von Norbert Drobny
Wars das schon für den FC Trogen? In einer Partie, welche das Prädikat Bayernliga eigentlich in keiner Phase der 94 Minuten verdient hatte, entführte das Gästeteam verdientermaßen die Punkte aus Oberfranken. Der ASV war die gesamte Partie über das aggressivere Team, das die deutliche Mehrzahl der Zweikämpfe und auch Kopfballduelle für sich entscheiden konnte. Zudem ließen die Oberpfälzer noch einige gute Tormöglichkeiten verstreichen. Die Heimelf war gegenüber ihrem Auftritt gegen Würzburg dagegen nicht wiederzuerkennen. Viel zu behäbig, irgendwie gehemmt wirkte die Guthke-Elf, als ob sie mit dem Druck des Gewinnenmüssens einfach nicht klar kam.
Vor der Pause spielte sich das Geschehen vor allem zwischen beiden Strafräumen ab. Zu dicht gestaffelt standen die Abwehrreihen auf beiden Seiten, wobei die Gäste bei den häufigen Trogener Ballverlusten im Spielaufbau ein ums andere Mal blitzschnell umschalteten und gefährlich in die Schnittstelle der Viererkette stießen. Letztendlich brachte aber auch der ASV nicht eine einzige nennenswerte Torchance zustande. Einen Aufreger gab es doch noch kurz vor der Halbzeit, als Torwart Urai den Ball am Fuß führend, am Strafraumeck gegen Winter vertändelte. Dieser suchte sofort den Torabschluss auf den verwaisten ASV-Kasten. Doch der Winkel erwies sich als zu spitz, so dass das Spielgerät am langen Pfosten vorbeitrudelte.
In Halbzeit Zwei war es dann zwei Mal der glänzend reagierende Torwart Rupprecht, der seine Farben im Spiel hielt. In der 56. Minute wehrte er einen Flachschuss aus kurzer Distanz ab, als Trogen sich über die linke Angriffsseite überrumpeln ließ. Zwei Minuten später segelte ein scharf getretener Freistoß in den Strafraum, wo Freund und Feind am Ball vorbeisprangen. Mit einer Blitzreaktion kratzte der Trogener Schlussmann das Spielgerät noch von der Linie, obwohl er es denkbar spät sehen konnte. Keine fünf Minuten später probierten es die Gäste mit einem schnell über die rechte Seite vorgetragenen Angriff in den Rücken der Abwehr. Der Ball kam quer zum am Elfmeterpunkt vollkommen freistehenden Blaser, doch der verstolperte diese klare Torchance kläglich. Erst jetzt merkte man bei der Heimelf ein Art von Äufbäumen. Endlich wurde ansatzweise Fußball gespielt, und nicht nur die Bälle hoch und weit nach vorne gedroschen, von wo sie postwendend zurückkamen. Überhaupt fand das komplette Mittelfeld der Platzherren an diesem Nachmittag quasi nicht statt. Die beiden Stürmer hingen vollkommen in der Luft und konnten ihrerseits aber auch keine Bälle für die Nachrücker sichern. In der 78. Minute dann der einzig nenneswerte und durchdachte Angriff der Gelb-Schwarzen. Schildt maschierte über die rechte Seite bis in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab. Seinen Flachschuss konnte Torwart Urai nur nach vorne abwehren, aber auch hier waren die ASV-Abwehrspieler wieder einmal gedankenschneller als ihre Gegenspieler und klärten die brenzlige Situation. Im direkten Gegenzug konnte die Gästeoffensive sich den Ball unbedrängt über mehrere Stationen zuspielen. Die daraus resultierende Hereingabe wurde nur unzureichend abgewehrt und Schrödl zog aus der zweiten Reihe trocken ab – 0:1. Rupprecht war die Sicht verdeckt und hatte dadurch keinerlei Abwehrmöglichkeit. In der Nachspielzeit hatte Eger vollkommen alleine vor dem Trogener Keeper die Möglichkeit, alles klar zu machen, doch anstatt einzuschieben, passte er quer ins Niemandsland, wo keiner seiner Mitspieler postiert war.
Nach Spielschluss ließ sich Kapitän Scherbaum noch zu einer Nettigkeit gegenüber Schiri Schwarzmann hinreißen und erhielt dafür die Rote Karte. Der ASV stellte zwar keine Übermannschaft, brachte aber seine fußballerischen Mittel genau auf den Punkt. Trogen ließ in diesem vorentscheidenden Abstiegsspiel einfach zu viel vermissen.
Das Unparteiischengespann zog sich mit einigen seiner Entscheidungen den Unmut der Heimfans und -spieler zu, machte aber keinen spielentscheidenden Fehler.
Spielbericht eingestellt am 17.05.2013 13:06 Uhr