von TSV Kleinrinderfeld
Als in der Halbzeitpause noch Bon Jovi über den Platz hallte, hatten sich die Spieler des TSV Kleinrinderfeld noch einmal zu einem Mannschaftskreis zusammengefunden. Diesmal sollte schließlich alles anders werden. Nachdem man in der ersten Halbzeit im Bayernliga-Spiel gegen den TSV Großbardorf nach einer 2:0-Führung den Ausgleich hinnehmen musste, wollte man diesmal nicht wie so oft nach solchen Rückschlägen auseinanderbrechen. Doch weder die US-amerikanische Rockband noch der Mannschaftskreis konnten am Ende verhindern, dass man in Kleinrinderfeld nach der 2:4-Niederlage wieder mit leeren Händen dastand.
„Ich war mir sicher, dass wir noch einmal kommen würden, aber nach dem 0:2 hatte ich kurz daran gezweifelt, hier als Sieger vom Platz zu gehen“, blickte Großbardorfs Trainer Hansjürgen Ragati auf die erfolgreiche Anfangsphase der Gastgeber zurück. Nach nur sechs Minuten hatte Dominik Peter nach einem Doppelpass mit Peter Endres das 1:0 erzielt, als er von links in den Strafraum eindrang und den Ball im langen Eck unterbrachte. Später war es Luan Kardrija mit einem Fernschuss, der Gäste-Torhüter Klaus Freisinger überraschte, und den Ball zum 2:0 unter die Latte setzte (33.).
Großbardorf brauchte eine ganze Weile, um ins Spiel zu finden und kam kaum gefährlich vor das Tor von Michael Hollenbach, der die meist harmlosen Versuche aus der Distanz von Manuel Leicht (11., 26.), Alexander Mantlik (17.) und Manuel Orf (32.) souverän entschärfte. Als Pascal Stahl jedoch aus halbrechter Position nach einem Querpass an den Ball kam und diesen aus etwa 20 Metern zum 2:1 in den Winkel hämmerte, war Hollenbach chancenlos (38.). Klar, ein solcher Anschlusstreffer setzt Kräfte frei – und doch hätten die Kleinrinderfelder auf der Siegerstraße bleiben können, nachdem Maximilian Zang Endres im Strafraum gefoult hatte (40.). Doch der Kapitän der Gastgeber, der selbst antrat, scheiterte nicht nur im ersten Versuch, sondern auch beim Nachschuss (40.).
„Das war für mich die spielentscheidende Szene. Wenn du nach dem Anschlusstreffer gleich wieder erhöhst und dann mit 3:1 in die Pause gehst, dann würde das Spiel ganz anders laufen“, ärgerte sich Kleinrinderfelds Trainer Norbert Mahler nach der Partie. Letztendlich setzte es so noch vor der Pause den Ausgleich (44., Mantlik) – begünstigt durch das schlechte Umschalten in der Defensive, denn als im Spielaufbau der Ball leichtfertig verloren ging, genossen die Großbardorfer Angreifer anschließend ungeahnte Freiheiten. Ähnliche Fehler führten nach dem Seitenwechsel zum 3:2 durch Mantlik, nachdem die Kleinrinderfelder in der Vorwärtsbewegung erneut ihre Gegenspieler aus den Augen verloren hatten (67.).
Doch die Gastgeber kamen noch einmal durch Niclas Hodek (72.) und Peter (75.) zu guten Chancen, bis Endres seinen unrühmlichen Abgang hatte. Nachdem er durch Orf daran gehindert wurde, allein auf das Tor zuzulaufen, allerdings keinen Freistoß dafür bekam, meckerte er sich anschließend vom Feld (82.). „Ich kann es nicht nachvollziehen. Es ist knapp, wir sind dran und dann nehmen wir uns so alle Chancen. Es war ein Foul, aber es bringt doch nichts. Nach der ersten Gelben Karte muss dann mal Schluss sein. Ein solches Verhalten ist nicht mannschaftsdienlich“, bewertete Mahler die Situation, nach der das Spiel gelaufen war. Den 2:4-Endstand besorgte Stahl mit seinem zweiten Treffer nach einem Konter (87.).
Spielbericht eingestellt am 25.11.2012 21:25 Uhr