Beide Tore gegen Schlusslicht Kleinrinderfeld fielen aber erst ab der 60. Minute. Bis dahin merkte man dem Tabellenführer die lange Pause an und die Tatsache, dass er lange nicht auf Rasen spielen konnte. Bis Donnerstag sah es wirklich noch nicht danach aus, als könnte das Hauptfeld des Stadions vom Schnee geräumt werden. Doch die Hausherren wollten unbedingt ran. Allerdings mussten sie dann auch noch den frühen Ausfall des verletzten Daniel Mache verkraften und die Auswechslung zur Pause von Michi Krämer, der nach einem langen Aussetzen wegen eines Rückenleidens doch noch nicht länger mitwirken konnte. Martin Thomann und Florian Gräf brachten freilich frischen Wind. Stefan Seufert nahm nach anfänglich offensiverer Rolle später Krämers Platz im defensiveren Mittelfeld ein.
Eine Stunde lang verteidigten die Kleinrinderfelder mit Mann und Maus - hier gegen Peter Heyer - das 0:0.
Michael Horling
Die erste Halbzeit hatte zur Folge, dass einige der treuen Fans mit dem Halbzeitpfiff ebenso pfiffen. Zu wenig tat der Favorit gegen die jedoch auch tief stehenden und verteidigenden Gäste, die selbst nur durch den harmlosen Schuss von Peter Endres in der 39. Minute Akzente setzten. Das war eigentlich sogar die einzige richtige Kleinrinderfelder Torszene in den gesamten 90 Minuten. Besser machten es freilich die Schnüdel. Doch beim Freistoß von Bastian Lunz (23.) flog TSV-Keeper Michael Hollenbach und faustete. Dann dauerte es bis zur Phase kurz vor dem Pausenpfiff, ehe die Schweinfurter für ein paar Sekunden ein kleines Feuerwerk zündeten. Es brannte lichterloh im Kleinrinderfelder Strafraum bei mehreren Schussversuchen. Eine richtige nennenswerte Gelegenheit kam aber auch dabei nicht heraus. Doch die Zeichen standen nun auf Sturm.
Da klappte es noch nicht: Bastian Lunz zwischen den beiden Kleinrinderfeldern Taylan Nogaybel und Bastian Götzfried.
Michael Horling
Das 1:0 deutete sich in den Minuten zuvor schon an. Erst verzog Erkan Esen aus aussichtsreicher Position (47.), dann wurde Florian Gräfs Schuss abgefälscht (54.). Als Peter Heyer per Kopf auf Martin Thomann legte, wurde der junge Schwienfurter gerade noch abgeblockt (56.). Bei Bastian Lunz und seiner Flanke kam danach Beny Demel frei zum Schuss, scheiterte aber an Keeper Hollenbach (60.). Und dann doch die Erlösung: Ein verlängerter Ball landete vor den Füßen von Lunz - und der musste nur noch einschießen. Lange tat sich danach wenig. Erst Heyers Kopfball nach Thomann-Flanke sorgte wieder für Gefahr (76.). Kurz danach war es vorbei mit den Kleinrinderfelder Hoffnungen, als ausgerechnet ihr Torjäger Peter Endres binnen weniger Minuten zwei Mal Gelb sah. Beide Male noch dazu wegen Schwalben, wobei der Schiedsrichter bei der zweiten Verwarnung ruhig ein Auge hätte zudrücken können. Mit Gelb-Rot jedenfalls wurde der Gast dezimiert und gab nun mehr oder weniger auf. Das 2:0 fiel in der vorletzten Minute, als die Schnüdel konterten: Peter Heyer legte quer auf Florian Gräf, der keine Mühe mehr hatte. Vorher vergab der FC 05 allerdings zwei Gegenzüge relativ kläglich.
Den Schweinfurtern gelang wie erhofft der Arbeitssieg zum Auftakt. Nun sind es nur noch zwölf Partien für die Schnüdel zur angestrebten Meisterschaft. Weil alle Verfolger am Wochenende nicht zum Einsatz kommen, bauten die Unterfranken ihren Vorsprung in der Tabelle auf nun beispielsweise schon zwölf Punkte auf Amberg aus. Die Oberpfälzer freilich haben noch drei Nachholpartien, müssen diese nun aber eigentlich alle gewinnen. Schweinfurt und Kleinrinderfeld trennen nun schon 40 Zähler. Sieben sind es für das Schlusslicht an Abstand zum Relegationsplatz. Da muss der Neuling aus dem Würzburger Umland also längst noch nicht die Flinte ins Korn werfen.
Spielbericht eingestellt am 02.03.2013 19:50 Uhr