Zahlreiche Zuschauer besuchten das Landesligaderby zwischen den beiden Nachbarschaftsvereinen. Der Gastgeber, die DJK Don Bosco Bamberg und der Gast aus dem drei Kilometer entfernten Nachbarort, die SpVgg Stegaurach. Beide Trainer sind auch mit dem Verlauf der bisherigen Serie zufrieden, obwohl es immer wieder noch Verbesserungen gibt. So zeigte sich der Spielertrainer der SpVgg Stegaurach, Tobias Eichhorn, noch etwas „verschnupft“ auf Grund der Heimniederlage am vergangenen Sonntag gegen die FT Schweinfurt. Er erwartete von seinem Team diesbezüglich heute eine Reaktion. Sein Gegenüber, Gerd Schimmer, der ja erst kurzfristig vor der Saison das Traineramt bei der DJK übernahm, zeigte sich glücklich, dass so langsam alle Urlauber wieder zurückgekehrt sind und er nun langsam aus dem Vollen schöpfen kann. Auch zeigten sich beide Trainer sehr selbstbewusst, denn jeder erklärte, dass er seinen Plan durchbringen möchte.
Pascal Scharfenberg von der SpVgg zieht gleich an Sebastian Fleischmann von der DJK vorbei.
Herbert Christa
Das Landesliga-Derby begann pünktlich um 16.00 Uhr bei herrlichem Fußballwetter. Der Gast aus Stegaurach hatte Anstoß und die ersten Reaktionen im Spiel zeugten noch von großer Nervosität. So wurde auf Seiten der Heimmannschaft der erste Einwurf sogar falsch ausgeführt, was ja in dieser Liga bestimmt ganz selten vorkommt. Doch dann nahm die Partie sogleich Fahrt auf. Das erste Ausrufezeichen setzte dabei die heimische DJK. Felix Strobler bekam den Ball am Eck des gegnerischen Sechzehners und zog sofort ab. Sein Geschoss fand aber einen guten Torhüter, Dominik Czepluch, auf Seiten der Gäste aus Stegaurach. Er lenkte den Ball über die Latte und es gab somit nur einen Eckball für die Heimmannschaft, der aber nichts einbrachte. Die Heimmannschaft setzte weiter die Akzente in der Anfangsphase. So dauerte es dann auch nur bis zur sechsten Spielminute und die Heimmannschaft ging in Führung. Nicolai Schwinn brachte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld gefühlvoll Richtung 16-Meter-Grenze der Gäste und Roland Kropf steckte den Ball direkt und gefühlvoll auf seinen Mitspieler Klaus Grütze durch. Der „ausgepuffte“ Neuzugang blieb eiskalt und vollstreckt zur 1:0-Führung für die DJK Don Bosco Bamberg. Das war natürlich ein Auftakt nach Maß für die Heimmannschaft. Sollte die Defensivschwäche der Gäste aus Stegaurach wieder den Ausschlag geben? Doch die SpVgg Stegaurach zeigte sich keineswegs geschockt. Das Spiel wurde nun offen geführt und beide Mannschaften beteiligten sich mit einem technisch feinen und gekonnten Passspiel daran. Immer wieder wurde bei beiden Teams der Weg nach vorne gesucht. Die Heimmannschaft zeigte dabei ein variables Spielsystem mit einem „verkapptem“ 4-4-2, wobei sich immer wieder Klaus Grütze gekonnt allen Bewachungen entzog und von hinten immer wieder gefährlich in der Spitze auftauchte. Der Gast aus Stegaurach vertraute auf sein Bewährtes 4-2-3-1, wobei der Erfahrene, Oli Riley, immer wieder einen „verkappten Libero“ spielte. Welcher Plan sich am Ende durchsetzten sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss. Die Gäste aus Stegaurach hatten dann auch die erste Chance nach dem frühen Führungstreffer der Heimmannschaft. Christos Makrigiannis erkämpfte sich gut 22 Meter vor dem Tor der Heimmannschaft den Ball, setzte sich gekonnte durch und drang in den 16-Meter-Raum ein. Kurz vor seinem Abschluss konnte jedoch die Gästeabwehr noch zur Ecke klären. Heftiger Protest keimte danach von der Gästebank auf, die einen unfairen Einsatz sah und vehement Elfmeter forderte. Doch der unsicher leitende Schiedsrichter Jan Hoffmann zeigte ganz klar zur Ecke. Diese brachte dann aber nichts ein. Aber die Heimmannschaft ließ sich nicht einschüchtern und zeigte ebenso ihre Offensivqualitäten. Nicolai Schwinn, sehr auffällig in der Anfangsphase, schnappte sich den Ball in der gegnerischen Hälfte und zog dann energisch aus gut 16 Metern ab. Doch sein Schuss strich knapp über das von Gästekeeper Dominik Czepluch gut gehütete Gehäuse. Beide Teams zeigten eine hohe Laufbereitschaft und gingen auch keinem Zweikampf aus dem Wege. Das Derby wurde – wie es sich auch für ein Derby gehört - sehr intensiv geführt. Allerdings fiel der Schiedsrichter mit seiner Leistung etwas ab. Ein erneuter Standard sollte für den Ausgleich sorgen. Das Team vom verhinderten Spielertrainer Tobias Eichhorn bekam in der 26. Spielminute einen Elfmeter zugesprochen, welchen auch Bernd Oberst souverän verwandelte. Vorausgegangen war ein unnötiges Foul von Johannes Jessen an Gästesturmführer Christos Makrigiannis. Jetzt war das Landesliga-Derby wieder ausgeglichen, auch vom Ergebnis her. Beide Teams versuchten weiterhin ihr Spiel durchzusetzen. Dennoch war auffällig, dass beide Teams in der Defensivarbeit ihre Stärken hatten. Immer wieder wurden die Angriffsbemühungen mit viel Einsatz und taktischer Disziplin zunichte gemacht. Also musste erneut ein Standard her, um ein weiteres Tor zu erzielen. Die Heimmannschaft bekam in der 34. Spielminute einen zweifelhaften Freistoß aus dem rechten Halbfeld zugesprochen. Wieder waren die gleichen Akteure am Werk. Nicolai Schwinn war der Ausführende und Klaus Grütze der Vollstrecker. Gefühlvoll brachte Nicolai Schwinn den Freistoß in den 16-Meter-Raum der Gäste und Klaus Grütze verlängerte mit dem Kopf ins Stegauracher Tor zur erneuten Führung - 2:1 für die DJK Don-Bosco Bamberg. Nach seinem zweiten Streich wurde dann auch Klaus Grütze von seinem Trainer in die Offensive, als zweite Sturmspitze, beordert. Nicolas Wunder zog sich dafür in die „Doppelsechs“ zurück. Vielleicht wollte man auch dem Doppeltorschützen, Klaus Grütze, die langen Wege aus der eigenen Hälfte ersparen? Beide Teams konnten sich danach keine weiteren Tormöglichkeiten mehr erspielen und so ging es mit einem knappen, aber verdienten 2:1 für die Heimmannschaft in die Kabine.
