Bayreuth wartete mit großen Namen in der Startformation auf, denn sowohl Manuel Hiemer als auch Franciy Kioyo standen wieder in der Startelf. Für den ein oder anderen auf der Gästeseite sogar etwas überraschend. Bei der Heimelf musste Normann Wagner auf Patrick Hagen verzichten und auch Keeper Daniel Himmrich saß mit Rückenproblemen auf der Bank. Bevor die Partie aber angepfiffen wurde, stand eine Aktion gegen Rechtsextremismus auf dem Programm. Der BFV hatte eingeladen und unter anderem BFV-Präsident Rainer Koch als auch Innenminister Joachim Herrmann waren zu Gast. „Der Fußball ist die größte Sportbewegung in Bayern und damit eine der größten gesellschaftlichen Bewegungen. Fußball ist viel mehr als nur 90 Minuten sportliches Geschehen und das müssen wir alle zeigen. Fußball steht für alle Kulturen, für Menschen aller Religionen und Nationalitäten und bekennt sich auch ganz klar zu Toleranz, Respekt und Fairplay. Rechtsextremismus hat in unserem Land nichts verloren und da sagen auch wir Fußballer deutlich: Rote Karte für den Rechtsextremismus!“, erklärte BFV-Präsident und DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch im Vorfeld der Partie. Und auch der in Erlangen wohnende Innenminister Joachim Herrmann betonte: „Die NSU-Mordserie hat uns die Folgen von politischem Extremismus auf grausamste Weise vor Augen geführt. Unser Bündnis setzt klare Signale dagegen: Miteinander, vertrauensvoll und entschlossen gehen wir gegen den Rechtsextremismus vor. Uns verbindet die feste Überzeugung, dass für extremistische Ideologien keinerlei Platz in unserer Gesellschaft sein darf. Mehr als 40 Partner aus allen Feldern unserer Gesellschaft verteidigen gemeinsam unsere Werte: die Würde des Menschen, unserer freiheitliche Demokratie und unseren Rechtstaat.“
Nuhi Sylejmani im Duell mit Bastian Horter. Der Brucker verliert am Ende.
Sebastian Baumann
Beide Mannschaften begannen mit offenem Visier und versuchten in der Offensive Akzente zu setzen. Die erste Gelegenheit hatte Francis Kioyo nach einer Freistoßflanke von Manuel Hiemer. Doch der Kopfball wurde klasse von Christian Stiegler pariert. Auf der Gegenseite marschierte Alex Piller einfach mal über den ganzen Platz, allerdings wurde sein Abspiel auf Daniel Abraham gerade noch geblockt. Einen Ball auf Daniel Abraham nahm dieser schön mit und setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch, der sich nur mit einem Foul helfen konnte. Da hatte die Altstadt Glück, denn es gab gar keine Verwarnung, obwohl der Stürmer eigentlich alleine aufs Tor zugelaufen wäre. Danach hatten beide Mannschaften ihre Chancen. Aber sowohl der Schuss von Nicolaus war zu schwach, wie der Kopfball von Erdi Gülac auf Seiten der Brucker. Es folgte für die Heimelf die beste Gelegenheit bis dahin. Daniel Abraham wurde in den Strafraum geschickt und legte perfekt ab für Selahattin Oktay, der aber im stark reagierenden Keeper Freiberger seinen Meister fand. Mitten in die Drangphase der Brucker fiel dann der Führungstreffer der Gäste. Erneut war es Nicolaus, der den Strafraum entlang marschieren durfte und dann ins kurze Eck abschloss. Wenig später war es der unauffällige Franciy Kioyo, der eine Mustervorlage von Hiemer frei vor dem Kasten am langen Pfosten vorbeischoss. Ähnlich war es mit dem Pausenpfiff, als erneut Hiemer einen Zuckerball in den Lauf von seinem Kapitän spielte, aber der Kameruner den Ball nicht ganz erreichte.
Wie immer ein belebendes Element in der Offensive der Heimelf. Alex Piller versetzt hier Sebastian Fiedler (Nummer 22) und Mino Kayser (im Rücken).
Sebastian Baumann
Bruck begann weiterhin engagiert nach der Halbzeit. Doch es bedurfte schon eines Sonntagsschusses von Alex Piller, der einfach mal mit seinem linken Fuß abzog und die Murmel sensationell in den Winkel zimmerte, um den Ausgleich zu erzielen. Wer jetzt gedacht hätte, dass sich nun das Blatt wenden würde, der sah sich getäuscht. Denn nur zwei Zeigerumdrehungen später war es Stefan Kolb, der in Szene gesetzt wurde und eiskalt vollstreckte. Bruck warf weiterhin alles nach vorne, aber zwei Mal war es Piller, der knapp verpasste und das dritte Mal legte der Stürmer nach einem blitzsauberen Konter so schlampig quer, dass Daniel Abraham den Ball nicht erreichte. Zwischenzeitlich hatte Bayreuth wieder eine gute Gelegenheit, als Pötziner per Kopf sein Glück versuchte. Wenig später gab es dann reichlich Diskussionsbedarf. Denn auf einmal zeigte der Assistent eine Unsportlichkeit an und nach Rücksprache mit seinem Linienrichter zeigte Referee Dennis Kraus dem Kapitän der Gäste, Francis Kioyo, die Rote Karte. Der Kameruner soll von einem Brucker beleidigt worden sein und revanchierte sich mit einer Tätlichkeit. Die Unterzahl machte den Gästen aber erstaunlich wenig aus, denn die Bayreuther verteidigten geschickt gegen planlos anlaufenden Brucker, die dann Glück hatten, als Nicolaus gerade noch von Plank gestört werden konnte und danach Keeper Stiegler stark hielt. Bruck stürmer weiter, aber machte sich das Leben mit vielen Ballverlusten selber schwer. Erst verpasste Abraham zwei Mal den möglichen Ausgleich, dann war es Kilic, der in Freiberger seinen Meister fand. Die Gäste konterten - aber sehr schlecht. Timothy Nicolaus spielte Doppelpass mit Hiemer und stand frei vor dem Kasten, allerdings versprang dem Bayreuther die Murmel. Danach setzte sich Alexander Piller im Eins-gegen-Eins durch und wurde im Strafraum gebremst. Allerdings blieb der fällige Elfmeterpfiff aus, so dass es bei der knappen Führung blieb. Danach machte die Altstadt den Deckel drauf. Kolb setzte sich auf der linken Außenbahn sehr schön gegen Matthias Hupfer durch und flankte - allerdings eigentlich sehr schlecht. Aber Michael Eckert nahm die Murmel an und zimmerte das Spielgerät einfach mal ins kurze Eck. Danach kassierte der Torschütze noch die Ampelkarte, weil der Referee das “halbe” Ausziehen des Trikots als Regelverstoß ahndete.
Spielbericht eingestellt am 28.04.2013 22:43 Uhr