Ein Pünktchen trennte die DJK vor der Partie gegen Selbitz von der gefährlichen Zone. Nach einer 0:1-Pleite in Hollfeld und einem Heimremis gegen Memmelsdorf, stand die Mannschaft von Trainer Georg Hoydem gegen Mitkonkurrent Selbitz gehörig unter Druck. Verlieren war ohnehin verboten, eigentlich musste das Team die SpVgg zu Hause schlagen. Die wiederum konnte mit einem Sieg in Wildensorg den Klassenerhalt aus eigener Kraft unter Dach und Fach bringen. Am Ende stand ein Ergebnis, das vor allem die Hausherren nur leidlich zufriedenstellen konnte.
Im Abstiegskampf wird auch gerne mal geklammert.
Sebastian Meyer
Dass sich die DJK tabellarisch in höchster Not befindet, liegt in allererster Linie daran, dass das fußballerisch häufig ansprechend aufspielende Team bisweilen abenteuerlich viele Chancen benötigt, um Zählbares zu erreichen. Auch gegen Selbitz spielte die Mannschaft eine starke Anfangsphase und erarbeitete sich Gelegenheiten. Und auch die Chancenverwertung blieb zunächst gewohnt problematisch: Nach vier Minuten tauchte Jürgen Endres völlig frei vor Gästekeeper Prell auf, schob jedoch wenige Zentimeter am Pfosten vorbei. Don Bosco presste sehr früh, zeigte sich enorm engagiert und lauffreudig und bereitete Selbitz größte Probleme. Offensiv war von der SpVgg in der ersten halben Stunde fast nichts Erwähnenswertes zu verzeichnen.
Wasser auf die Bamberger Anti-Abstiegsmühlen war darüber hinaus das Tor in der elften Spielminute. Ein Freistoß von Tobias Reißner landete leicht abgefälscht im Kasten und ließ Prell keine Abwehrchance. Der Treffer verfehlte seine Wirkung nicht, Selbitz wurde noch unsicherer und wirkte defensiv fahrig und nervös. Don Bosco-Topangreifer Makrigiannis kam frei zum Kopfball, geriet aber in Rücklage und bekam keinen Druck mehr hinter den Ball (13.). Gerade in dieser Phase verpasste es Bamberg den angeknockten Gästen mit einem zweiten Treffer früh die Hoffnung auf einen Punktgewinn zu nehmen.
Bis DJK-Keeper Ullein seinen ersten Arbeitsnachweis vorlegen durfte, verging fast eine halbe Stunde, dann wurde es jedoch gefährlich: Nach Eckball köpfte Daniel Sam aus kurzer Distanz zu zentral, Don Boscos Schlussmann parierte mühelos. Gegen Ende der ersten Hälfte bekamen die Gäste mehr Kontrolle über die Partie und schafften es jetzt ihrerseits hin und wieder in den Bamberger Sechzehner, zunächst jedoch ohne weitere Gefahr hervorzurufen. Statt dessen konterte die DJK stark und spielte Reißner vor dem Tor frei. Der 1:0-Schütze scheiterte jedoch am starken Sascha Prell (39.).
In der Schlussphase der ersten Hälfte hätten sich die Hausherren durch defensive Nachlässigkeiten dann fast noch um die verdiente Pausenführung gebracht. Zunächst kam erneut Daniel Sam nach Ecke zum Kopfball, bekam seinen Treffer jedoch wegen Offensivfouls zu Recht aberkannt (41.). In der Nachspielzeit entschärfte Ullein einen Kopfball von Christopher Kuhnlein sehenswert. Das 1:0 zur Pause ging aufgrund der starken 30 Anfangsminuten der DJK dennoch in Ordnung.
Bambergs Makrigiannis knipste heute nicht.
Sebastian Meyer
Durchgang Zwei startete wie der Erste: Don Bosco drückte und wurde gefährlich: Der starke Reißner setzte sich am Sechzehner gut durch, schloss mit links ab und zielte nur knapp über den Kasten (47.). Auch wenn die DJK in der Folge zwar spielbestimmend war, stand die Selbitz-Defensive zu Beginn der zweiten Halbzeit deutlich stabiler als zuvor und ließ zunächst kaum Möglichkeiten zu. Erst in der 60. Minute wurde Bamberg wieder gefährlich: Nach Traumpass von Ultsch auf Reissner scheiterte dieser am herauseilenden Prell, fünf Minuten später scheiterte abermals Reißner am Gästekeeper, als Ersterer aus spitzem Winkel zum Abschluss kam.
Um die 70. Minute begann sich die Partie zu drehen: Bei sommerlichen Temperaturen schienen bei der DJK Kräfte und Konzentration zu schwinden, Selbitz bekam Zugriff zur Partie und Don Bosco ließ plötzlich auch defensiv mehr zu als zuvor. Einen platzierten aber laschen Kuhnlein-Freistoß parierte Ullein noch locker (72.), vier Minuten später bestrafte die SpVgg die schwächer werdenden Gastgeber. Herrlich von Nico Busse eingesetzt, tauchte Daniel Sam alleine vor Keeper Ullein auf, behielt die Nerven und hob das Leder über den Don Bosco-Torwart ins lange Eck. Ein sehenswertes wie bitteres Tor zugleich; hätte Bamberg zuvor nur annähernd zu eiskalt genetzt, der Dreier wäre wohl schon eingetütet gewesen. So lieferten sich beide Teams eine offene und spannende Schlussphase.
Die Ausgangslage war klar: Während Selbitz mit einem Punkt einigermaßen leben konnte, brauchte die DJK dringend einen Dreier, um den Klassenerhalt in der eigenen Hand zu behalten. Dementsprechend bemüht kämpfte die Hoydem-Elf um das 2:1, während sich die Gäste zurückzogen und aufs Kontern beschränkten. Wirkliche Großchancen erspielte sich Don Bosco jedoch nicht mehr, zu viel Kräfte hatte das Team zuvor gelassen. Abschlüsse von Bachhuber und Leicht parierte Prell ohne Probleme (88./89.). Jürgen Endres prüfte den Gästeschlussmann in der 90. Minute nochmal mit einem Fernschuss, der ansonsten starke Keeper hatte leichte Mühe, parierte aber letztlich souverän. Die Nachspielzeit gehörte dann noch einmal den Gästen: zunächst kam Markus Bächer nach einem Konter alleine vor Keeper Ullein zum Abschluss, Bambergs Keeper behielt jedoch die Nerven und behielt die Oberhand. In der 94. Minute setzte der eingewechselte Klein einen direkten Freistoß knapp über den Kasten. Durchatmen, Schlusspfiff.
Don Bosco begann die Partie sehr stark, störte den Gegner früh und ging verdient in Führung. Jedoch verpasste es das Team von Georg Hoydem nachzulegen, ließ unter anderem gute Gelegenheiten zu Kontern ungenutzt und ließ Selbitz damit unnötig im Spiel. Nach rund 70 Minuten schwanden dem Team die Kräfte, Selbitz kam besser in die Partie und glich nicht unverdient durch Sam aus. Am Ende fehlte der Heimelf die Kraft, um das Ruder noch einmal herumzureißen. Selbitz verdiente sich den Punkt letztlich, Bamberg braucht einen starken Schlussspurt, um den Abstieg zu verhindern.
Spielbericht eingestellt am 19.05.2013 08:30 Uhr