von DJK Ammerthal
Die zuletzt guten Testspiele täuschten nicht, denn die DJK Ammerthal sicherte sich nach einer über weite Strecken guten Vorstellung durch einen hochverdienten 3:1-Auswärtssieg beim 1. FC Sand drei wichtige Punkte in der Bayernliga Nord. Das Team von Trainer Robert Ziegler überzeugte im Kollektiv, trat sehr kompakt, engagiert und selbstbewusst auf und erwischte zudem einen furiosen Start. Ammerthals Chefcoach („Die Trainingseindrücke waren letztendlich ausschlaggebend“) hatte was die Anfangsformation betrifft, beim ersten Punktespiel im neuen Jahr die Qual der Wahl, beorderte Jan Fischer auf die rechte Abwehrseite, stellte den erfahrenen Bastian Leikam in die Innenverteidigung, den nahezu keinen Zweikampf verlor. Gerade im ersten Abschnitt zeigte Ammerthal den Gastgebern im eigenen Stadion klar die Grenzen auf, wenngleich der holprige Untergrund seine Tücken hatte und viele gut gemeinten Kombinationen nicht immer zum Erfolg führten. Zugute kam den Ammerthalern natürlich ein famose Blitzstart, denn bereits nach neun Minuten lagen die Oberpfälzer mit 2:0 in Front. In der dritten Minute tankte sich Jan Fischer auf der rechten Seite vehement durch, flankte nach innen, der Adressat hieß Michael Pfann dessen Kopfball schließlich zum 0:1 im Netz zappelte. Ammerthal blieb weiter sehr aggressiv und präsent, störte zudem sehr früh, eine Spielweise mit der die Gastgeber überhaupt nicht zurecht kamen und im Prinzip meist nur das Nachsehen hatten. Belohnt wurde die spektakuläre Anfangsphase schon nach neun Spielminuten, nachdem erneut Michael Pfann nach einem Traumpass von Tom Lincke, genau in die Schnittstelle, nicht mehr zu halten war und zum 0:2 vollstreckte. Dies gab dem Spiel der DJK noch mehr Sicherheit, der Gegner wirkte sichtlich konsterniert und fand keine Mittel, die DJK auch nur annähernd in Verlegenheit zu bringen. Chancen zum Nachlegen hatte die Mannschaft um den erneut bärenstark auftretenden und im Zweikampf kaum zu überwindenden DJK-Kapitän Philipp Lämmert ohne Ende. Pech hatte Ammerthals Neuzugang Rafael Wodniok, dessen Freistoß in der 25. Minute nur am Gebälk landete, während Michael Pfann nach einem mustergültigen Anspiel von Eray Yildirim frei vor FC-Schlussmann Sascha Haupt auftauchte und die Riesenmöglichkeit vergab (35.). Nur vier Minuten später folgte der dritte Treffer für Ammerthal. Eray Yildirim, der oftmals nur durch Fouls zu stoppen war, holte auf der linken Seite einen Freistoß heraus, den Wodniok nach innen brachte. Jan Fischer stieg am höchsten, scheiterte noch an Torwart Haupt, doch Bastian Leikam stand goldrichtig und staubte ab. Als scheinbar alle mit den Gedanken schon in der Halbzeitpause waren, gelang den Gastgebern praktisch aus dem Nichts durch Florian Gundelsheimer der Anschlusstreffer zum 1:3 (45.). Dieser Treffer sorgte dafür, dass die Platzherren nun wesentlich entschlossener aus der Kabine kamen, so dass Ammerthal in den restlichen 45 Minuten Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Der 1. FC Sand probierte es hier überwiegend mit langen weiten Bällen in den Strafraum, hier brannte es mehrmals lichterloh, allerdings strahlte DJK-Keeper Kevin Schmidt Sicherheit aus, bereinigte so manch knifflige Situation mit Bravour. Was sich die DJK im zweiten Durchgang ankreiden muss, war die eklatante Abschlussschwäche bei den zahlreich vorhandenen Konterattacken. Haarsträubend was hier an guten Möglichkeiten verballert wurde, so dass es Trainer Robert Ziegler die Zornesröte ins Gesicht trieb: "Wir haben es versäumt früher das vierte oder fünfte Tor nachzulegen, was mehrfach möglich gewesen wäre. Das war nachlässig, inkonsequent und hat mir auch nicht gefallen, so etwas kann durchaus schon mal ins Auge gehen." Hätte Fabian Benkart in der 68. Minute seine Topgelegenheit genützt, wer weiß, was die Begegnung, die in der zweite Halbzeit für Ammerthal noch zu einem echten Kraftakt wurde, für einen Ausgang genommen hätte. Das die Elf von Trainer Erwin Albert („Die frühen Gegentore brachen uns das Genick, wir bekamen keinen Zugriff“) weiter nie aufsteckte, lag wohl auch an der vergebenen Riesenmöglichkeit von Eray Yildirim, der in der 60. Minute das 1:4 hätte machen müssen, doch der quirlige Angreifer zeigte Nerven und vergab, hielt Sand somit weiter im Spiel. Nicht besser machte es der eingewechselte Markus Pöllinger, er kam für den völlig ausgepumpten Michael Pfann ins Spiel, sein Abschluss landete nur auf der Latte (76.). Sand probierte es weiter mit der Brechstange, kam aber aufgrund einer hervorragenden Defensivarbeit zu keinen nennenswerten Torchancen mehr, allen voran die Viererkette mit Jan Fischer, Alexander Jobst, Bastian Leikam und den immens zweikampfstarken Mike Kuntuala war jederzeit Herr der Lage. Ein Sonderlob verdiente sich auch das komplette Mittelfeld um Philipp Lämmert, Rafael Wodniok, Frank und Tom Lincke, die das von Ziegler („Man weiß nach der langen Winterpause nie genau wo man steht, insgesamt hat die Mannschaft einen sehr guten Job gemacht, wir waren fußballerisch das klar die bessere Team“) vorgegebene Spielsystem hervorragend umsetzten, so dass der Gegner in spielerischer Hinsicht praktisch nie zur Entfaltung kam. Am Ende war es ein gelungener Einstand mit einem hochverdienten Sieg für Ammerthal, denen lediglich die fehlende Effektivität vor gegnerischen Tor anzukreiden war.
Spielbericht eingestellt am 24.03.2013 12:31 Uhr