Felix Strobler von der DJK mit letztem Einsatz gegen Christos Makrigiannis von der SpVgg.
Herbert Christa
Die zweite Hälfte war hauptsächlich von taktischer Disziplin geprägt. Die Heimmannschaft zog sich etwas weiter zurück, um auf eventuell Konterchancen zu warten. Oder war es vielleicht der höhere Druck der Gäste aus Stegaurach? Die Gäste übernahmen das Kommando und bestimmten nun das Spiel. Doch ihr Spielaufbau war nicht mit der nötigen Schnelligkeit geprägt, um die sichere Heimmannschaft in große Verlegenheit zu bringen. Einen Knackpunkt im Spiel brachte dann die 55. Spielminute. Gästestürmer Christos Makrigiannis fasste sich ein Herz und zog aus gut 25 Metern einfach ab. Sein knallharter Schuss, der auch noch vehement „flatterte“, konnte vom guten Heimkeeper Matthias Kühhorn nicht festgehalten werden und prallte nach vorne ab. Christian Ott von den Gästen kam somit recht glücklich, acht Meter vor dem Gehäuse der Heimmannschaft, ungestört an den Ball, war aber dann wahrscheinlich so überrascht, dass er keinen Druck mehr hinter seinen Schuss brachte und somit diese Großchance nicht verwerten konnte. Stegaurach machte zwar weiterhin das Spiel, aber Chancen wurden keine kreiert. Die Heimmannschaft stand aber auch sehr diszipliniert in der Defensive. Immer wieder wurde geschickt verschoben und die Mitte war sowieso dich. Der Gast aus Stegaurach versuchte mit der ablaufenden Zeit immer mehr Druck aufzubauen. So wurde auch dann gut 20 Minuten vor Schluss die taktische Umstellung auf „Dreierkette“ getätigt. Somit konnte man einen weiteren Stürmer in die vorderste Reihe schieben. Doch auch diese Umstellung erzeugte kaum mehr Durchschlagskraft. Musste also wieder ein erneuter Standard für Gefahr sorgen? Die Heimmannschaft blieb ihrer Linie treu, stand sicher im Abwehrbereich und wollte mit Konter den entscheidenden „Lucky-Punch“ setzen. Diese Möglichkeit ergab sich dann auch in der 83. Spielminute. Der eingewechselte Tobias Reißner setzte sich gekonnt auf der rechten Seite durch, kam bis zur Grundlinie und brachte den Ball scharf nach innen. Doch er wählte den falschen Weg. Hätte er den Ball in den Rückraum gespielt, wo der freistehende Toyin Ogunjimi wartete, dann hätte dieser das freie Tor vor sich gehabt und hätte „den Sack zumachen können“. Doch „hätte“ und „können“ haben noch nie ein Spiel entschieden. So kam es dann auch, wie es kommen musste, der Gast aus Stegaurach bekam noch mal eine Chance durch einen Standard. In der 89. Spielminute wurde dem Gast ein Freistoß aus dem Halbfeld auf der linken Angriffsseite zugesprochen. Gefühlvoll wurde der Ball nach innen gehoben und Christos Makrigiannis kam gut sieben Meter vor dem Gehäuse der Heimmannschaft frei zum Kopfball. Doch er setzte den Ball zum Entsetzen aller Stegauracher über das Gehäuse der DJK. So blieb es dann beim etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg der Heimmannschaft.
Beide Teams zeigten ein beherztes Derby in der Landesliga. Es waren nur Kleinigkeiten, die beide Mannschaften trennten. Die DJK Don Bosco brachte zwei Standards durch, der Gast aus Stegaurch nur eine. Technisch und spielerisch zeigten beide Teams eine ansprechende Leistung. Don Bosco war in der ersten Hälfte etwas präsenter, der Gast aus Stegaurach bestimmte die zweite Hälfte. Wenn beide Teams weiterhin diese Leistung des heutigen Spiels bestätigen können, sollte auf jeden Fall ein Mittelfeldplatz in Aussicht sein.
Spielbericht eingestellt am 24.08.2013 21:34 Uhr