von Harald Riegler
Die SpVgg Ansbach zeigte wieder einmal ihr Auswärtsgesicht und landete einen Rekordsieg in ihrer langen fast 30-jährigen Landesligageschichte. Beim unterfränkischen Vertreter FC Augsfeld, einer zur Stadt Haßfurt gehörenden kleinen, 1300 Köpfe zählenden Gemeinde, gewannen die mittelfränkischen Regierungshauptstädter mit sage und schreibe 8:1-Toren, nachdem es zur Halbzeit schon 5:0 gestanden hatte.
Wer von den Grün-Weißen derzeit eine gute Vorstellung sehen will, der muss sie schon auf ihren Auswärtsfahrten begleiten. Und da diese Trips in dieser Saison auch ein wenig den Flair des Neuen beinhalten, da ja fast alle Auftritte in der Fremde Premieren sind (nur Neustadt, Stegaurach und Sand haben schon Ansbach-Kontakt gehabt), wäre es eigentlich umso reizvoller die Skurka-Truppe in die Fremde zu begleiten.
Am vergangenen Samstag starteten gut 20 Anhänger die landschaftlich reizvolle Tour durch den Steigerwald und die Haßberge und sie brauchten ihre Initiative nicht zu bereuen. Von Beginn an übernahmen Hasselmeier und Co auf der schmucken, sonnenüberfluteten FC-Anlage die Regentschaft und ließen den bemitleidenswerten Gastgebern kaum Zeit zum Luftholen. Bereits in der vierten Minute schien der SpVgg-Führungstreffer fällig, nachdem der unwahrscheinlich laufstarke Pakorn Silaklang von Marko Hertel elfmeterreif gefoult worden war. SpVgg-Kapitän Christoph Hasselmeier schoss aber den verhängten Strafstoß an den linken Pfosten und vergab so die Chance zur Führung. Aber diese war nur eine Frage der Zeit, denn die SpVgg-Truppe zeigte Kombinationsfußball vom Feinsten und verurteilte die Gastgeber zur ungewollten Zuschauerrolle. In der 19. Minute war es dann soweit und der Ansbacher Torreigen begann. Max Störzenhofecker wurde von Silaklang angespielt und mit einem 17-Meter-Schuss war das 0:1 fällig. Vier Minuten später servierte Störzenhofecker Philip Weingärtner das Leder zum 0:2 einschussbereit. Weitere zwei Zeigerumdrehungen später zog Hasselmeier aus 20 Metern halbrechter Position ab und es stand 3:0 für Ansbach. Der Torhunger der Westmittelfranken war aber bei weitem noch nicht gestillt und in der 28. Minute servierte Weingärtner Heiko Kandler das Leder. Der Außenverteidiger nutzte dies mit einem erfolgreichen Volleyschuss aus zwölf Metern in die lange Ecke. Die Gastgeber waren in Schockstarre erstarrt ob der Vorführung, die sie von ihren Gästen bei den heißen Temperaturen erhielten. So eine bittere Lektion hatten sie noch nie auf ihrem schönen Sportgelände hinnehmen müssen. Daher war auch ein kollektives Aufatmen zu vernehmen, als Paul Esch in der 31. Minute aus 16 Metern knapp über das Tor der Gäste schoss. Doch die SpVgg Ansbach war an diesem Tage viel zu stark für den FCA und erstickte dessen Offensivbemühungen bereits im Ansatz. Und um auch keine Hoffnungen aufkommen zu lassen, sorgte SpVgg-Kapitän Christoph Hasselmeier in der 35. Minute mit einem 18-Meter-Schrägschuss für den 0:5-Halbzeitstand.
In den zweiten 45 Minuten ließen es die Ansbacher angesichts des großen Vorsprungs und der tropischen Temperaturen etwas langsamer angehen. Prompt kassierten sie in der 55. Minute den Ehrentreffer der Gastgeber durch deren Kapitän Thorsten Schlereth. Dieser Gegentreffer weckte aber wieder den Ehrgeiz der SpVgg und vier Minuten nach dem Fleck auf der weißen Weste nutzte Bastian Weiß einen Hasselmeier-Pass mit einem Heber über Torhüter Sebastian Stober zum 1:6 aus. Drei Zeigerumdrehungen später servierte Pakorn Silaklang Max Störzenhofecker maßgerecht und uneigennützig das Leder zum 1:7. Den 1:8-Schlusspunkt setzte in der 86. Minute Bastian Weiß, der eine tolle Kombination über Sebastian Stolz, Heiko Kandler und Patrick Kroiß erfolgreich abschloss. Dass die Gastgeber keine zweistellige Packung bezogen, hatten sie vor allem dem Ansbacher Großmut in Sachen Chancennutzung zu verdanken.
Spielbericht eingestellt am 04.08.2013 11:57 Uhr