von ohne
Es war schon ein wenig Galgenhumor dabei, als ein paar Unterstützer des TSV Kleinrinderfeld im Spiel gegen die SpVgg Selbitz im Laufe der zweiten Halbzeit den Schiedsrichter mit zwei und den Linienrichter mit einem Schnitzel bestechen wollten, sollten sie den Gastgebern zum Erfolg verhelfen. Die Unparteiischen machten den Spaß mit, blieben aber freilich neutral. Es sollte sich später zeigen, dass die Kleinrinderfelder gar nicht auf fremde Hilfe angewiesen waren, denn erstmals in diesem Jahr gelang ihnen mit dem 2:1 (1:1) gegen die Oberfranken ein Sieg.
„Vor dem Charakter dieser Mannschaft muss ich den Hut ziehen“, lobte TSV-Trainer Norbert Mahler seine Mannschaft: „Wir haben schon so viele Rückschläge erlitten, aber keiner gibt sich auf.“ Besonders deutlich wurde diese Eigenschaft bereits zu Beginn: Nachdem der TSV den Ball mehrfach nicht klären konnte, und geradezu um ein Gegentor bettelte, sagte Selbitz Toptorschütze Markus Bächer Danke und verwandelte aus kurzer Distanz zum 0:1 (2.). Doch nur drei Minuten später legte Edwin Aber nach einem Angriff über die rechte Seite auf Bastian Götzfried ab, der aus etwas 16 Metern Entfernung das 1:1 erzielte (5.) und seinen TSV so zurück ins Spiel brachte. Bis zur Halbzeit gab es jedoch – abgesehen von einem Distanzschuss von Aber (9.) – keine weiteren nennenswerten Höhepunkte. Spielerisch kam von beiden Mannschaften rein gar nichts, oft wurden Bälle blind nach vorne geschlagen in der Hoffnung, einen Mitspieler zu finden. „Das war heute kein Bayernliga-Niveau“, ärgerte sich Selbitz' Trainer Michael Voigt und nahm sich die eigene Mannschaft zur Brust: „Die frühe Führung war das Schlechteste, was uns passieren konnte. Die Spieler dachten wohl, beim Tabellenletzten läuft dann alles von allein. Von uns kam viel zu wenig.“
Nach dem Seitenwechsel wollten es die Gastgeber etwas besser machen und hätten in der 57. Minute einen Elfmeter bekommen können, nachdem Dennie Michel im Strafraum gefoult worden war. „Hätte der Linienrichter da die Fahne gehoben, hätte uns das drei Schnitzel gekostet“, witzelten den Anhänger des TSV und waren erst recht bester Laune, als Michel per Abstauber das 2:1 erzielte (72.), nachdem zuvor Luan Kadrija per Kopf an Torhüter Sascha Prell gescheitert war. Die Gastgeber wollten den Sieg nun unbedingt, konnten aber die Chancen von Daniel Sam (79., 87., 90.+3) und Christopher Kuhnlein (80.) nicht verhindern. Dabei zeigte Torhüter Timo Katzenberger eine starke Leistung und hielt seine Elf im Spiel. Kurz vor dem Ende hätte Kadrija alles klar machen können, als er allein auf Prell zulief, am Ende aber kläglich scheiterte (90.+1).
Spielbericht eingestellt am 03.06.2013 16:54 Uhr