christ (links) gegen Sands Stefan Wasser.
Michael Horling
Sonderlich viele Zuschauer kamen nichts ins Seestadion. Was daran lag, dass sich das sommerliche Wetter der letzten Tage verabschiedet hatte. Es war frisch, fast kalt, ein bisschen windig - und natürlich fieberten auch die unterfränkischen Fußballfreunde an diesem Mittwoch eher dem Auftritt der Bayern am späteren Abend gegen Manchester entgegen. Für die Leinacher war klar, dass sie nicht rechtzeitig zu Hause sein werden vor dem Bildschirm. Doch mal ehrlich: Die Gäste hätten nach rund einer Stunde den Landesliga-Kick durchaus abbrechen können. "Nach dem 2:0 war das Spiel gelaufen", weiß Trainer Horst Gensler.
Dieses 2:0 fiel nach rund einer Stunde und resultierte aus einer Einzelaktion des wie immer dynamischen Thorsten Schlereth. Sands 31 Jahre alter Stürmer flitzte los, ließ die Leinacher stehen und schloss wundervoll ab. Auch er schlenzte. Die Sander haben also Ballgefühl!
Das war´s dann schon aus dem Seestadion - fast. "Ein, zwei Tore mehr hätten wir schießen können", weiß Erwin Albert, der vor allem die Szene in der 65. Minute meinte: Dominik Barth bediente den eingewechselten Jan-Michael Derra, der scheiterte an Leinachs Keeper. Christoph Lang konnte das Leder nicht festhalten, so dass Thorsten Schlereth die Nachschuss-Chance zum 3:0 erhielt. Doch er vergab. Und danach gab´s dann außer den guten Bratwürsten wenig Gründe, länger in Sand zu verweilen. Dort schaute übrigen auch Bernd Eigner zu, der künftige Trainer des FCS.
Spielbericht eingestellt am 10.04.2014 10:55 Uhr